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2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

Titel: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorgen Randers
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die Nachfrage nach Konsumgütern und nach Dienstleistungen in den Vereinigten Staaten enorm steigern und der Wirtschaft des Landes einen enormen Schub versetzen. Wäre die Revolution mit der Wahl einer starken Regierung verbunden, hätte man den zusätzlichen Vorteil, dass die notwendigen öffentlichen Investitionen zur Steigerung des Wohlstands und zur Vermeidung der Klimakatastrophe erfolgen würden.
    Gemeinsame weltweite Bemühungen gegen den Klimawandel
    Was wäre, wenn die führenden Politiker weltweit beschließen würden, im Rahmen eines gemeinsamen Plans 20 Jahre lang jedes Jahr fünf Prozent des weltweiten BIP zur Lösung des Klimaproblems zu verwenden? Das würde bedeuten, dass fünf Prozent der arbeitenden Bevölkerung und fünf Prozent des Kapitals für die Herstellung und Erbringung klimafreundlicher Güter und Dienstleistungen arbeiten würden. Dieses große Projekt würde das Klimaproblem lösen. Nach 20 Jahren gemeinsamer und gut geplanter Anstrengungen wäre die Weltwirtschaft emissionsfrei. 5
    Eine sehr einfache Möglichkeit, dies zu erreichen, wäre eine KohlenstoffsteuerKohlenstoff-steuer von 100 KKP-Dollar pro Tonne CO 2 , die am Abbaupunkt der Kohle, an der Ölquelle und am Eintrittspunkt des Gases in die Pipeline erhoben wird. Dies würde pro Jahr drei Billionen KKP-Dollar (100 KKP-Dollar für jede der 32 Milliarden Tonnen CO 2 , die derzeit jedes Jahr ausgestoßen werden) generieren, was fünf Prozent des weltweiten BIP im Jahr 2010 von 67 Milliarden KKP-Dollar jährlich entspräche. Das Geld könnten die Regierungen von den Energiekonzernen eintreiben, die die Kosten an die Verbraucher weiterreichen würden. Die Regierung könnte allen Bürgern genau diese Extrakosten erstatten, allerdings mit einem pauschalen Pro-Kopf-Betrag. Das würde die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Energien enorm steigern und die Beseitigung fossiler Energie beschleunigen. Die Regierung könnte den Prozess weiter vorantreiben, indem sie einen Teil des Geldes als vorübergehende Subventionen in Projekte steckt, die zur Reduzierung der CO 2 -Emissionen beitragen.
Der Weg ins Jahr 2052
    Der Weg ins Jahr 2052 wird dornenreich und voller Konflikte sein – wie immer bei einem Paradigmenwechsel. Diejenigen, die an das alte System glauben, die Wachstumsbefürworter, werden sich für eine Fortführung des fossilen Zeitalters einsetzen und erbittert für das kämpfen, was sie für die richtige Lösung halten, auch weil diese angeblich richtige Lösung ihnen ihre Privilegien sichert. Sie werden argumentieren, dass ein »Weiter so« das Problem lösen wird. Sie werden auf die technische Lösung der Probleme setzen und eine Änderung des Verhaltens als überflüssig abtun. Sie werden ignorieren, dass technische Neuentwicklungen weder in einem Vakuum noch spontan entstehen. Wird die Lösung der wichtigsten Probleme der kommenden Dekaden – knapperes Öl, ungebremste Treibhausgasemissionen, anhaltende Armut und Zerstörung der biologischen Artenvielfalt – weiter auf die lange Bank geschoben, bis sie einfach nicht mehr abzuleugnen sind, laufen wir Gefahr, dass die Probleme immer größere Ausmaße annehmen, während wir an ihrer Lösung arbeiten.
    Wie Sie aus meiner Prognose sehen konnten, denke ich, dass genau das in der Klimafrage passieren wird. Die Menschen werden die Lösung des Energie- und Klimaproblems – in diesem Fall durch die Reduzierung der Energieintensität und die Stärkung erneuerbarer Energie im Energiemix – wesentlich langsamer realisieren, als dies der Fall gewesen wäre, wenn eine Gesellschaft der Willigen diese Frage entschlossen angegangen wäre. Die Wachstumsbefürworter werden mit ihrem Versuch, das Problem auszusitzen und darauf zu hoffen, dass Technik und Markt die Sache schon regeln werden, zur Verschärfung beitragen.
    Widerstand gegen die Wachstumsbefürworter leisten die Nachhaltigkeitsmahner, ein bunter Haufen, der nur eines gemein hat: einen längeren Zeithorizont. Den harten Kern dieser Fraktion werden die altmodischen Umweltschützer bilden, die in den modernen Demokratien eine kleine Minderheit darstellen. Erstaunlicherweise werden der Gruppe die wenigen fortschrittlichen Manager internationaler Konzerne angehören, die wissen, dass es zehn Jahre dauert, um einen Konzern umzusteuern, und daher handeln müssen, lange bevor Wähler und Politiker sich darauf verständigen, dass etwas im Busch ist. Ebenso werden ihr auch weitsichtige Führungspersönlichkeiten angehören, gewählt von

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