Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
konkrete Fragen hatte sie nur mit Allgemeinplätzen, Ausflüchten, blumigen Umschreibungen oder Menetekeln geantwortet. „Euer Bote ist bei Paumyr in guten Händen!"
    „Die Inzaila werden für alles sorgen!"
    „Es wird sich alles fügen!"
    Mehr war ihr nicht zu entlocken gewesen.
    Tekener schaute zu den Hologalerien. Einige Holos zeigten die neunzehn Inzaila, die weiterhin auf die Zone mit den unerklärlichen hyperenergetischen Aktivitäten zuhielten, die Jamaske als Alshma Ventor bezeichnet hatte. Sie hatten sich ihr mittlerweile bis auf knapp einhundert Kilometer genähert. „Ich muß euch auf etwas aufmerksam machen." In dem Augenblick, in dem SENECAS Stimme erklang, leuchteten in den Hologalerien der Zentrale drei neue Darstellungen auf. „Diesen Vorgang haben nur unsere empfindlichsten Meßgeräte erfassen können. Ich zeige mehrere Fehlfarbenspektro- und - diagramme."
    Tekener starrte gebannt auf das erste der Holos. Es zeigte Alshma Ventor, das Schlafende Licht, das Portal nach INSHARAM, als zuckendes, schwarzes, annähernd kreisrundes Etwas, das seine Form unablässig änderte. Wie bei einer farblich ins Gegenteil verkehrten Sonne schossen Protuberanzen weit hinaus, nur um im nächsten Augenblick wieder zusammenzubrechen. Der Rand des Kreises war in unablässiger Bewegung.
    Der Smiler vermutete, daß SENECA versuchte, die unerklärlichen hyperphysikalischen Vorgänge, die sich dort abspielten, irgendwie grafisch umzusetzen.
    Die neunzehn Inzaila wurden als kleine rote Punkte dargestellt, die sich langsam, aber unablässig dem Gebilde in ihrer Mitte näherten. Daran hatte - sich nichts geändert.
    Neu für Tekener war hingegen das netzartige Gespinst, das sich zwischen den Inzaila gebildet hatte. Flimmernde, pulsierende Fäden spannen sich immer dichter zwischen den schwimmenden Inseln. Sie sprossen aus den riesigen Gebilden, suchten den Weg zueinander, fanden sich zielsicher und verbanden sich dann zu Strängen, die rapide dicker zu werden schienen.
    Es wirkte organisch, dieses Geflecht unerklärlicher Energien, das langsam zwischen den Inzaila entstand und sich zunehmend verdichtete. Setzte sich diese Entwicklung fort, würde die geheimnisvolle Zone mit ihren rätselhaften hyperenergetischen Vorgängen irgendwann vollständig von diesem Netz bedeckt sein. „Es handelt sich hier um ein Geflecht von nicht mehr meßbar hoher UHF-Intensität, die mit dem bloßen Auge per se nicht sichtbar ist", erläuterte SENECA. „Daher ist die Darstellung eher als Interpretation denn als genaues Abbild zu verstehen. Die Bildung des Geflechts setzte ein, als die erste Inzaila sich der geheimnisvollen Zone auf knapp einhundertundzwanzig Kilometer genähert hatte."
    „Genau in diesem Augenblick", ergriff Jamaske das Wort, „hat Hauchmén Zovirasch begonnen, das Ende der Welt."
     
    *
     
    Tekener schaute in die Runde. Auch diese Worte der Rautak klangen nach primitiver Mythologie. Aber mußte man sie angesichts der kaum gebändigten Gewalten im Hyperspektrum, die die neunzehn Inzaila mobilisiert hatten, nicht ernst nehmen? „Was wird nun geschehen?" fragte der Smiler. „Wie wird das Ende der Welt aussehen?"
    Die schlanke, sportliche Frau - Projektion! mahnte Tekener sich - sah ihn verständnislos an, „Das kann ich nicht sagen. Die Inzaila sind sich selbst nicht genau im klaren darüber, was geschehen wird."
    Ich dachte, Paumyr höchstpersönlich spricht aus dir? dachte Tek. Aber nun wieder auf einmal doch nicht? Oder lügst du mich nur an? „Aber das Ende der Welt ist unausweichlich?" fragte er laut.
    Die Rautak nickte. „Ich bin fest davon überzeugt, daß die jetzige Form aller Existenz zu Ende geht."
    Orakelhafte Menetekel. Mystik. Aber steckte hinter alledem nicht zumindest ein Körnchen Wahrheit? Tekener konnte sich eines kalten Schauderns nicht erwehren. „Wenn dem so ist", wandte Icho Tolot ein, „wovon auch immer Jamaske spricht ... was soll dann mit Atlan geschehen? Können wir wirklich ruhig abwarten, bis er wieder aus dem Inneren der Inzaila Paumyr zum Vorschein kommt?"
    „SENECA", sagte Tekener, „liegen dir genug Informationen vor, um eine Extrapolation zu erstellen? Ich will wissen, wann ..."
    Das Bordgehirn kam nicht mehr zu einer Antwort. Das Aufjaulen der Sirenen ließ sogar den Smiler zusammenfahren. „Zwei Schiffe nähern sich aus dem Weltraum!" meldete Major Zakata und ließ ein weiteres Hologramm in der Mitte der Zentrale entstehen, ganz in der Nähe des Kokons, der noch immer dort in der

Weitere Kostenlose Bücher