2042 - Chaos in Para-City
Medorobot herbei, und Rune Karuga schlug vor, den Ara-Arzt Zheobitt zu verständi gen. „Er wird ihn wieder auf die Beine bringen", versetzte er. „Der Mediker kann mehr als diese Maschinen."
Im Rathaus wurde es laut. Sie vernahmen wütende Schreie, und dann krachte und polterte es, als ob jemand das gesamte Mobiliar zertrümmerte.
Irgendjemand brüllte, als ob es um sein Leben ginge.
„Auch das noch", stöhnte der Intuitiv-Mutant. „Das wird Rihno sein", vermutete K'rigan. Der Telekinet blickte den kleinen, kahlköpfigen Mann an seiner Seite an. Karuga war blass, und seine Ohren schienen noch weiter vom Kopf abzustehen als sonst. Er machte einen eleganten Eindruck und schien jede Bewegung seiner zierlichen Hände sorgfältig zu kontrollieren. Der Telekinet hatte kaum mal erlebt, dass er die Nerven verlor. Am vergangenen Abend hatte Karuga sich allerdings von einer Seite gezeigt, die bei ihm niemand vermutet hatte, und jetzt - da sich die unabdingbaren Folgen seiner Tat einstellten - wurde er unruhig. In seinem Gesicht zuckte es, und seine Blicke waren unstet geworden. „Kannst du das nicht für mich erledigen?" fragte er und legte die Hand an die offenbar immer noch schmerzende Schulter.
K'rigan verzog verächtlich die Lippen. „Nein, mein Freund", antwortete er. „Wenn ein Mistkerl eine Frau vergewaltigt, muss er auch die Konsequenzen tragen."
Karuga richtete sich auf, legte die Hände an seine Hemdbluse und zog sie straff nach unten. „Ich werde mit ihm fertig. Verlass dich darauf!"
„Ich kümmere mich um Koo", versprach Engel, und Karuga eilte hinaus. K'rigan folgte ihm, ließ sich jedoch Zeit. Er musste wiederum daran denken, wie es seiner Schwester ergangen war, und er konnte Rihno verstehen, dass er sich an Karuga rächen wollte. Er war entschlossen, nicht einzugreifen.
Je näher er den Räumen des Rathauses kam, desto lauter erschien ihm der Lärm. Nachdem Karuga an Ort und Stelle angekommen war, schien ein wütender Kampf ausgebrochen zu sein.
Er öffnete die Tür und blickte in einen Raum, in dem ein einziges Chaos herrschte. Stühle, Hocker, Tische und Schränke waren umgekippt worden.
Rihno, der alle anderen deutlich überragte, kämpfte wild und verzweifelt gegen die bei den Individualauflader. Offenbar versuchte er, sie nicht nur mit körperlicher Kraft, sondern auch mit suggestivem Druck zu neutralisieren. Hinter ihm stand Karuga und schlug mit Fäusten auf ihn ein.
Auf dem Boden lagen zwei Männer, die schon länger in den Diensten Parkinsons standen und die hauptsächlich für Sicherheit sorgen sollten. Rihno hatte sie bereits überwältigt. „Schaltet den Paratron ab!" schrie Rihno. „Ihr habt kein Recht, Para-City abzukapseln!"
Er versetzte Karuga einen wuchtigen Hieb, kam dabei frei und versuchte, an K'rigan vorbeizukommen und die nach oben führende Treppe zu erreichen. Erstaunt vernahm der Telekinet, dass es ihm nicht nur um den Intuitiv-Mutanten, sondern auch um den Paratron ging, der ihm offenbar ein Dorn im Auge war.
Da Karuga mit bloßen Fäusten nichts erreichte, nahm er ein abgebrochenes Stuhlbein auf und drosch damit auf Rihno ein. Naras Freund warf sich herum, stieß die beiden Individualauflader von sich und stürzte sich auf den kahlköpfigen Mutanten. Mit seinem ersten Schlag traf er ihn an der Schulter, an der ihn K'rigan am vergangenen Abend verletzt hatte.
Karuga schrie gepeinigt auf und sackte auf die Knie.
K'rigan blieb auch jetzt tatenlos. Fassungslos beobachtete er, wie die Dinge außer Kontrolle gerieten. Zum erstenmal seit ihrer Ankunft in Para-City war Koo Parkinson nicht handlungsfähig, und nun zeigte sich, von welch außerordentlicher Bedeutung er war. Ohne ihn würde nichts mehr so sein wie vorher. Ohne ihn musste sich das Machtgebilde, das sie mühsam aufgebaut hatten, in nichts auflösen.
Wie von Sinnen riss Rihno Karuga das Stuhlbein aus der Hand. Er griff seinen Gegner mit hoher Suggestivkraft an, um ihn wehrlos zu machen. Er holte weit aus und war dabei deutlich schneller als die beiden Individualauflader, die den Schlag zu verhindern suchten.
Rihnos Schlag traf Karuga an der Stirn und tötete den Intuitiv-Mutanten.
Danach wurde es still im Raum. K'rigan blickte entsetzt auf die Szene hinab. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht mit einem derart brutalen Ausgang des Kampfes.
Energisch drückte Engel ihn zur Seite. Die blonde Frau war ein Muster an Gefühlskälte und eisiger Überlegung. K'rigan sah, dass sie ein langes Messer unter
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