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2040 - Der Galaktische Mediziner

Titel: 2040 - Der Galaktische Mediziner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er reich war und eine exotische Krankheit aufweisen konnte.
    Sogar Zheobitt war es schon passiert, dass er für die Heilung mehr Mittel aufwenden musste, als sie einbrachte. Doch einmal angefangen, gab es kein Zurück mehr, selbst wenn der Klient nicht mehr flüssig war.
    Gemäß seinen Grundregeln brach der Medicus eine Behandlung weder ab, noch gab er auf. Der Klient wurde geheilt, egal wie.
    Die Mantarklinik beherbergte die unglaublichsten und tödlichsten Krankheiten der bekannten Milchstraße. Jeder Klient wurde seinen Auffälligkeiten nach in einem bestimmten der vielen Sektoren untergebracht, die sich wiederum in unzählige Stationen untergliederten. Selbst für langjährige Angestellte war es unmöglich, bei den mehr als tausend Stationen den Überblick zu haben.
    Neben den üblichen automatischen Überwachungssystemen gab es Wächter aus Fleisch und Blut einfach, um ganz sicher zu gehen. Denn gerade die Maschinen konnten sich „irren", da es hier keine Norm gab.
    Klienten und Heiler waren samt und sonders spezielle Individualisten. Wenn jemand beispielsweise keine Chipkarte bei sich hatte, hieß das noch lange nicht, dass er ein durchgedrehter unheilbar Kranker mit einem Seuchenvirus in sich war, der danach trachtete, so viele Galaktiker wie möglich mit in den Tod zu nehmen.
    Als das Schott sich mit einem kraftvollen Wummm hinter ihm schloss, wurde Zwergmaus sehr mulmig zumute. Obwohl er sich meistens in einem beengten Raumschiff aufhielt, das er nur selten einfach zu einem Spaziergang verlassen konnte, weil ihm gerade danach war, fühlte er sich jetzt schlagartig wie im Gefängnis.
    Die Gänge waren hell, breit und hoch, dennoch gab es kein Fenster nach draußen. Der naturverbundene Hoffer schien die Dicke der ihn umgebenden Mauern zu spüren, sie drückten ihn nieder. Immer wieder tastete er nach der Chipkarte und sah zu, dass der Abstand zwischen ihm und seinem Herrn nicht zu groß wurde. Kreyfiss hoppelte hektisch hin und her, er schien genau dieselben Empfindungen zu haben.
    Erstens, sie befanden sich in einem unbekannten Labyrinth. Durch die fehlenden Fenster wusste man nie, wo man sich gerade befand - auf dem Weg nach innen oder nach außen. Da tröstete auch nicht, dass an jeder Ecke eine beleuchtete Infosäule stand, deren beruhigend säuselnde Stimme zu jeder Hilfe bereit war.
    Zweitens, wer wusste schon, was man sich hier alles holte, auch wenn es Sicherheitsvorkehrungen gab. Die Abteilungen mit den ansteckenden Krankheiten waren alle versiegelt und konnten nur im Schutzanzug durch Schleusen betreten werden. Die Wissenschaftsabteilungen und Laboratorien teilten sich in offen zugängliche Bereiche auf, in denen Grundstoffe für Medikamente hergestellt wurden; hinter den Schleusenverbindungen lagen die geschlossenen Bereiche, in denen die Mittel fertiggestellt und eingesetzt wurden. Doch die vielen Namen außen an den Krankenzimmern machten einem die Grenzen des Lebens sehr deutlich bewusst.
    Drittens, wenn sie die Chipkarte verloren, würde ihnen niemand glauben, dass sie nur Besucher waren. Man würde sie in ein Labor stecken, dort auf die schmerzhafteste Weise untersuchen und schließlich lobotomisieren, um so lange die scheußlichsten Dinge mit ihnen anzustellen, bis sie endlich tot waren. „Au weia", flüsterte Zwergmaus zu sich selbst, als er bei dieser Überlegung angekommen war. „Wär ich mal bloß lieber auf meinem Schiffchen geblieben und hätt' die Texte überarbeitet."
    „Pickkick", fiepte Kreyfiss neben ihm und stupste ihn mit der Schnauze an. Seine braunen Augen blickten flehentlich.
    Der Blender war noch schlimmer dran als sein buckliger Freund - weder konnte er sich in einer verständlichen Sprache ausdrücken, noch war er fähig, die Chipkarte einzusetzen.
    Zheobitt lagen solche Gedanken fern. Immerhin war er ein Ara und damit sozusagen zu Hause.
    Ferner war er viel zu sehr mit der Sinnesaufnahme der Klinik beschäftigt. Was für den Geruchssinn manchen Ertrusers ein lecker duftendes, frisch gegrilltes Ochsenviertelchen an Offenbarung war, bedeutete für den Medicus der Duft nach Krankheit, Desinfektionsmitteln und Heilsubstanzen.
    Im normalen Leben war seine Nase kaum zu gebrauchen, und das hatte auch seinen Sinn. Er hatte sich deshalb sündhaft teure biochemische Geruchsrezeptoren-Implantate verpasst, die ihn nicht nur befähigten, sich voll und ganz auf die medizinisch bedeutungsvollen Ausdünstungen zu konzentrieren. Darüber hinaus konnte er acht zusätzliche, sorgsam

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