2041 - Absolute Finsternis
Tage, wenn nicht gar Wochen benötigen würden. Für Reginald Bull stand das Ergebnis indes schon längst fest: Der fremde Kampfroboter ebenso wie das Artefakt von Pahoa entstammten ein und derselben Kultur. „Mich interessiert nur, ob die Unbekannten endlich ihr wahres Gesicht gezeigt haben." Bully zerbiss den Satz schier zwischen den Zähnen. „Was hier geschehen ist, kann sich jederzeit überall auf Terra und anderen Welten der Liga wiederholen. Vielleicht sind schon weitere Völker davon betroffen, halten aber die Fakten noch geheim." Er ballte die Hände, öffnete sie, ballte sie von neuem. „Du meinst, wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte?" wandte Gucky ein. Bull nickte stumm. Der Angriff des Roboters hatte vier Tote und etliche Verletzte gefordert. Dass sich die Zahl der Opfer in Grenzen hielt, war einerseits dem Umstand zu verdanken, Dass viele Passanten die kugelförmige Zone undurchdringlicher Schwärze der Trivid-Nachrichten von Hawaii wegen mit Misstrauen betrachtet hatten und ihr ausgewichen waren, aber vor allem Guckys schnellem Eingreifen. „Erst ging es mir um die Kinder. Mit dem Blechkasten, dachte ich, wirst du schon allein fertig." Der Mausbiber verfolgte interessiert, wie die Wissenschaftler ein gut faustgroßes, ausgeglühtes Stück Metall gegen äußere Einflüsse isolierten. Ab dem Moment würde nicht einmal mehr eine Mikrobe mit der bizarr verformten Schlacke in Berührung kommen. Die Meldung vom Auftauchen eines neuen Dunkelfeldes kam keineswegs mehr überraschend. Diesmal war die lichtlose Zone in der Einsamkeit Alaskas erschienen. Unmöglich zu erfahren, wie lange sie stabil gewesen war. Man wusste nur, Dass der Vorgang ohne Zwischenfall verlaufen war.
Reginald Bull reagierte mit höchster Erregung auf die Nachricht über eine erste konkrete Spur. Sie elektrisierte ihn förmlich. Darauf oder zumindest auf etwas Ähnliches hatte er gewartet. Falls der Funkspruch keine hanebüchene Übertreibung war, lag in Alaska' die Leiche eines unbekannten Lebewesens im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis.
8.
Nicht immer entsprechen die Tatsachen dem ersten Anschein. Genau das bestätigte sich wieder einmal, nachdem Perry Rhodan und die Zweite Botin von Thoregon über Laufbänder und Antigravschächte quer durch die Solare Residenz in die technische Sektion zurückgekehrt waren. Die ganze Zeit über hatte Druu Katsyria den kleinen Buddha-Roboter schützend in ihren Händen geborgen und hin und wieder beruhigende Worte in Goo-Standard gemurmelt. „Du hast Moo gefunden", begann Jonathan Exxen ungeduldig. „Das ist gut. Die nächsten Versuche, die sich mit seinem möglichen Einfluss auf den Anzug befassen, sind vorbereitet. Wir haben keine Zeit zu verlieren."
Der Koordinator des Analyseteams wollte der Galornin den Roboter abnehmen, aber sie legte abrupt beide Hände aneinander. „Es gibt keine weiteren Experimente", sagte Druu Katsyria zwar sanft, doch mit Nachdruck. „Sie sind unnötig." Exxens Blick sprang von der Galornin auf Rhodan über. Er bemühte sich gar nicht erst, seine grundsätzlich andere Meinung zu kaschieren. Ob er eine Botin Thoregons vor sich hatte oder nicht, interessierte ihn herzlich wenig. „Wir haben brauchbare Ergebnisse in Reichweite, Perry. Und wir hoffen, Dass wir nach den letzten Tests die wichtigsten Funktionen innerhalb weniger Tage wieder in Gang setzen können ..."
Das leise Lachen der Galornin ließ Exxen verstummen. „Der Anzug ist wieder intakt", sagte sie, und ihr Tonfall hatte etwas Schulmeisterliches an sich. „Non den internen Reparaturmechanismen wurden die Funktionen zu einhundert Prozent wiederhergestellt."
„Aber..." Exxens Haarpracht klingelte verhalten, als er sich an der Schläfe kratzte - eine Geste, die weniger Unsicherheit als eher seine mühsame Zurückhaltung ausdrückte. Möglicherweise spiegelte sich auch Enttäuschung darin, denn ihm und seinem Team stand der Galornenanzug nur für die Dauer der Funktionsunfähigkeit zur Verfügung. Danach würde er seinen Ehrgeiz wieder banaleren Dingen widmen müssen. Perry Rhodan unterbrach ihn sofort mit einer knappen Handbewegung. „Ich habe volles Vertrauen zu Druu Katsyria."
„Die Technik wurde wiederhergestellt", sagte die Galornin betont deutlich. „Das ist die eine Seite. Die andere ist, Dass der Anzug dennoch funktionsunfähig bleibt." Sie bedachte den Koordinator, dessen Gesichtszüge unaufhaltsam entgleisten, mit einem aufmunternden Lächeln. „Der Anzug", fuhr sie
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