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2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

Titel: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorgen Randers
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Klimaanpassung liefern.
    2052 wird China die Welt kulturell, wirtschaftlich sowie politisch stark und auf markante Weise beeinflussen. Das Land wird zwar nicht allein sein, doch wird seine Kultur besonders ausgeprägt und massiv von dem ihm eigenen inneren, historisch fundierten Identitätsgefühl und seiner eigenen Logik geprägt bleiben.
    Der Indologe Rasmus Reinvang (Däne, geboren 1970) hat in China gelebt und gearbeitet. Er hat an der Universität Oslo promoviert, hat früher an den Universitäten Kopenhagen und Gdansk gelehrt und verfügt über eine mehr als zehnjährige Erfahrung mit Nonprofit- und Beratertätigkeit im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung in einem internationalen Kontext.
    Bjørn Brunstad (Norweger, geboren 1973) ist Spezialist für Prognostik mit zwölf Jahren akademischer und praktischer Erfahrung in Szenarioplanung, Paradigmenprognose und anderen holistischen und dynamischen Instrumenten zur Strategieentwicklung und Mobilisierung kollektiven Handelns.
    Ich bin überzeugt, dass die optimistische Sicht in »China – die neue Hegemonialmacht« absolut richtig ist. China wird in den nächsten 40 Jahren gewaltig aufsteigen und für alle, die weder dem chinesischen noch dem US-Imperium angehören, wird es wichtig sein zu versuchen, sich dem bedeutenden kulturellen Umschwung von der US-amerikanischen zur chinesischen Vorherrschaft anzupassen.
OECD-ohne-USA
    Diese Region besteht aus den alten industrialisierten Marktwirtschaften der Welt mit Ausnahme der Vereinigten Staaten (die als eigene Region behandelt werden). Sie umfasst 740 Millionen Einwohner, mehr als doppelt so viel wie die Vereinigten Staaten, und ihr BIP entspricht fast dem Zweifachen der Vereinigten Staaten. Damit spielt die Region OECD-ohne-USA eine bedeutende Rolle; ihre Zukunft wird in Abbildung 10–3 dargestellt.
    Die Bevölkerung dieser Region stagniert bereits heute (2012) und bleibt bis 2025 mehr oder weniger konstant. Von diesem Zeitpunkt an wird sie langsam zurückgehen und 2052 um zehn Prozent geringer sein als heute. Das Durchschnittsalter und die Sterberate werden sich erhöhen, doch die Lebenserwartung bei Geburt steigt weiter an. Die Bevölkerung wird also zunehmend langlebig und gesund sein, jedoch wenige Kinder haben. Die durchschnittliche Familiengröße wird wie in den letzten 40 Jahren weiter sinken.
    Das Altern der Menschen wird auch zu einem Anstieg der Unterhaltslast führen, allerdings erst nach 2030 und nur um etwa zehn Prozent. Ich denke, die Gesellschaft wird darauf mit einer sehr allmählichen Erhöhung des Rentenalters reagieren, um die Belastung der Rentensysteme zu verringern. Dies wird auch dazu beitragen, den ziemlich drastischen Rückgang der potenziellen Erwerbsbevölkerung einzudämmen, die sich ansonsten noch vor 2052 um ein Viertel verringern wird.
    Das Gesamt-BIP der Region wird langsam weiter ansteigen und Anfang der 2030er-Jahre etwa 15 Prozent über dem derzeitigen Niveau seinen Höchststand erreichen. Dieses langsame Wachstum wird in erster Linie dem Bevölkerungsrückgang, aber auch dem langsamen Produktivitätswachstum geschuldet sein. Die Produktivität steigt nur langsam, weil die Region bereits über eine reife Wirtschaft mit dem Aktivitätsschwerpunkt auf dem Sektor Dienstleistungen und Pflege verfügt, die nur schwer noch wesentlich effektiver werden kann. Die hauptsächliche Produktionsreserve liegt in der Chance, einen noch höheren Anteil der potenziellen Erwerbsbevölkerung in Beschäftigung zu bringen. So gesehen sind die derzeitigen hohen Arbeitslosenzahlen in der OECD – mehr als zehn Prozent der potenziellen Erwerbsbevölkerung – eine einmalige Gelegenheit. Die Region verfügt über die nöti gen Arbeitskräfte, um die alternde Bevölkerung zu versorgen. Dies bedingt jedoch einen Einkommenstransfer von den derzeit Beschäftigten zu den Einsteigern. Mehr Menschen in Brot und Arbeit zu bringen, wird Führungsstärke und die Bereitschaft der Mehrheit zu Investitionen erfordern, um die zahlreichen Herausforderungen zu meistern, welche auf die Region zukommen, einschließlich jener, die das Altern der Bevölkerung und der Klimawandel nach sich ziehen.

    Abbildung 10–3a: Situation OECD-ohne-USA, 1970 – 2050
    Datenbereich: Bevölkerung (0 – 800 Millionen); BIP und Konsum (0–30 Billionen KKP-Dollar pro Jahr);
CO 2 -Emissionen (0–7 Milliarden Tonnen CO 2 pro Jahr); Temperaturanstieg (0 – 2,5 °C)

    Abbildung 10–3b: Produktion OECD-ohne-USA,

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