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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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...
    Weit entfernt am Horizont machte ich etwas aus, eine Art Bild, plastisch und scheinbar zum Greifen nah. Einen schrundigschwarzen Zylinder, versehen mit wehrhaften Zacken, der langsam durch einen noch dunkleren Abgrund herantrieb, in dem mehrdimensionale Energien dreidimensional brodelten.
    Im nächsten Augenblick war es wieder vom Himmel verschwunden.
    Was war das gewesen? Ein Mundänenschiff, soviel war klar. Aber war es nur ein Trugbild gewesen oder eine Projektion, die die Wirklichkeit zeigte?
    Und falls ja ... wie weit war dieses Schiff von mir entfernt?
    Hast du Zeit dafür? mahnte der Extrasinn. Beeil dich lieber! Die Frist läuft ab!
    Ich riß mich zusammen und senkte den Kopf.
    Hätte ich nicht gewußt, daß ich mich auf einem fast viertausend Meter langen und tausend Meter breiten Lebewesen befand, hätte ich erneut vermutet, in die Südsee verschlagen worden zu sein, aber diesmal auf eine paradiesische Insel, deren Vegetation sich erst auf den zweiten Blick von der der Erde unterschied.
    Dann aber um so deutlicher, Die Space-Jet hatte auf einer in grellen Farben leuchtenden Blumenwiese aufgesetzt. So weit das Auge reichte, schlossen sich weitere solcher Auen, aber auch terrassenförmig angelegte Felder daran an. Sie erhoben sich zur Mitte der Insel vielleicht an die fünfhundert Meter. Einige von ihnen waren von Zäunen aus einem bambusähnlichen Material oder von Hecken umgeben.
    Darüber grüne und braune, wirr durcheinanderwuchernde, meterdicke und auf schier unendlich vielen Ebenen ineinander verschlungene Luftwurzeln, auf denen ein Gewirr dicker Ranken ebenfalls silbrig glänzte.
    Schließlich, ganz oben, die Wipfel eines Blätterwalds, die allerdings so grünblau leuchteten wie das Wasser, das die Insel umgab.
    Und überall knorrige Knoten anscheinend uralter Wurzeln, die wohl tief hinab ins Innere Paumyrs reichten.
    Der Gedanke an die Eidos von Etustar, dem Sitz ESTARTUS in unserer Zeit, drängte sich mir auf. In diesen Pflanzen des einzigen Planeten der sogenannten Grünen Sonne im Zentrum der Überlappungszone von Absantha-Gom und Absantha-Shad, zwei der zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu, habe die Superintelligenz, so hieß es, ihr gesamtes Wissen zurückgelassen, als sie - in unserer Zeit - vor über 50.000 Jahren verschwand. Ein Irrglaube, wie wir schon längst wußten.
    Doch die Parallelen waren offensichtlich.
    Vor mir bildeten sich aus dem Nichts zwei Gestalten und rissen mich aus meinen Gedanken. Sie entstanden schneller als Jamaske in der Zentrale der SOL, völlig mühelos, ein männlicher und eine weibliche Rautak, die von Statur und Teint her der Botin stark ähnelten. Beide waren schlank und muskulös und hatten dunkles Haar, das genau wie ihre Bronzehaut je nach Lichteinfall einen leichten Türkisschimmer aufwies.
    Wortlos sah der Mann mich an und deutete über die blumenübersäte Wiese und die angrenzenden Felder zur Mitte der schwimmenden Insel.
     
    *
     
    Die Zeit läuft uns davon! mahnte der Extrasinn, als wir seit zehn Minuten unterwegs waren.
    Die uns übermittelten Koordinaten waren eindeutig! erwiderte ich. Wir sollten hier und nirgendwo sonst landen.
    Trotzdem schaute ich besorgt zum bergartig aufragenden Inneren der Insel hinüber. Es war nur mit Kletterpartien über hundert Meter dicke Baumverästelungen zu erreichen, die sich aus dem undurchdringlich scheinenden Leib der Inzaila nach oben wanden, dem Licht des Silberhimmels entgegen, und dort wohl die zentralen Wipfelregionen der Inzaila bildeten, den wasserblauen Blätterwald.
    Wir würden Stunden brauchen, um ihn zu erreichen. Stunden, die wir nicht mehr hatten.
    Narr! zischte der Extrasinn. Was ist nur los mit dir? Hast du vergessen, daß dein Schutzanzug über einen Antigrav verfügt? Außerdem ist auch für Paumyr höchste Eile geboten. Daran hat ihre Botin nicht den geringsten Zweifel gelassen. Ich bezweifle also, daß wir dieses Bergmassiv erklimmen müssen. Hast du die Höhleneingänge bemerkt? Natürlich. Es gab sie praktisch überall hier dicht oberhalb der Wasseroberfläche. Die beiden Rautak hatten ihnen bislang nicht die geringste Aufmerksamkeit geschenkt, doch ich hatte ein paar Blicke hineinwerfen können. Ein ausgedehntes Höhlensystem schien zahlreiche unterirdische Räume miteinander zu verbinden. Ich vermutete, daß die Inzaila diese Bereiche im Lauf ihres Jahrtausende währenden Wachstums einfach ausgespart hatte, um den Rautak Behausungen zu schaffen.
    Wie auf ein Stichwort blieben

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