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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekannten vergleichbaren Phänomenen ähnelt. Und meine Analysen ergeben, dass wir selbst die Schuld an dem Energieorkan tragen, der uns entgegenschlägt."
    „Was?" sagte ich. Icho Tolot war nicht nur bei seinem Volk ein höchst anerkannter Wissenschaftler. Was er aber sagte, klang für mich einfach bizarr. „Die Stärke des energetischen Orkans steht in direktem Verhältnis zur der der Paratronschirme und Triebwerksleistung. Indem die SOL sich mit aller Kraft gegen den Strudel stemmt, provoziert sie erst die Reaktion der Umgebung."
    „Aber das widerspricht jeglicher Erfahrung!" rief Tekener. „Nichtunbedingt. Man könnte unsere Situation mit der Immunabwehr des menschlichen Körpers vergleichen. Wir sind in diesem Dimensionstunnel ein Fremdkörper, und die ndimensionalen Energien, die die SOL erzeugt, reizen die Umgebung zu dieser Abwehrmaßnahme. Je stärker wir dem Sog des Strudels entgegensteuern, desto heftiger wird der energetische Orkan."
    Ich schüttelte den Kopf. „Diese Vorstellung ist ..." Ich verstummte hilflos.
    Der Haluter blieb ganz ruhig. „Ich bin von der Richtigkeit meiner These überzeugt. Der Raum, in dem wir uns befinden, reagiert lediglich auf die Energieentfaltung der SOL,. ähnlich wie die Immunabwehr eines menschlichen Körpers auf Viren."
    „Du meinst, wenn wir die Schutzschirme und Triebwerke einfach abschalten, hört der Spuk auf?" fragte Tekener bissig. „Genau. Wenn der Tunnel, in dem wir uns befinden, nicht mehr so stark durch die Emissionen der SOL gereizt wird, wird sich auch das Energiechaos normalisieren."
    Ich wollte etwas erwidern, verzichtete dann aber darauf. „SENECA, deine Einschätzung?" fragte ich stattdessen. „Das ist nur eine Theorie, für die es keinen schlüssigen Beweis gibt."
    „Irgendwelche Alternativpläne?"
    „Nein. Aber auch keine Selbstmordpläne.""Das ist nicht besonders hilfreich, SENECA."
    „Das wüsste ich aber!"
    Mein Blick wurde wie magisch von dem Halo angezogen. Die Projektion des Hexenkessels aus tobenden Energien, die auf das Schiff einschlugen, wurde ständig nachgedunkelt, wie man unschwer sehen konnte. „Schirmbelastung jetzt schon bei einhundert Prozent und weiter steigend!" verkündete das Bordgehirn emotionslos. Die Schirme würden jeden Augenblick zusammenbrechen und die SOL dem Inferno schutzlos ausliefern. Uns blieben maximal noch ein paar Minuten, wenn überhaupt. Dennoch sträubte sich in mir alles, Tolots Vorschlag zu befolgen und uns diesem Inferno freiwillig auszuliefern.
    Man rannte nicht freiwillig ohne jede Deckung in einen Geschosshagel hinein - das widersprach dem Selbsterhaltungstrieb eines jeden humanoiden Wesens.
    Er könnte recht haben! meldete sich der Logiksektor. Seit Jahrhunderten benutzten die Inzaila von AurochMaxo-55 diesen Weg nach INSHARAM. Aber sie sind organische Wesen. Die SOL hingegen ist ein Raumschiff, ein künstliches Objekt.
    Das ist wahr. Aber auch nicht gerade hilfreich. Wenn wir uns irren, werden wir zerstört. Und wenn wir nichts unternehmen, werden wir auch zerstört. Die Frage ist doch: Vertraust du Tolots Urteil? Natürlich vertraute ich ihm, das stand keinesfalls zur Debatte. Ich schaute die Gefährten an. Tekener zuckte vielsagend mit den Schultern. Die Kartanin öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders. Unwillkürlich nickte ich. Ich war der Expeditionsleiter, ich musste eine Entscheidung treffen. Und zwar umgehend.
    Ich wählte einen Kompromiss. „SENECA, sofort sämtliche Triebwerke abschalten!"
    Als sich auf Volllast arbeitende Aggregate abschalteten, reduzierte sich das Dröhnen der Schiffszelle schlagartig. Und genauso schlagartig veränderte sich das Halo, das die SOL und ihre Umgebung zeigte.
    Die grelle Masse aus reiner Energie, die das Schiff einschloss, zerfaserte wieder zu unzähligen Blitzen, die dicht vor dem goldfarbenen Hantelraumschiff förmlich aus dem Nichts des unfassbaren Strudels entstanden, in dem wir uns befanden, und in die Schutzschirme einschlugen. Dort tobte noch immer ein Orkan aus zerstörerischer Energie, doch es schien eine gewisse Ordnung in das Chaos der Entladungen eingekehrt zu sein. Es sah tatsächlich so aus, als hätte Tolot recht behalten.
    Und dennoch ... alles in mir sträubte sich vor dem nächsten Schritt, vor dem Befehl, Paratronschirme und HÜ-Schirme zu des aktivieren. Mein Instinkt sagte mir, dass ich uns der Zerstörung preisgab. Es war eine Sache, auf die Triebwerke zu verzichten, die sowieso nur wenig

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