2040 - Der Galaktische Mediziner
früher eingefallen wäre ... aber leider ..."
Kroll wurde noch weißer als zum Höhepunkt seiner Krankheit. „Sag mir sofort, welches Gegenmittel ich benötige!" schrie er. „Gumpk, wo ist Gumpk? Mein Leibarzt soll sofort kommen und mich untersuchen, ich... „„Vergiss es", unterbrach Zheobitt. „Er wird das Gift niemals rechtzeitig analysieren können, um dir das Gegenmittel zu geben. Und ich habe inzwischen starke Bedenken, es dir einfach zu sagen. Schließlich geht es um meine Sicherheit und vor allem meinen guten Ruf, falls du mich anschließend verklagst. Darüber muss ich erst mal nachdenken."
Der mächtige Mann verlegte sich aufs Betteln: „Ich gebe dir alles, was du willst!" und gleich im Anschluss aufs Drohen: „Du wirst an keinem Ort der Galaxis mehr sicher sein!"
„Siehst du, deswegen denke ich ja nach, wie wir das Dilemma lösen können, denn das möchte ich natürlich nicht", gestand Zheobitt. „Übrigens solltest du deinen Atem sparen. Du hast noch etwa zehn Minuten ... von jetzt ab. Verhältst du dich ganz ruhig, kann es sogar noch eine Stunde dauern.
Vielleicht ist Gumpk ,ja ebenso genial wie ich, denn mir würde diese Zeit sogar genügen."
„Lass mich nicht sterben!" schrie Kroll verzweifelt. „Ich schwöre, ich werde alles tun, was du verlangst!"
Zheobitt seufzte. „Na gut, meinetwegen. Schließlich bin ich Mediker. Wir können uns ja anschließend unterhalten. Hier kommen die Daten ..." Doch leider unterbrachen Frequenzstörungen in diesem Moment die Verbindung, die in den folgenden drei Stunden nicht mehr aufgebaut werden konnte.
So konnte Gurstram Kroll trotz intensiver Bemühungen nicht mehr geholfen werden. (Aus den „Memoiren des großen Medicus", a.a.O.) Der Mantar-Zada-Saal war ebenso prachtvoll wie das ganze Gebäude. Eine hohe, halbtransparente, tempelartige Kuppel war inmitten eines Innenhofes errichtet worden. Von innen hatte man eine herrliche Aussicht auf den gepflegten, blühenden Park, eine Oase der Ruhe und des Friedens, mit Wandelgängen, von Amphibien bevölkerten, an den Ufern überwucherten Teichen, zierlichen Springbrunnen mit Wasserspielen und kleinen, rosenumrankten Pavillons, um abgeschieden in sich zu gehen. Von außen war der Kuppelbau nicht einsehbar.
Rund um den Saal lagen die großzügigen Privatquartiere der Zada-Meister. Die Gebäude auf der anderen Seite des Parks beherbergten die speziellen Forschungs- und äußerst exklusiven Heilstationen der Meister und weniger auserwählter, hochbegabter Mediker sowie den Präsentationssaal mit dem umfangreichen Archiv. Über Netz oder Funk wurden keine Daten herausgegeben; wer Zugang erhalten hatte, musste seine Recherchen persönlich vor Ort durchführen. Hier herrschte höchste Geheimhaltungsstufe; selbst Hochbegabte durften nicht beliebig ein und ausgehen.
Der Saal selbst glich eher einem Park mit seinem transparenten Dach und dem blühenden Arboretum, in dem Hunderte prächtige Schmetterlinge und winzige Nektarvögel wie schillernde Juwelen umherschwirrten und ihre zarten Lieder trällerten. Die Wände waren mit den Porträts der amtierenden Räte ausgestattet, ferner mit Auszügen aus handschriftlichen Aufzeichnungen über bedeutungsvolle Forschungen. Die Wandelsäulen waren mit kryptischen Symbolen und Formeln aus Edelmetall-Intarsien überzogen. Der schwebende, gläserne Ratstisch war rund, mit bequemen Antigravsesseln darum herum. Mehrere Servos kümmerten sich um das leibliche Wohl.
Zheobitt hatte sich natürlich vor seiner Ankunft Informationen über die Zada-Meister besorgt. Er wusste, dass Lordmeister Nagriol steinalt war und sein Amt nicht mehr lange ausüben würde, trotz der fortschrittlichen Ara-Medizin. Aber den Tod konnten sie nicht mehr besiegen, seit sie im Jahr 2040 alter Terranischer Zeitrechnung das Unsterblichkeitsserum durch Perry Rhodans List für immer verloren hatten.
Irkani Thrada war Nagriols Stellvertreterin, eine berechnend aussehende Frau von faszinierend kalter Schönheit, die sie auch nach Überschreiten der Lebensmitte zu konservieren wusste. Trotz erstaunlicher Erfolge galt sie als nicht fähig für die Nachfolge, was sie überaus wurmen musste. Man hielt sie aber für die beste Genetikerin ihres Volkes - mit Ausnahme von Zheobitt, der sich für fähiger hielt -, außerdem für eine fähige Giftdesignerin.
Jedoch verstand sie nur wenig von geschäftlichen Dingen, weswegen sie auch nur durch skrupellose Manöver in den inneren Zirkel der Zunftmeister und sogar bis
Weitere Kostenlose Bücher