2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)
Dienstleistungen) und schließlich der Anstieg des Meeresspiegels. Alle 15 Variablen sind als globale Durchschnittswerte angegeben.
Abbildung 9–1a: Globale Situation, 1970 – 2050
Datenbereich: Bevölkerung (0 – 9 Milliarden Menschen); BIP und Konsum (0 – 150 Billionen KKP-Dollar pro Jahr); CO 2 -Emissionen (0 – 50 Milliarden Tonnen CO 2 pro Jahr); Temperaturanstieg (0 –2,5 °C)
Abbildung 9–1b: Globale Produktion, 1970 – 2050
Datenbereich: Nahrungsmittelproduktion (0 – 12 Milliarden Tonnen pro Jahr); Energieverbrauch (0 – 20 Milliarden Tonnen Öleinheiten pro Jahr); Anteil erneuerbarer Energie (0 – 40 %);
Investitionsanteil am BIP (0 – 50 %); ungenutzte Biokapazität (0 – 50 %)
Abbildung 9–1c: Globaler Lebensstandard, 1970 – 2050
Datenbereich: BIP pro Kopf und Pro-Kopf-Verbrauch (0–20.000 KKP-Dollar pro Personenjahr);
Nahrungsmittel pro Kopf (0 – 2 Tonnen pro Personenjahr); Energieverbrauch pro Kopf (0 – 3 Tonnen Öleinheiten pro Personenjahr); Anstieg des Meeresspiegels (0 – 1,4 Meter)
Der so gewonnene Überblick zeigt eine Weltgesellschaft, die sich zunächst ausweitet, dann schrumpft. Die meisten Variablen führen bis 2030 den in der Vergangenheit beobachteten Trend fort, dann beginnen mehrere von ihnen zu stagnieren oder gar zurückzugehen. Bemerkenswerte Ausnahmen: Temperaturanstieg, Anstieg des Meeresspiegels und Anteil der erneuerbaren Energie am menschlichen Energieverbrauch insgesamt. Diese drei steigen kontinuierlich, während ein anderer Indikator kontinuierlich sinkt: die ungenutzte Biokapazität. Das heißt, die Auswirkungen der Klimaveränderung verstärken sich, die Natur wird immer weiter zurückgedrängt und erneuerbare Energien gewinnen Marktanteile.
Die weltweiten CO 2 -Emissionen erreichen ihren Spitzenwert im Jahr 2030. Bis zum Jahr 2050 sinken sie auf das Niveau von 2010. Die Bevölkerung wächst bis 2040 und beginnt dann langsam zu schrumpfen: um ein Prozent bis 2050. Als nächstes erreicht der Energieverbrauch seinen Höchstwert: Meiner Prognose zufolge wird die Welt im Jahr 2042 so viel Energie verbrauchen wie in keinem Jahr zuvor. Allerdings ist diese Spitze eher stumpf, denn im Grunde bleibt der Energieverbrauch 20 Jahre lang – zwischen 2030 und 2050 – fast konstant, bevor er seinen langsamen Abstieg beginnt. Die vierte Variable, die ihren Spitzenwert erreichen wird, ist der weltweite Konsum, also die jährlichen privaten und öffentlichen Ausgaben für Güter und Dienstleistungen. Allerdings ist dies nicht aus der Abbildung ersichtlich, da der Höchstwert genau am Ende der Kurve erreicht wird. Danach sinkt der Konsum. Und schließlich das weltweite BIP, das von 1970 bis 2050 kontinuierlich wächst, zum Ende des Zeitraums jedoch langsamer. Der Spitzenwert wird in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts erreicht, also jenseits der dargestellten Kurve.
Auch die weltweite Temperatur steigt kontinuierlich an. 1970 betrug der Anstieg 0,5 °C, im Jahr 2050 wird er bei 2 °C liegen. Im Jahr 2080 wird er mit 2,8 °C seinen Höchststand erreichen. Zu diesem Ergebnis kommen Berechnungen, die in dieser Abbildung nicht dargestellt sind und die mithilfe des C-ROADS-Modells unter der Annahme erfolgten, dass die weltweiten CO 2 -Emissionen von 2050 bis 2100 linear sinken werden, was als eine verzögerte Reaktion auf den höchsten CO 2 -Ausstoß 50 Jahre zuvor interpretiert wird.
Das Diagramm zum Lebensstandard zeigt, dass das BIP während des gesamten Zeitraums ansteigt. Jeder neue Erdenbürger (und auch jede neue Erdenbürgerin) kurbelt Jahr um Jahr die jährliche Produktion von Gütern und Dienstleistungen an. Der Anteil am BIP, der investiert wird, vergrößert sich nach 2015, zunächst, weil die Gesellschaft beschließt, gegen Ressourcenerschöpfung, Umweltverschmutzung, Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt anzukämpfen, später, weil die Schäden aus diesen unzureichen den Bemühungen repariert werden müssen. Folglich stagniert die Produktion von Gütern und Dienstleistungen pro Kopf um das Jahr 2050 und sinkt weiter außerhalb des dargestellten Zeitraums.
Die Nahrungsmittelproduktion erreicht um 2040 ihren Höchststand, da ab dann aufgrund des Klimawandels die landwirtschaftlich nutzbare Fläche immer kleiner wird. Gleichzeitig beginnt sich infolge der steigenden Temperaturen die Ertragssteigerung der Böden zu verlangsamen, was den Düngungseffekt von mehr CO 2 in der Atmosphäre aufhebt. Die Nahrungsmittelproduktion verzeichnet
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