2042 - Chaos in Para-City
riesige Telekinet. „Begreifst du Dummkopf denn nicht?" fauchte Koo ihn an. „Das ist eine Katastrophe. Schroeder war wegen Nara hier, und er weiß jetzt über Lucky und die Macht der Puppe Bescheid. Nach einer abgebrochenen Installation kann ich Schroeder niemals wieder in den Griff bekommen. Ich kann ihm keine Puppe mehr auf die Schulter setzen. Das ist unmöglich."
K'rigan und Karuga hörten schwei gend zu. Nie zuvor hatte Parkinson mit einer derartigen Offenheit zu ihnen gesprochen. „Er darf sein Wissen nicht weitergeben", fuhr der Para-Fürst fort. „Eliminiert ihn! So schnell wie möglich. Geht raus und sucht ihn, und dann dreht den Hahn zu! Alarmiert alle, die zu uns gehören! Kommt mir morgen früh nicht unter die Augen, wenn ihr das Problem nicht gelöst habt!"
Die beiden Mutanten wollten sich entfernen, um den Mordauftrag umzusetzen, doch Parkinson ließ sie noch nicht fort. „Wichtiger als die Flucht Schroeders scheint mir das Ergebnis des Para-Blocks zu sein", sagte er. „Wir haben wiederum Kontakt mit dem Rufer gehabt, und jetzt sind für mich die letzten Zweifel ausgeräumt. Wir haben es mit Morkhero Seelenquell zu tun. Mit niemand anderem! Verliert nicht die Geduld, hat er uns vermittelt. Die Zeit der Zusammenkunft ist nahe."
„Das waren seine Worte", bestätigte K'rigan. „Allerdings! Nur, ich frage mich: Was ist nahe? Gerade im Zusammenhang mit dem Wort Geduld? Mir bleiben nur noch 50 bis 60 Stunden, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Morkhero Seelenquell sich schon vorher bei uns einfindet."
Als Yonder K'rigan am Morgen des 24. Dezember aus seinem Schlafraum kam, um im Rathaus sein Frühstück einzunehmen, saß Coutter dort an einem der Tische. Er hatte eine Tasse mit Kaffee und einen Teller mit belegten Broten vor sich stehen. „Gut, dass du kommst", begrüßte ihn der Individualauflader. „Heute Nacht war hier allerlei los. Wir hatten einiges zu tun."
„Was ist passiert?" Der Telekinet bediente sich am Automaten. Er ließ sich nur ein karges Frühstück geben.
K'rigan hatte schlecht geschlafen und hatte keinen Appetit. Immer wieder hatten sich ihm Erinnerungen an seine Zeit auf Lepso aufgedrängt, doch es war nichts dabei gewesen, was neu für ihn gewesen wäre. „Ach, da war so ein Typ. Rihno heißt er. Mindestens zehnmal war er hier, um nach Karuga zu fragen. Er schien wütend zu sein. Keine Ahnung, was er wollte, jedenfalls gab er keine Ruhe." Coutter trank etwas Kaffee. „Ist was gewesen gestern Abend? Hat Karuga was angestellt?"
„Nicht dass ich wüsste." K'rigan gab sich gleichmütig. Lustlos verzehrte er eine Scheibe Brot. „Hast du Nara ge sehen? Sie müsste eigentlich schon hier sein. Sie ist noch nie zu spät zum Dienst gekommen."
Coutter zuckte nur mit den Achseln, und das war Antwort genug. K'rigan schüttete den Rest seines Kaffees weg und ging hinaus, um wie an jedem Morgen die Befehle Parkinsons entgegenzunehmen. Er machte sich keine Sorgen wegen Rihno. Er kannte ihn, und er wusste von seiner Beziehung zu Nara. Doch was geschehen war, hatte Karuga zu verantworten. Also sollte er sich mit Rihno befassen. Ihn, K'rigan, ging die Geschichte nichts mehr an.
Er hatte ein anderes Problem, und es erfüllte ihn mit Unbehagen, dass er mit Parkinson darüber reden musste. Er hatte den Auftrag gehabt, Nara zu töten. Jetzt musste er dem Para-Fürsten gestehen, dass er das nicht geschafft hatte und dass die junge Frau verschwunden war. Er fürchtete sich vor einem Wutanfall Parkinsons, und er überlegte, wie er vorgehen sollte, um sich ihm nicht aussetzen zu müssen.
Als er den Palast betrat, kam ihm der Sprecher der Mutanten entgegen. K'rigan erschrak. Er hatte Parkinson schon einige Male in einem Zustand der völligen Auszehrung gesehen und erlebt. Nun aber hatte er das Gefühl, einem wandelnden Toten zu begegnen. Der Raubbau, den der Para-Fürst an sich betrieben hatte, zeigte seine zerstörende Wirkung.
Parkinson blieb stehen und stützte sich mit ausgestrecktem Arm an der Wand ab. Plötzlich knickten ihm die Beine ein, und er stürzte zu Boden.
K'rigan war sofort bei ihm und ver suchte, ihm zu helfen. Karuga und Engel gesellten sich hinzu. Gemeinsam drehten sie den Bewusstlosen auf den Rücken, und die blonde Frau gab ihm eine Injektion in den Arm.
Auch jetzt zeigte sich keine Regung in ihrem schönen Gesicht. „Ich fürchte, dieses Mal wird er Stunden benötigen, um sich zu erholen", sagte sie. „Falls er es überhaupt schafft."
K'rigan beorderte einen
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