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2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

Titel: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorgen Randers
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die deutlichen Hinweise auf große, monetär nicht bemessene Risiken ignorieren. Dieses Risiko versteht man, wenn man sich das Folgende vor Augen führt: Will man eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit haben, dass die globale Temperatur nur um 2 °C ansteigt (das Ziel, auf das sich die führenden Länder geeinigt haben), dann dürfen drei Viertel aller nachgewiesenen Reserven fossiler Brennstoffe nie verbrannt werden, wodurch sie quasi komplett ihren Wert verlieren. Diese Reserven sind heute in den Unternehmensbilanzen als Aktivposten erfasst. Spiegeln die Bilanzen plötzlich die Risiken wider, die mit diesen vermeintlichen Vermögenswerten verbunden sind, wird das zu massiven Wertberichtigungen und Herabstufungen führen, die aus heiterem Himmel kommen wie die meisten Risikoneubewertungen in der Finanzwelt. 6 Märkte sträuben sich gegen Veränderungen, genau wie Menschen auch, und keiner will zuerst handeln, auch wenn man die Katastrophe kommen sieht. Und dann auf einmal will keiner der Letzte sein. Daher wird der Zusammenbruch der CO 2 -Vermögenswerte, wenn er passiert, plötzlich kommen und weitreichende wirtschaftliche Folgen haben.
    Am Ende, denke ich, wird die Gesellschaft entschlossen reagieren, aber die nächsten 40 Jahre bis es dazu kommt, werden chaotisch, konfus und zerstörerisch verlaufen. Noch einige Jahre, mindestens ein Jahrzehnt, vielleicht länger, werden viele das Ausmaß der Gefahr herunterspielen, die die Ressourcenverknappung und deren ökologische Auswirkungen für die Weltwirtschaft darstellen. Trotz der Warnung führender Marktteilnehmer, etwa Jeremy Grantham, 7 dass uns ein neues Paradigma leitet, werden viele von uns an der Illusion festhalten, dass sich schon alles irgendwie richten wird. Aber am Ende werden die Gesetze der Physik dafür sorgen, dass es grenzenloses Wachstum in der Nutzung fossiler Energie nicht geben kann und auch nicht geben wird.
    Paul Gilding (Australier, geboren 1959) ist unabhängiger Autor und Unternehmensberater. Er war Executive Director von Greenpeace International (1993) und CEO und Inhaber der Strategieberatung Ecos Corporation (1995–2008) sowie des Energieeffizienzunternehmens Easy Being Green (2005–2007). Er ist Autor von The Great Disruption (2011) und bloggt unter www.paulgilding.com .
    Der »Run auf die Sonne« argumentiert überzeugend, dass sich Solarenergie, sobald ihre Akzeptanz einen kritischen Punkt erreicht hat, sehr schnell verbreiten wird. Aus der Perspektive des Jahres 2100 wird es im Rückblick so aussehen, als ob der Übergang von einer fossilen zu einer solaren Welt plötzlich gekommen sei. Der Wechsel der Energiesysteme wird parallel zum Wechsel des übergreifenden Paradigmas erfolgen. Im Solarzeitalter werden die Menschen überzeugt sein, dass der neue Weg zum Wohlstand der gesamten Gesellschaft besser ist als der altmodische Weg, der ausschließlich auf Wirtschaftswachstum ausgerichtet war. Die Mehrheit wird das Ziel Nachhaltigkeit unterstützen und diese Aufgabe interessanter finden, als noch eine weitere Zahnpastamarke zu erfinden. Mehr Nachhaltigkeit wird als oberstes Gebot angesehen werden und Wohlergehen wird wichtiger sein als noch mehr Konsum. Das öffentliche Wohl wird über den Rechten des Individuums stehen. Und man wird sich an die Reparatur der Schäden machen, die in den Zeiten der Grenzüberziehung entstanden sind. Das neue Paradigma wird sich neben den dezentralisierten Photovoltaikanlagen etablieren.
    Aber um das zu erreichen, müssen wir viel investieren – insbesondere Geld. » Ausblick 9–2: Finanzierung der Zukunft« erzählt eine optimistische Geschichte, wie das realisiert werden kann. Eine Geschichte aus der Perspektive eines weitsichtigen Rentenfondsmanagers und anderer Analysten, die ähnlich denken.
    AUSBLICK 9–2
Finanzierung der Zukunft
    Nick Robins
    Schon lange vor 2052, so bin ich überzeugt, werden die globalen Finanzmärkte zur treibenden Kraft nachhaltiger Entwicklung geworden sein.
    Die vergangenen 40 Jahre werden heute als die Ära der Finanzialisierung bezeichnet. Steigende Einkommen, Deregulierung und technische Innovationen haben massives Wachstum auf den Kapitalmärkten erzeugt. Aber sie haben auch mehr Ungerechtigkeit und immer volatilere Märkte entstehen lassen sowie die fortgesetzte Aufzehrung der Naturgüter gefördert.
    Die globale Finanzkrise, die im Jahr 2007 einsetzte, hat gezeigt, dass die Welt sich nicht nach abstrakten Wirtschafts- und Finanztheorien verhält. Individuen sind keine

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