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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr und nicht weniger als ihr endgültiges Todesurteil.
    Nun konnte keine weitere Inzaila zu ihnen stoßen. Es war vorbei. Das Ende mochte vielleicht erst in zweihunderttausend Jahren kommen, doch nun war es endgültig unausweichlich.
    Jonkylm fragte sich, wie sie diesen Zeitraum durchstehen sollte, als der Zerstörungsimpuls ihren Geist erfasste und mitriss, aufsplitterte und in einen neuen Traum verwehte. Und während sie sich verzweifelt bemühte, die Myriaden Fragmente ihres Seins wieder zusammenzufügen, ihre Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen, lösten sich weitere Bilder aus den Tiefen ihres gespaltenen Seins, Bilder der Vergangenheit, Bilder, die zeigten, wie alles begann. Und was danach geschah ...
     
    1.
     
    Durch den Schleier
     
    Bleib wach! hämmerte schwach und unendlich weit entfernt der Logiksektor. Gleite nicht ins Dunkel ab! Der stechende Schmerz dehnte sich auf meinen ganzen Körper aus. Ein Schmerz, der mir vertraut war, den ich schon kannte, als ich noch nichts von Superintelligenzen und Kosmokraten wusste. Ein Schmerz wie bei der Transition eines alten Schlachtschiffs des Großen Imperiums. Ein Transmittertransport?
    Oder die letzte Nervenreaktion eines sterbenden Gehirns?
    Alles in mir schrie danach, sich der brennenden Qual und der Dunkelheit zu ergeben. Narr! Du hast schon ganz andere Dinge überstanden! Wehr dich!
    Ich wollte dem Logiksektor eine passende Antwort geben, aber mir fehlte die Kraft. Jede Faser meines Seins war damit beschäftigt, gegen die Pein anzugehen. Ich versuchte, sie zu bekämpfen, mein Bewusstsein aus der stählernen Klaue zu befreien, die scheinbar mein Gehirn hielt und sich langsam schloss, um es zu zerquetschen.
    Die Dunkelheit verdichtete sich kurz, und der Drang, sie willkommen zu heißen, sich ihr zu ergeben, war so .verlockend wie das Paradies. Alles war besser als dieses Feuer, das meine Nervenbahnen in Brand gesetzt hatte und sie so heiß wie eine Sonne lodern ließ.
    Du kennst dich mit solchen Belastungen aus. Du weißt, wie man sie überwindet. Der Besatzung der SOL fehlen diese Erfahrungswerte. Sie .braucht dich!
    Die SOL.
    Bilder der Erinnerung zerrissen den Schleier, der mein Bewusstsein einzuhüllen drohte. Auroch-Maxo-55, der Planet der Inzaila, der auseinanderbrach, zerstört von dem Beschuss der angreifenden Raumflotte und den psionischen Gewalten seiner ungewöhnlichen Bewohner, die sie entfesselt hatten, um den S-Zentranten der Mundänen zu übernehmen.
    Das Alshma Ventor. Der Weg nach oder in das? - INSHARAM. Die unerklärliche Zone am Südpol des Planeten, die sämtlichen physikalischen Gesetzen hohnzusprechen schien, die alles sein konnte, ein künstliches Schwarzes Loch, ein Tor in die Unendlichkeit oder die Pforte in die Vernichtung. Die Superintelligenz ES hatte den Befehl gegeben, nach INSHARAM zu fliegen. Und dann hatte sie dafür gesorgt, dass uns kein anderer Weg blieb, als uns kopfüber ins Ungewisse zu stürzen.
    Ich kämpfte gegen die Ohnmacht an. Aus weiter Ferne drang ein misstönendes Knirschen zu mir herüber, und es dauerte einen Moment, bis mir klar wurde, dass es von meinen Zähnen stammte, die ich zusammenbiss: Aber der Nebel lichtete sich. Nun mach schon. Du hast es gleich geschafft. 'Ach ja! wollte ich dem Logiksektor voller hilfloser Wut entgegenschleudern - und der Schmerz ebbte ab. So schnell, wie er gekommen war. Ich schnappte wie ein Ertrinkender nach Luft, grelles Licht stach in meine Augen. Ich kniff sie blitzschnell zusammen und öffnete sie dann wieder, diesmal aber langsam und vorsichtig.
    Die Welt nahm Konturen an. Offensichtlich lebten wir 'noch, und die SOL bestand noch aus einem Stück. Wir hatten es geschafft. „Belastung der Schutzschirme: 90 Prozent!" hallte SENECAS Stimme durch die Zentrale. ...Und steigend!" Kurz, ganz kurz nur, fragte ich mich, ob es nicht besser gewesen wäre, mich der Bewusstlosigkeit zu ergeben. Und ich war froh, dass mein Extrasinn dieses eine Mal den Anstand besaß, seinen Kommentar für sich zu behalten.
    Ich stemmte mich aus dem Kontursessel. Meine gemarterten Muskeln protestierten, aber ich ignorierte sie und konzentrierte mich auf meine Umgebung. Der Eintritt in das Alshma Ventor hatte uns schwer getroffen. Die Schirme hatten die Gewalten, die über die SOL hereingebrochen waren, nur zu einem kleinen Teil neutralisieren können. Die Besatzung der Zentrale hing zusammengesunken in ihren Sitzen, nur gehalten von den Gurten. Anscheinend hatten alle das Bewusstsein

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