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2037 - Der Gejagte von Santanz

Titel: 2037 - Der Gejagte von Santanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Dimensionen dessen, was sich auf Santanz abspielte. Der selbstmörderische Kult mancher Bewohner, mit dem sie ins Sant-Arginal eingehen wollten, stellte nur einen von vielen Aspekten dar. Vermutlich handelte es sich dabei sogar um den unwichtigsten. Die eigentlich bedeutenden Dinge spielten sich mehr oder minder unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab.
    Tifflor beschloss, nicht länger zu zögern, sondern sich des Steuerautomaten zu bedienen. „Ich möchte einen Funkspruch an mein Schiff schicken", sagte er. „Würdest du deinen Sender einschalten?"
    „Mein System verfügt lediglich über einen Empfänger", lautete die freundliche und gleichzeitig ernüchternde Antwort. „Ein Sender ist bei der Zuverlässigkeit der Khalynostren unnötig. Der Datenabgleich findet jeweils am Zielort statt."
    Der Terraner seufzte lautlos. Es wäre auch zu schön gewesen. „Da ist noch etwas", fügte die grüne Kugel hinzu. „Seit gestern Abend erhalte ich keine Signale aus der Leitstelle mehr. Da du mit der ablandigen Ostströmung kamst, hast du die Küste kurz nach Einbruch der Dunkelheit verlassen. Besitzt du Informationen über Khyykan?"
    „Nein", sagte Tifflor. „Ich kenne nur den Palast und bin vor fremden Angreifern ins Wasser gesprungen. Natürlich will ich so schnell wie möglich ans Ufer zurück."
    „Das wird nicht möglich sein", eröffnete ihm der Automat. „Die Khalynostra erreicht die Nordküste erst in drei Tagen."
    Der Steuerautomat meldete Gleiter, die sich der Riesenblätterpflanze näherten.
    Tifflor wickelte sich das Purpurgewand um den Brustkorb und glitt ins Wasser. Er hangelte sich ein Stück nach vorn und versteckte sich unter den Blättern der Seepflanze.
    Ein halbes Dutzend Maschinen schwebte in etwa dreißig Metern Höhe. Schräg zueinander versetzt, suchten sie den Ozean ab.
    Der Terraner zog den Kopf zurück und nahm es in Kauf, dass die riesigen Blätter ihn immer wieder unter Wasser drückten. Eine der Maschinen verließ ihre Flugbahn und näherte sich der treibenden Pflanze. Das Singen des Triebwerks schwoll zu einem schrillen Pfeifen an, als sich der Gleiter nach unten senkte und dicht über der Khalynostra anhielt. Mehrere Minuten lang begleitete er die Strömungspflanze, ehe zu seiner ursprünglichen Flughöhe zurückkehrte und sich entfernte.
    Tifflor wartete, bis die Luft rein war. Er kletterte zurück auf das Floss der Roten Santilligenz und warf das nasse Stoffknäuel neben sich. „Sie wollten wissen, ob ich einen Terraner gesehen habe", berichtete die Steuerkugel. „Ich habe verneint."
    „Der Roten Santilligenz geht das einzelne Leben wirklich über alles", stellte der Terraner fest. „Der Herrscher ist ein begabter Mutant. Kennst du seine Gestalt?"
    „Er ist ein Santanzer."
    „Das ist dein Informationsstand. Besitzt du Daten, die das widerlegen können?"
    Der Automat verneinte. Tifflor überlegte ein Weile und beschloss, das unauffällige Verhör von einer anderen Seite aufzuziehen. „Kennst du Begriffe wie Thoregon oder Agenda von Thoregon? Sagen dir die Prinzipien von Thoregon etwas?"
    „Nein in allen drei Fällen."
    „Was ist der PULS?"
    „Keine Informationen. Tut mir leid."
    „WO hält sich die Rote Santilligenz derzeit auf?"
    „Ort unbekannt, da die Verbindung zur Leitstelle abgeschaltet ist. Gestern Abend befand sich der Herrscher im Sant-Arginal."
    „Kennst du die Begriffe Seelenquell oder Morkhero Seelenquell?"
    „Er ist mir bekannt. Die Rote Santilligenz hat ihn in ihre Programme aufgenommen."
    „Du weißt, wie Morkhero Seelenquell aussieht?"
    „Ja."
    „Befindet er sich auf Santanz?"
    „Darüber liegen mir keine Angaben vor."
    „Er versucht die Santanzer zu versklaven. Ich muss schnell zurück an Land."
    „Akzeptiert. Lege dein Gewand zum Trocknen aus! Der Wind nimmt in 'den Stunden bis Mittag zu. Er bläst von rechts, also quer zur Strömung. Setze Segel, und du wirst die Westküste kurz nach Mittag erreichen."
    Der Terraner machte sich erneut über den Purpurstoff her und quetschte den letzten Wassertropfen heraus. Anschließend breitete er ihn zum Trocknen aus. Die Blätter der Pflanze erwärmten sich und trugen ihren Teil dazu bei. Es dauerte etwa eine Stunde.
    Die Steuerkugel stellte die Blätter der linken Seite nach oben. Tifflor klemmte zwei Zipfel des Gewands dazwischen. Einen dritten befestigte er nach Anweisung des Automaten an dem grünen Pelz der Kugel. Auf den vierten setzte er sich und hielt ihn fest.
    Der Steuerautomat löste die dünnen

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