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2040 - Der Galaktische Mediziner

Titel: 2040 - Der Galaktische Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben an den zentralen Zutrittspunkten Archivräume mit den aktuellsten Untersuchungen angelegt. Bitte hier entlang!" Lokhwart führte die Gäste in einen Raum, in dem sich nur ein Terminal befand. Automatisch errichteten sich bei Betreten mehrere Halos und zeigten wie Gemälde Dokumente „besonderer"" Fälle, die von Bedeutung waren. „Oh", entfuhr es dem Medicus erfreut, „es gibt wieder eine neue Variante der Lashat-Pocken! Und es gibt vier neue Pflanzenvirenseuchen, die durch Hautkontakt übertragen werden? Ah, hier sind rote und gelbe Karzinome oberhalb der Hirnstammkerne, die vor allem Persönlichkeitsveränderungen hervorrufen; ach, und das ist das Genprogramm des Saurier-Virus, das zu unkontrolliertem Wachstum und reptilienartigen Rückentwicklungs-Mutationen führt ..."
    „Komm doch endlich, Meister!" maulte Zwergmaus und gähnte herzhaft.
    Lokhwart zuckte bei dem Wort „Meister" ein wenig zusammen, enthielt sich aber eines Kommentars. „Du kriegst bestimmt einen Datenträger, der alle Informationen enthält", säuselte der Memorist. „Aber wenn ich noch länger hier rumsteh', bekomme ich Haarausfall und einen pickligen Ausschlag."
    Lokhwarts Augen zwinkerten bereits wieder nervös. Der Medicus gab nach; schließlich war er aus einem ganz anderen, lange ersehnten Grund hier.
    Aber es war schwer für ihn, sich von diesem Paradies der Seuchen und Medikamente loszureißen.
     
    4.
     
    Der Rat
     
    „Du wirst es nicht bereuen", sagte Gurstram Kroll, ein bedeutender Händler, dem man nie nachweisen konnte, dass er seine offiziellen Geschäfte nur dazu benutzte, um seinen Drogen- und Waffenschmuggel zu verschleiern. Er litt unter hyperborischem Milchfieber, bei dem die Haut von milchigen, nach Faulkäse stinkenden Ekzemen überzogen wurde, die sich äußerst schmerzhaft bis in die inneren Schleimhäute ausdehnten. Unbehandelt führte das Fieber unweigerlich zum Tode, indem es durch die ständigen zu hohen Temperaturen, die nicht mit normalen Mitteln gedrückt werden konnten, das Immunsystem bis zum Zusammenbruch ankurbelte.
    Der große Medicus ließ den mächtigen Mann den Heilkostenvertrag unterzeichnen und machte sich an die Arbeit. Die Behandlung war langwierig, teuer und verlangte außerdem ein hervorragendes Gefühl für Feindosierungen, da eine nicht unbeträchtliche Menge Gift eine Rolle spielte. (Bericht siehe Anhang, Anmerkung des Memoristen.) Nach drei Monaten konnte der Händler darauf hoffen, dass er wieder ein normales Aussehen erhielt, ohne dass sich jeder bei seinem Anblick und Gestank gleich übergeben musste. Die Endbehandlung sollte sein persönlicher Leibarzt durchführen, da der große Medicus bereits wieder zu einer Rettungsaktion gerufen wurde.' Die Bezahlung erfolgte in bar, da beide Parteien keinen Wert auf die Veröffentlichung ihrer Geschäftsbeziehung legten. Zheobitt würde diese Zahlung als anonyme Spende verbuchen, eine durchaus gängige Praxis. Gurstram Kroll war allerdings nicht jemand, der gerne etwas hergab und glaubte, alles umsonst erhalten zu können. Als der große Medicus bald darauf von seinem Medoschiff bei ihm über einen verschlüsselten Kanal anrief, um ihm mitzuteilen, dass ein Versehen vorliege, erntete er nur Hohngelächter. „Ich habe dir absichtlich Falschgeld zukommen lassen", erklärte der Händler, „du denkst doch nicht wirklich, dass ich dir eine derart große Summe für diese läppische Behandlung bezahle?"
    „Dein Leben sollte es dir wert sein, zumindest hatten wir das so vereinbart", antwortete der Medicus. „Und dir auch", versetzte Kroll, „denn immerhin habe ich dir deines gelassen, obwohl du Kenntnis von Dingen hast, die einem Außenstehenden nicht wohl bekommen. Das ist Bezahlung genug, denke ich."
    „Ich glaube, hier liegt eine Verwechslung vor", gab der große Medicus zurück und hielt eine violette Ampulle hoch. „Ehrlich gesagt ist mir deine Eröffnung neu und erstaunt mich. Ich hätte ja nie damit gerechnet, dass du deiner Verpflichtung nicht nachkommen willst und habe keine Kontrolle durchgeführt. Doch das ist jetzt unwichtig. Bedauerlicherweise ist mir nämlich ein kleines Versehen unterlaufen, das ich jetzt erst bemerkte und weswegen ich anrufe. Denn mit der letzten Medizin habe ich dir eine etwas zu große Portion Gift verpasst - ein wirklich bedauerlicher Fehler. Merkwürdig, das passiert mir sonst nie. Leider kann ich aber jetzt nicht mehr rechtzeitig zurück sein, um dir das Gegengift zu geben. Gewiss, wenn es mir etwas

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