Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Northsidevölker die Raumfahrt für sich entdeckten oder nicht, was kümmerte es ihn? „Fsssh ...!"
    Wrehemo erhob sich aus der Antigravschale, in der er geruht hatte, und ließ sich von seinem Silbernen in den Sattel heben. Es musste nun sehr schnell gehen. Der Träger zog die Ledorin-Stiefel von seinen Füßen, dann hetzte Wrehemo hinter seinem Schüler her. Lautlos folgte er den Korridoren und Hallen, deren Licht Morkhero mit seinem Eintreten automatisch aktivierte. Das Licht war so gut wie eine Spur, solange der Abstand nicht zu groß wurde. Die Jagd dauerte nur wenige Sekunden. Morkheros Ziel lag ganz in der Nähe. Wrehemo konnte den Atem seines Schülers hören, tiefer und aufgeregter als sonst, und er schob sich lautlos durch die geöffnete Tür in einen goldfarben strahlenden Saal.
    Vor einem Altar stand Morkhero. Der junge Seelenquell hatte das Konservierungsfeld über dem Display abgeschaltet. Zwischen seinen fragilen Händen drehte und wendete er einen Gegenstand, der beinahe unsichtbar war, schemenhaft und nur in Umrissen erkennbar. Dazwischen war ein rotes, elastisches Band zu sehen, ein matter Schimmer in der Fülle von Licht. Wrehemo hatte nicht geglaubt, dass Morkhero so weit gehen würde.
    Der Gegenstand in seines Schülers Händen war der Anzug der Phantome. Das elastische rote Band war der Sepzon-Gürtel. Wrehemo ließ den Silberträger alle Vorsicht vergessen. Mit vor Zorn kaum mehr kontrollierten Schritten stürmte er vor. „Morkhero!" schrie er.
    Der Schüler ließ in heftigem Erschrecken den Gürtel und den Anzug fallen, das Gesicht von einer Sekunde zur nächsten mit feinen Tropfen Schweiß bedeckt. „Meister ...!" hörte er den Schüler entsetzt flüstern. „Jawohl! Ich wusste, dass der Anzug dir auf Dauer nicht entgehen würde. Aber ich habe dir so deutlich erklärt, dass die beiden Anzüge für dich tabu sind, dass ich es kaum glauben kann!"
    „Meister, ich ..."
    „Geh mir aus den Augen! Und bereite dich darauf vor, dass ich dich zum Karriolenden Clan der Seelenquell zurückschaffen werde." Morkhero schien eine Sekunde zu zögern, beinahe einen Moment zu lange, endlich setzte er den Silbernen mit schleppenden Schritten in Bewegung, den eigenen Blick zu Boden gerichtet. Wrehemo wartete, bis sein Schüler den Saal verlassen hatte und er ihn nicht mehr hören konnte. Dann erst bückte er sich voller Scheu. Er hatte oft vor dem Altar mit dem Anzug gestanden, doch stets mit aktiviertem Konservierungsfeld.
    Nun aber, da er dem Stoff so nahe war, er brauchte sich nur zu bücken, spürte er die Gegenwart einer mächtigen Kraft. Tausende Stimmen wisperten in seinem Kopf. Er vernahm süße, verführerische Töne. Der Anzug der Phantome suchte nach einem Träger. Das Gefühl war beinahe stärker als er.
    Dennoch bückte sich Wrehemo, er tastete mit zitternden Fingern nach dem weichen, durchsichtigen Stoff. Das Kleidungsstück war viel zu groß für ihn. Es schien für einen Humanoiden von etwa zwei bis drei Metern Größe gemacht zu sein.
    Obwohl Wrehemo nicht mehr als sechzig Zentimeter maß, war er dennoch sicher, dass der Anzug ihm passen würde wie eine zweite Haut. Er legte das Kleidungsstück rasch auf das Display zurück, so hastig, als habe er sich die Finger verbrannt. Zuletzt holte er den roten Sepzon-Gürtel und wickelte ihn zu einer Rolle zusammen. Wrehemo schaltete das Konservierungsfeld wieder ein. Die lockenden Stimmen in seinem Kopf verstummten.
    Nie wieder, sagte er sich bestimmt, nie wieder.
    „Was soll ich mit dir anfangen, Morkhero?" Sein Schüler wartete mit gesenktem Schädel wortlos ab. Der junge Seelenquell schien auf die schlimmsten Konsequenzen gefasst. „Im Grunde habe ich keine Wahl, als dich zurückzuschicken. Ich müsste dein Gedächtnis löschen lassen und anschließend mit der ORDEO MYN beim Karriolenden Clan einen besseren Nachfolger suchen. - Das alles sind Dinge, die ich nicht auf mich nehmen will. Ich werde dir also eine letzte Chance einräumen."
    „Tatsächlich, Meister?"
    „Ja." Eine Weile schwieg der Schüler. Dann hellte sich seine Miene auf, und er verkündete voller Zuversicht: „Ganz sicher bin ich weiser geworden, Meister! Ich habe meinen Fehler erkannt!"
    „In dem Zusammenhang von Weisheit zu sprechen scheint mir eine Spur zu ironisch." Wrehemo musterte seinen Schüler mit einem zutiefst misstrauischen Blick. „Geh nun, bevor ich es mir anders überlege!" Er brachte den jungen Seelenquell mit einem vernichtenden Blick zum Schweigen., Morkhero

Weitere Kostenlose Bücher