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2042 - Chaos in Para-City

Titel: 2042 - Chaos in Para-City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gänge und die Räume nicht eingehend auf Spuren untersuchen, werden sie davon ausgehen, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hat."
    „Sie werden an einen Fehlalarm glauben", tröstete Way May ihn. Kaplize ballte die Hände, presste die Lippen trotzig aufeinander und blickte lange auf den Raumhafen hinunter. Schließlich wandte er sich an die anderen: „Wir lassen einige Tage oder Wochen verstreichen, und dann unternehmen wir einen weiteren Versuch. Natürlich ist die ROSS dann nicht mehr da, aber es gibt ja genügend andere Raumschiffe, und die Räumlichkeiten auf ihnen sind durchaus vergleichbar. Früher oder später werden wir Erfolg haben. Davon bin ich fest überzeugt."
    Zwei Wochen vergingen, dann kehrte der Teleporter von einer Erkundung nach Para-City zurück und alarmierte die Gruppe erneut. Die LASSITER, ein 800-Meter-Kreuzer, war auf dem Raumhafen von Santiago gelandet - ein überaus interessantes Ziel. Nach stundenlanger, sorgfältiger Vorbereitung startete das Kommando erneut. Um die Wartezeit zu nutzen, hatte Kaplize es nach bestem Wissen geschult und trainiert. Daher waren alle voller Optimismus, das gesteckte Ziel erreichen zu können. Doch es gab eine erneute Enttäuschung. Die LASSITER startete wieder, bevor die Mutanten noch in sie eindringen konnten. Nun hieß es abermals, auf eine neue Gelegenheit zu warten.
    K'rigan schlug vor, auch die weiter entfernten Raumhäfen als Ziele mit einzubeziehen, doch das lehnte Ka plize ab. Er war sicher, dass er die angestrebte Beute selbst mit Unterstützung der anderen Mutanten nur über eine kurze Strecke hinweg transportieren konnte. „Es hat keinen Sinn, wenn wir zum Beispiel in Australien zuschlagen", entgegnete er. „Wir würden es vielleicht schaffen, das Objekt aus einem Raumschiff zu holen, aber dann würden wir an den weiteren Problemen scheitern. Nein, wir müssen Geduld haben und warten, bis sich in Santiago, La Paz oder Brasilia eine neue Gelegenheit ergibt."
    „Warten! Warten! Geduld haben!" schrie Koo Parkinson wild und leidenschaftlich. „Ich kann das nicht mehr hören! Ich habe keine Geduld!" Und dann packte er Kaplize an den Schultern und schüttelte ihn so heftig durch, dass es schien, er wollte ihn umbringen. Schließlich griff K'rigan behutsam, aber entschlossen ein und trennte die beiden. Parkinson ließ es geschehen. Ruckartig warf er sich herum und verschwand durch die braune Holztür. Nur Engel wagte es, ihm zu folgen. Allerdings ließ sie beinahe fünf Minuten verstreichen bis sie sich dazu durchrang.
    Der Junge war höchstens fünfzehn Jahre alt, vielleicht sechzehn, aber auf keinen Fall älter als er selbst. Er blickte ihn wie durch eine schwarze Röhre hindurch an, und er sah, wie sein Messer quer durch sein Gesicht glitt, es von der rechten Stirnseite über die Augenbraue hinweg bis zum rechten Mundwinkel hinunter aufschlitzte und dann wie von einem elektrischen Impuls geleitet noch einmal hinauf zum Auge fuhr und es zerstörte.
    Entsetzen packte ihn. Er vernahm einen grässlichen Schrei, und dann plötzlich sah er das blutüberströmte Gesicht vor sich, wie es von einem Mediker behandelt wurde und wie das Auge durch ein anderes ersetzt wurde. Es war nicht hell wie das linke, sondern etwas dunkler. „Mehr gibt es für diesen Preis nicht", hallte eine Stimme in ihm. Sie schien aus einem tiefen Brunnen zu kommen und ein immer neues Echo zu finden. Er erfasste, dass es die Stimme Engels war, und für einen kurzen Moment meinte er, ihr Gesicht sehen zu können. K'rigan schrie auf. Er fuhr hoch, blickte mit geweiteten Augen um sich und brauchte lange, bis er sich dessen bewusst wurde, dass er sich nicht mehr auf Lepso befand und dass seit dem Vorfall wenigstens zwei Jahre vergangen waren.
    Er stand zu schnell aus dem Bett auf und hatte danach sekundenlang mit einem Schwindelanfall zu kämpfen. Ich war es! durchfuhr es ihn. Ich habe ihm die hässliche Narbe beigebracht und ihm das Auge ausgestochen. Ihm - meinem Freund! Er wankte zur Tür, blieb kurz stehen, stützte sich an der Wand ab, bis er sich gefangen hatte, und verließ den Raum. Seine Blicke fielen auf Koo Parkinson, der vollkommen erschöpft und ausgepumpt auf dem Boden lag und sich von Engel eine Injektion in den Arm geben ließ. Auf dem bleichen, verschwitzten Gesicht zeichnete sich die Narbe deutlicher als sonst ab, und das rechte Auge kam K'rigan dunkler als gewöhnlich vor.
    An der Tür stand Startac Schroeder mit wirren, dunklen Haaren, die ihm zum Teil über

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