Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
crozeirischen Schieferböden ließen die Schritte der Silberträger laut und geisterhaft verhallen. Es erfüllte Wrehemo mit Verzweiflung, dass sich die Scheu bei seinem jungen Artgenossen nicht einstellen wollte.
    Morkhero ließ seinen Silberträger aus der Hocke in die Höhe kommen. Der Silberne trat zur Seite und ging vor einem weiteren, ebenso seltsamen Altar in die Knie. „Was soll das da sein?" wollte der Schüler wissen. Morkhero deutete auf eine Art Kleidungsstück, das dunkelgrau war und aus einer Art Gummi zu bestehen schien. „Ein Anzug der Vernichtung. - Hör zu, Morkhero!" schärfte Wrehemo dem Schüler mit einer schwer zu unterdrückenden Spur von Zorn ein. „Fass das niemals an, verstehst du mich? Berühre niemals diesen Anzug! Niemand kann sagen, wie die Folgen aussehen.
    Du hast nicht das Recht. Du bist kein Ritter, und du wirst niemals einer sein."
    „Aber wer sollte es denn bemerken?"
    „Darum geht es nicht. Der Name der Seelenquell steht im Land Dommrath für Verlässlichkeit. Der Technologische Speicher der Ritter ist uns aus Tradition anvertraut, und wir werden das Vertrauen nicht enttäuschen."
    „Ich verstehe ...", antwortete der Schüler leichthin. „Keine Experimente, Meister." Morkhero studierte die Inschriften des Displays, das neben dem Altar in die Höhe ragte. Der Text, der zu dem Altar gehörte, war in diesem Fall sehr lang. „Warum ist der Anzug der Vernichtung hier weggeschlossen? Warum benutzt man ihn nicht? - Ich meine, warum benutzen ihn die Ritter nicht?"
    „Ich besitze darüber keine Informationen. Wir haben zwei Anzüge hier im Technologischen Speicher. Keiner von beiden wurde nach meinen Informationen jemals verlangt. Ich nehme an, die Ritter von Dommrath wollen nicht die Risiken in Kauf nehmen, die mit dem Einsatz dieser Anzüge verbunden sind."
    „Wo befindet sich der zweite Anzug?"
    „Früher oder später findest du ihn sowieso." Sie passierten eine Reihe von Gerätschaften, die aus einer Galaxis namens Erranternohre stammten; eine gewaltige Waffe, die als „"Kombistrahler eines Zweitkonditionierten" ausgestellt wurde; halb stoffliche, halb energetische Vorrichtungen, die nach Wrehemos Wissen ausschließlich in einer Gegend des Universums zu gebrauchen waren, die den Namen DORIFER trug; einen versteinerten Ableger eines kosmischen Pflanzenwesens namens Paumyr. Die Reihe der Exponate war endlos. Doch Morkhero hielt plötzlich inne, den kahlen Schädel in die Höhe gereckt. Der Schüler hob seine Hand, er drehte den Kopf auf seinen drei Hälsen sichernd in alle Richtungen. Wrehemo konnte seine Augen rot erglimmen sehen. „Was ist?"
    Morkhero gab keine Antwort.
    Stattdessen veranlasste er seinen Silberträger zu einer Handlung, die Wrehemo sehr verdächtig schien. Morkheros Silberner zog seine Stiefel aus Ledorin von den Füßen, darunter kamen die empfindlichen weichen Fußsohlen zum Vorschein. Wrehemo starrte seinen Schüler fassungslos an.
    Morkhero wisperte kaum hörbar: „Meister, ich habe ein Tier entdeckt."
    Die Hand des Schülers deutete auf eine Statue aus verwittertem Holz, ungefähr vierzig Meter entfernt, die ein humanoides Pelzwesen mit einem auffälligen Nagezahn darstellte. Wrehemo entdeckte hinter dem Altar zusammengekauert ein braunes, schmutziges Bündel Pelz. „Servo!" sagte er laut, an den allgegenwärtigen Computer des Technologischen Speichers gewandt. „Der Waffenschrank muss entsperrt werden!" Doch Morkhero stoppte mit einer Geste seinen Redefluss. „Leise, Meister! Du wirst es sonst verscheuchen." Der Schüler tat einige Schritte, ohne die Stiefel vollständig lautlos, und mit einemmal begriff Wrehemo, worauf es dem jungen Seelenquell ankam. „Du willst das Tier fangen?" fragte er verblüfft. „Nein. Nicht fangen - verfolgen."
    Wrehemo wusste nicht, weshalb er so ungeduldig Morkheros Rückkehr herbeisehnte. Was war gefährlich daran, ein Tier zu verfolgen? Oder störte ihn die Tatsache, dass der Schüler ohne Aufsicht durch die Hallen des Speichers stöberte? Früher oder später musste er ihm Vertrauen schenken.
    Hundert Jahre Leben waren nicht lange. Er ließ sich vom Silberträger aus dem Sattel heben, machte es sich in der Antigravschale bequem und wollte schlafen. Sein Blick fiel auf das laufende Trivideo. Eine verstörende Nachricht aus dem Land Dommrath schreckte ihn auf, eine Reportage aus der galaktischen Northside, dem Do'Gwinyr. In den Northsideclustern war ein Aufstand losgebrochen, eine Revolte gegen die Herrschaft der

Weitere Kostenlose Bücher