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2042 - Chaos in Para-City

Titel: 2042 - Chaos in Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Bilder vor, während es sich allmählich zersetzte und auflöste, oder er hatte durch ein besonderes Erlebnis auf Lepso einen Schock erlitten, der zu einem zeitweiligen Gedächtnisverlust geführt hatte.
    Unwirsch schüttelte der Telekinet den Kopf. An die letzte Möglichkeit mochte er nicht glauben. Er hielt sich für einen harten Burschen, der so leicht durch nichts zu erschüttern war. Einen Schock mit derartigen Auswirkungen konnte er sich nicht vorstellen. Es konnte kaum Schlimmeres gegeben haben als diese Gladiatorenkämpfe, bei denen es einzig und allein ums Töten gegangen war.
    Die Schreie der Verletzten drangen in sein Bewusstsein. Er wollte sie ignorieren, doch dann horchte er auf. Es war nicht so, wie er geglaubt hatte. Die Schreie stammten nicht aus seiner Erinnerung. Sie kamen aus dem Rathaus. Er kleidete sich hastig an und eilte in die benachbarten Räume hinüber.
    Als er die Tür zu Naras Arbeitszimmer aufriss, sah er Rune Karuga, der auf der jungen Frau lag. Die Kleider hingen ihr in Fetzen vom Leib, und sie wehrte sich vergeblich gegen den Intuitiv-Mutanten, der sich brutal zwischen ihre Schenkel drängte. In der offenen Tür stand Manterlan, das unförmige Gesicht zu einer Fratze des Entsetzens verzerrt. Als er den riesigen Telekineten bemerkte, flüchtete er zum Rathaus hinaus.
    K'rigan erinnerte sich sehr gut daran, dass Karuga vor noch nicht allzu langer Zeit gesagt hatte, er wolle sich Nara holen, auch gegen ihren Willen. Er erinnerte sich vor allem daran, wie gleichgültig er dieser Aussage gegenüber gewesen war. Jetzt aber war alles anders.
    Der Telekinet stürzte sich auf den Intuitiv-Mutanten, packte ihn und riss ihn blindwütig hoch, unterstützt durch seine Para-Kraft. Karuga wehrte sich, doch er war viel zu schwach, um etwas gegen ihn ausrichten zu können.
    K'rigan schleuderte ihn wuchtig gegen die Wand, und dann versetzte er ihm noch einen Faustschlag, der ihn an der Schulter traf und ihm das Gelenk brach. Wimmernd sackte der Intuitiv-Mutant auf den Boden, und abwehrend streckte er den unverletzten Arm aus. „Hör auf!" stöhnte er. „Hast du den Verstand verloren? Was regst du dich auf wegen dieser Zicke, die ohnehin in ein paar Tagen tot ist?"
    K'rigan stand mit kampfbereit erhobenen Armen über ihm, bereit, bei der geringsten Gegenwehr erneut zuzuschlagen und den Mann buchstäblich zu zertrümmern, den er noch vor wenigen Minuten als Freund empfunden hatte. „Sei froh, dass ich dir die Zunge nicht in den Hals schiebe!" brüllte er. „Nara ist es", stammelte Karuga. „Ausgerechnet sie!"
    „Was ist sie?" fragte der Telekinet. Flüchtig blickte er zu der jungen Frau hinüber, die zusammengekauert in einer Ecke des Raumes hockte, mit den Fetzen ihrer Kleider ihre Blößen verdeckte und nicht in der Lage zu sein schien, aus ihrer Nähe zu fliehen. „Sie ist eine von jenen Mutanten, die in der Fellmer-Lloyd-Schule gegen Morkhero Seelenquell gekämpft haben", antwortete Karuga. „Ich habe überall nach einem von ihnen gesucht, und dabei hat sie die ganze Zeit neben uns gesessen." Karuga hob sein Multifunktionsgerät an die Lippen, um einen Medorobot zu rufen. „Das 'ist noch lange kein Grund, sie zu vergewaltigen", knurrte K'rigan. Er wollte dem Intuitiv-Mutanten einen Tritt in die Seite geben, hielt aber mitten in der Bewegung inne.
    Irgendetwas in ihm schien zu zerreißen, und er sah das von Entsetzen, Pein und Tod gezeichnete Gesicht Lauras wieder vor sich, und plötzlich war die Erinnerung da. Er wusste wieder, dass seine schwer erkrankte und größtenteils gelähmte Schwester von jemandem vergewaltigt worden war, der wie ein Tier über sie hergefallen war und sie am Ende tödlich verletzt hatte Er war zu spät gekommen, um sie retten zu können.
    Voller Verachtung wandte er sich von Karuga ab, um ein paar Kleidungsstücke und Handtücher aus seinem Container zu holen und sie Nara zu geben. Ihr Gesicht war verquollen und von blutenden Schrammen gezeichnet. Karuga hatte ihr auf mehrfache Art Gewalt angetan und sie zusammengeschlagen, bevor er zu dem gekommen war, was er eigentlich beabsichtigt hatte. „Stimmt es, dass du in der Fellmer Lloyd-Schule warst, als das mit Morkhero Seelenquell passierte?" fragte er sie möglichst ruhig. „Ja, es ist wahr", antwortete sie so leise, dass der Telekinet sie kaum verstehen konnte. Hastig schlüpfte sie in das Hemd, das er ihr reichte. Es war so groß, dass es wie ein knöchellanges Kleid für sie war., „Es tut mir leid, Nara",

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