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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von Paumyr zu lösen.
    Denn auch wenn die gesamte schwimmende Insel Paumyr sein mochte, das, was ich hier vor mir sah, war ihr eigentliches Ich. Davon war ich fest überzeugt.
    Ich schüttelte den Kopf, doch der Druck darauf blieb bestehen. Er war aber noch auszuhalten.
    Die Zeit! mahnte der Extrasinn. Wie viele Stunden?
    Ich sah zu einer Art Altar hinüber, der nicht weit vom Zugang zur Kaverne entfernt aus dem Boden ragte. Das Gebilde sah aus wie ein etwa zwei Meter durchmessender Baumstumpf, den man einen Meter über dem Boden abgesägt hatte. Die plane Oberfläche war von einem dunkelgrünen, sehr feinen, moosartigen Material bedeckt.
    Auf dieser Platte lagen zweiundzwanzig faustgroße Gebilde, die wie grüngolden gesprenkelte Vogeleier aussahen.
    Das, vernahm ich die mächtige mentale Stimme der Inzaila wieder direkt in meinem Kopf, ist der Schatz, den ich seit Jahrtausenden hüte.
     
    *
     
    „Sind das Kym-Jorier?" fragte ich laut, obwohl der bloße Gedanke wahrscheinlich genügt hätte.
    Es gibt auf Auroch-Maxo-55 keine Kym-Jorier mehr.
    Die Stimme in meinem Kopf war weder männlich noch weiblich. Sie klang eher nüchtern und desinteressiert, als sei es ihr völlig gleichgültig, daß sie soeben nicht nur das Scheitern unserer Mission, sondern damit auch das Ende der Menschheit verkündet hatte.
    Narr! zischte der Extrasinn. Erstens hat Paumyr dir das schon an Bord der SOL erklärt. Es ehrt dich zwar, daß bei dir die Hoffnung zuletzt stirbt, aber etwas mehr Realismus wäre manchmal wünschenswert. Und zweitens ... woher sollte Paumyr etwas von einer Menschheit wissen, die erst in achtzehn Millionen Jahren entstehen wird?
    Die eiförmigen Gebilde, die du vor dir siehst, fuhr Paumyr fort oder besser gesagt ihre Stimme in meinem Kopf, werden jedoch als Kym bezeichnet - Puppen-Kokons, aus denen in früheren Zeiten die Kym-Jorier geschlüpft sind.
    Ich betrachtete die zweiundzwanzig Kym auf dem Altar. Sie schienen unversehrt zu sein, aber aus irgendeinem Grund waren die darin enthaltenen Kym-Jorier nicht ausgeschlüpft.
    Wie alt mochten diese ... diese Eier sein?
    Es liegt mir fern, dich zu belügen. Ich entnehme deinen Gedanken, wie wichtig deine Mission für dich ist.
    Soviel zur Mentalstabilisierung.
    Aber möglicherweise haben diese Kym niemals einen Lebensfunken empfangen. Möglicherweise wurden sie auch durch eine unbekannte Strahlung abgetötet, vielleicht durch denselben Einfluß, der die Kym-Jorier damals in ganz Segafrendo umbrachte und der von den Mundänen gezielt als Waffe gegen ESTARTU verwendet wurde.
    Ich bückte mich und betastete respektvoll die Oberfläche des vordersten Kym. Sie fühlte sich nicht fest und glatt, sondern samtig und nachgiebig an, ganz anders, als ich es erwartet hatte.
    Und völlig leblos.
    Hatte ES uns in die Vergangenheit geschickt, um das zu bergen? Ein totes Ei, das vielleicht nie Leben getragen hatte? War das wirklich die Antwort?
    Ich berührte den zweiten Kym. Samtig, weich und leblos.
    Den dritten.
    Den vierten. Tot.
    Gib nicht auf, mahnte der Extrasinn. ES wird mit diesem Auftrag keinen Scherz getrieben haben! „Das habe ich auch nicht vor", murmelte ich. Ich fragte mich, ob Paumyr die Dialoge mit dem Logiksektor belauschen konnte.
    Den siebenten. Leblos.
    Den achten. Weich. Nachgiebig.
    Kalt und tot.
    Mittlerweile war ich bei den Kym angelangt, die auf der Mitte des Altars lagen.
    Den elften.
    Tot, tot, tot!
    Den zwölften.
    Ich schrie auf und riß die Hand zurück.
    Er hatte mir bei der Berührung eine Art elektrischen Schlag versetzt.
    Vorsichtig senkte ich die Hand wieder zu dem Kym hinab und berührte ihn erneut.
    Nun, beim zweiten Mal, war das Gefühl nicht mehr schmerzhaft. Statt dessen spürte ich eine Art leichtes Kribbeln in den Fingern, das eindeutig von dem Kym ausging. Aus dem heftigen elektrischen Schlag war ein Kriechstrom geworden.
    In diesem einen Kym steckt noch Leben, wurde mir klar, auch noch nach rund ...
    Eintausend Jahren, sprang der Extrasinn in die Bresche. Ein Jahr nach den Ereignissen von Cours!
    Ich nahm den Kym von seinem Lager hoch und verstaute ihn vorsichtig in einer gepanzerten Tasche meines Schutzanzugs. Ich hatte sie kaum geschlossen, als ein merklicher Ruck durch das Herz der Inzaila lief, eine reflexhafte Bewegung, wie ich vermutete.
    Es konnte mehrere Erklärungen dafür geben, doch ich glaubte zu spüren, daß die Inzaila sich zutiefst erschrocken hatte.
    Blödsinn! Paumyr kann auch von einem Schlag getroffen worden sein. Von

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