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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angelangt. Das Oberkommando unter den allmächtigen Munl, die als Arm der K'UHGAR galten, ja als von K'UHGAR selbst beseelt, diese Mun-Strategen riefen ihn erneut nach LAICMOKO, um dort auf die Weihen eines Mun-4 vorbereitet zu werden.
    Die Ausbildung zu einem Mun-Heerführer widerfuhr nur ganz wenigen Mundänen. Runrick war sich dieser Ehre bewusst. Er konnte es selbst noch nicht recht glauben, dass er nun sein Lebensziel, K'UHGAR ganz nahe zu kommen, schon demnächst erreichen würde. Doch daraus sollte so schnell nichts werden. Denn auf LAICMOKO hatte Runrick einen mächtigen Feind. Der „Alte", Mun-2 Rantomeen, war noch immer Kommandant des Ausbildungszentranten. Als unbedeutender MunKrieger hatte er noch nicht einmal eine Ahnung von Rantomeens Existenz gehabt. Jetzt, als Mun-5, wo er sich in höchsten militärischen Sphären bewegte, bekam er Rantomeens Missgunst zu spüren.
    Rantomeen erachtete den hochdekorierten Emporkömmling Runrick als Konkurrenten und machte ihm die zustehenden Ehren streitig. Denn während man Runrick eine glorreiche Zukunft prognostizierte, wartete alles auf den Tod des Mun-2 Rantomeen. Doch der „Alte" war so zäh wie Missgünstig und eifersüchtig. Er tat alles, um Runricks Werdegang zu hemmen, er übertrug ihm Aufgaben, die kein Mundäne hätte ausführen können, und stellte solche Misserfolge als Runricks Versagen hin.
    Mit diesen Schikanen sorgte Rantomeen dafür, dass Runrick in Verruf geriet und das Oberkommando zu der Meinung kommen musste, dass Runrick die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Es war Runrick unmöglich, sich gegen die Machenschaften des „Alten" zur Wehr zusetzen, denn der focht gegen ihn keinen offenen Krieg, sondern er agierte in einer Art „bleiernem Frieden". Es war ein Intrigantentum, das Rantomeen virtuos beherrschte und Runrick so fern lag, dass er es nur ohnmächtig mit sich geschehen lassen konnte.
    Schließlich war es dem „Alten" gelungen, eine Basis dafür zu schaffen, Runrick abservieren zu können. Er schickte ihn gewissermaßen in Verbannung, indem er dem Mun-5 das Kommando über eine Wachflotte im Niemandsland der Sterne übertrug.
    Dort war Runrick für die Dauer von zehn Jahren in völliger Isolation, fernab umwälzender Ereignisse und kosmischen Geschehens zum Nichtstun verdammt. Dies war der ereignisloseste und langweiligste Ort des gesamten Universums. Runrick hatte nicht einmal bürokratische Mismatiker zur Verfügung, an denen er siel} hätte abreagieren können.
    Yakini war inzwischen erobert, und die Mismatiker machten sich auf den Weg in diese Galaxis, um sie neu für K'UHGAR zu ordnen und zu verwalten. In der zweieinhalb Millionen Lichtjahre nahen Galaxis Jonx erreichten die Kämpfe ihren Höhepunkt, und Heerführer Mun-3 Mettzall eilte von Sieg zu Sieg.
    Selbst in Segafrendo, wo ein Jahrhunderte langes, zähes Ringen ablief, obwohl K'UHGAR schon vor bald 1000 Jahren die dort ansässige Superintelligenz ESTARTU ausgeschaltet hatte, musste sich nun bald ein Sieg gegen die Galaktische Krone abzeichnen, wenn der VHM die Kronenkrieger erst dezimiert hatte.
    Runrick aber konnte diese Ereignisse nur anhand der Berichte verfolgen. Alles, was ihm geblieben war, um den eintönigen Tagen und Jahren, der Monotonie seines Alltags zu entfliehen, waren seine Seherträume. Aber selbst diese verblassten immer mehr, wurden skurriler und ungreifbarer. Es war, als stürbe etwas in Runrick, als gehe er langsam ewigem Siechtum entgegen.
    In seiner Wachflotte gab es vier Seher. Hatte Runrick anfangs die Hoffnung gehabt, dass der Umgang mit ihnen ihn aufrichten könnte, so musste er bald erkennen, dass diese ihn ganz bewusst ächteten. Sie sprachen es nie direkt aus, dass Runrick für sie eine erschreckende Zwitterexistenz war, aber sie ließen ihn bei jeder Gelegenheit merken, dass sie ihn verachteten. Es schien geradezu so, dass sie in Runrick eine Bedrohung ihrer eigenen Existenz sahen. Er war ihnen unheimlich, seine seltsame Aura, die jenseits jeder Norm lag, machte ihnen angst. Sie ertasteten ihn mit ihren Sinnen als ein Wesen, das es eigentlich nicht geben durfte.
    Und diese Ächtung und Ablehnung der Seher stieß Runrick noch tiefer in Depression.
    Es war wie die Erlösung aus einem zehn Jahre währenden alptraumhaften Dämmerschlaf, als Runrick die Nachricht vom Tod des „Alten", Mun-2 Rantomeen, erreichte. Nur kurz darauf erging der Ruf des neuen Kommandanten von LAICMOKO, Mun-2 Sirracugo, an Runrick, zur weiteren Ausbildung

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