Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ritter von Dommrath.
    Die Nachricht verbreitete sich wie ein Hyperfunk-Lauffeuer durch die Checkalur des Landes, bis in den Cluster 0001, ins Zentrum der Macht. „Servo, ich will, dass du das Triviholo und das Licht ausschaltest." Es wurde dunkel. Wrehemo schlief innerhalb von Sekunden ein. In seinem Traum kniete er vor der gestaltlosen Erscheinung eines Ritters nieder; die alte Sehnsucht, die Crux seines Daseins als Wächter. „Wir danken dir, Seelenquell, du hast uns wohl gedient."
    Als Wrehemo wieder erwachte, immer noch erschöpft, bei grellem, künstlichem Licht und laufendem Trivideo, thronte vor ihm auf dem Rücken seines Silberträgers Morkhero. „Meister! Ich habe es!" Wrehemo konnte nur schwer in die Realität zurückfinden. „Was hast du?" Er starrte auf das Trivideo. Der Aufstand griff mittlerweile auf mehr als hundert Cluster über, Tendenz steigend, allesamt Do'Checkalur in der Northside, Sogar einen Namen hatte der Aufstand: die Astronautische Revolution. Als Revolutionsführer gab sich eine geheimnisvolle Person namens Ruben Caldrogyn zu erkennen.
    Ruben Caldrogyn, wer immer das sein sollte - und wie immer er dazu kam, die Macht der Ritter herauszufordern. „Meister, das Tier! Ich habe seine Spur verfolgt und das Leck gefunden!"
    „Ah?"
    Morkhero schien sehr enttäuscht zu sein, dass seine Entdeckung nicht auf die gebotene Resonanz stieß. Dann aber machte sich Wrehemo bewusst, dass keine Revolte des Universums hier in der Sternenkammer der Ritter einen Effekt haben würde. Er hatte fünfzehn Jahrhunderte die Tagespolitik des Landes ignoriert, und er war gut damit gefahren. Wrehemo gab sich einen sichtbaren Ruck. Er rief seinen Silbernen herbei und erklärte: „Ich möchte das Leck sehen."
    „Gern, Meister!"
    Morkhero führte ihn in eine Halle der Mitteldecks, die sich am Rand des Technologischen Speichers befand. An dieser Stelle waren sie nur wenige Meter von der angrenzenden Sektion der Sternenkammer getrennt. Was auf der anderen Seite geschah, darauf besaß er keine Hinweise, nicht einmal eine Ahnung. Und hätte es eine gegeben, er hätte sie Morkhero nicht mitgeteilt. Der Schüler führte ihn an einen der finstersten Orte des Speichers.
    Dies war die Halle der Kriege. Es gab in dem Saal keine Exponate im üblichen Sinn; es handelte sich vielmehr um eine multimediale Ausstellung. Über eine Fläche von zweitausend Quadratmetern gruppierten sich einige Dutzend Holoramen. Wrehemo hatte die Hologramme allesamt angesehen und studiert. Der alte Seelenquell erinnerte sich an Momentaufnahmen von milliardenfachem Tod, an Schlachtengemälde aus Raumschiffen ohne Zahl, die Opfer gesichtsloser Feldzüge, unternommen im Namen von Gerechtigkeit und Frieden, Allmacht oder Missverständnis. Die Motive waren immer andere. Was zählte, war das Ergebnis, und das Ergebnis zeigten die Holoramen.
    Wrehemo fühlte sich magisch angezogen vom Anblick einer untergehenden Galaxis, dem ehemaligen Nachbarn Kohagen-Pasmereix. In einer szenischen Darstellung warfen sich Kosmische Fabriken den Truppen des Chaos entgegen, den mächtigen Chaotendern. Die Chaotender waren das Furchtbarste, was Wrehemo jemals erblickt hatte, mächtige Flugobjekte aus den Negasphären des Universums, Schwarze Löcher mit einer Seele, deren Ziel die Vernichtung allen Lebens war. „Dort, Meister!"
    Er brauchte einige Sekunden, den hypnotischen Zwang wieder abzuschütteln, der von dem Holorama ausging. Wrehemo sah seinen Schüler auf ein unscheinbares Holorama deuten, das direkt an der Wand zur Nebensektion des Speichers installiert war. Ein trippelndes, kaum zu vernehmendes Geräusch ließ ihn erstarren, dann tauchte unter den Augen der Seelenquell ein braunpelziges, ekelhaftes Tier aus dem Hologramm hervor.
    „Siehst du, Meister? Das Leck muss sich hinter dem Holo befinden. Wir brauchen es nur abzuschalten, dann haben wir ..."
    „Nein, Morkhero!"
    „Aber ..."
    „Nein! Die Ritter haben die Holoramen hier installiert, weil es einen Grund dafür geben muss. Wir werden sie nicht ausschalten. Dazu besitzen wir kein Recht. „
     
    *
     
    "Ich sehe in der Halle der Kriege nach dem Rechten, Meister!" hörte er seinen jungen Gefährten scheinheilig rufen. „Ich nehme den Thermostrahler mit, vielleicht kann ich eines der Tiere töten." Wrehemo gab sich den Anschein, gebannt die Berichterstattung vom Fortgang der Astronautischen Revolution zu verfolgen. In Wahrheit hegte er an Ruben Caldrogyn und seiner Gefolgschaft keinerlei Interesse. Ob die

Weitere Kostenlose Bücher