2040 - Der Galaktische Mediziner
Erfolge.
Aber machen wir uns nichts vor, du hast die Zahlen auf dem Tisch gehabt. Es wird nicht mehr lange so weitergehen."
Zheobitt nickte. Es war nicht einfach, den Ausführungen des Greises zu folgen. Nagriol sprang wie viele seines Alters zwischen den Themen hin und her, redete mal Unsinn, brachte dann wieder messerscharfe Argumente. Er lebte sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, die Grenzen hatten sich verwischt. „Was hast du eigentlich mit deinen Augen gemacht, mein Junge?" Er hob den Stock zu Zheobitts Gesicht. „In diesem halb dunklen Raum hier glühen sie geradezu."
„Ich habe sie verändert", antwortete der Medicus. „In jedes Auge habe ich 180 Laserlichter implantiert. Damit kann ich selbst bei Dunkelheit punkt genaue Operationen durchführen, was mir schon mehrmals zupass kam."
„Selbst operiert?"
„Natürlich."
„Gibt's da noch mehr?"
„O ja."
„Aber du bist noch aus Fleisch und Blut?" Zheobitt tastete nach seiner verkleinerten linken Hand. „An fast allen Stellen, ja. Ich bin kein Android, sondern immer noch ein Ara. Aber ich lebe für die Medizin, die Wissenschaft, sonst nichts."
Nagriols Lider schlossen sich, sein Mund stand halb offen. Für einen Moment schien es, als sei er eingeschlafen. Doch bevor Zheobitt sich erheben konnte, redete er wieder. „Hast du je geliebt?"
„Lordmeister? „„Hast du?"
Sollte er Gesellschafter für einen schlaflosen alten Mann spielen? Dabei rumorte es in seinem Kopf wie noch nie. Zheobitt hatte eigene Probleme.
Doch er antwortete: „Ich liebe meine Wissenschaft. Sie ist alles für, mich, Lordmeister. Ohne sie müsste ich sterben."
Der Greis seufzte. „Ja, das ist wahre Liebe ... Deshalb rief ich dich auch hierher. Du bist der einzige, der mein Vermächtnis weiterführen kann - und verhindern, dass Aralon sich endgültig den Arkoniden ausliefern muss."
Zheobitt glaubte, sich verhört zu haben. „Ich verstehe nicht ..."
„Nun, lieber Junge, das ist doch ganz einfach." Nagriols Stimme wurde fest, und er richtete sich plötzlich hellwach auf. „Du musst so schnell wie möglich die Mutanten heilen. Nicht nur ihnen, auch mir bleibt nicht mehr viel Zeit.
Offen gestanden, bin ich bereits ein Sterbender, aber ich füge mich noch nicht. Nicht, ehe meine Aufgabe beendet ist. Aber es ist eine Qual..."
Seine Augen irrten erneut unstet, herum. Er stammelte zusammenhangloses Zeug, und Speichel rann aus einem Mundwinkel. „Kann ich etwas für dich tun, Lordmeister?" fragte Zheobitt leise. Der Blick der alten Augen klärte sich allmählich. „Tut mir leid, wo waren wir stehen geblieben?"
„Du hast dein ganzes Vertrauen in mein Können gesetzt, die Mutanten zu heilen."
„Richtig, richtig. Das wirst du auch, zweifellos.
Aber du musst dich beeilen, denn die Zeit drängt. Du bekommst jede Unterstützung, die du brauchst. Denn bedenke" Zheobitt ..." Zum ersten Mal nannte er ihn beim Namen. „... es geht hier nicht nur um deine Initiation. Dies ist gleichzeitig meine persönliche Prüfung an dich. Bestehst du sie, und ich bin noch am Leben, werde ich dich zu meinem Nachfolger ernennen. Das Recht dazu habe ich, auch ohne Rücksprache mit den anderen. Doch sie werden nichts dagegen haben, denn du bist der Beste. Und sie mögen egoistisch und neidisch sein, aber sie wissen, was auf dem Spiel steht. Dumm sind sie nicht, sie werden dich als das kleinere Übel ansehen."
Dies war der zweite Schlag, der Zheobitt an diesem Tag verabreicht wurde - wenngleich ein äußerst positiver. Ein Ritterschlag sozusagen.
Ihm schwindelte so einfach könnte er alle Hürden Überspringen ... die Bitterkeit der vergangenen Jahrzehnte vergessen, wenn er Nagriols offizieller Nachfolger wurde '" jenes Mannes, der schon Lordmediker war, als er gerade geboren wurde! „Und jetzt sei ein lieber Junge und sieh nach, ob deine Mutter inzwischen zurück ist. Wir wollen essen, ich bin hungrig", faselte der Greis kaum verständlich.
Zheobitt war klar, dass er sich wirklich mit der Lösung beeilen musste, wenn Nagriols Verwirrungszustände noch mehr zunahmen. „Ich danke dir für dieses Gespräch, Lordmediker", sagte er feierlich und erhob sich. „Der Geist des Weisen Mantar möge über dir wachen."
Kurz bevor er den Raum verließ, klopfte Nagriols Stock noch einmal auf den Boden. „Zheobitt", sagte er ernst und deutlich, „sieh dich vor Ir kani vor.
Sie ahnt bereits etwas. Unterschätze sie niemals."
„Das werde ich nicht. Und ... danke, Nagriol." Ein
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