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2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

Titel: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorgen Randers
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Energieverbrauch geteilt durch BIP
Datenbereich: Energieverbrauch (0 – 20 Milliarden Tonnen Öleinheiten pro Jahr);
BIP (0 – 150 Billionen KKP-Dollar pro Jahr); Energieverbrauch pro BIP (0 – 300 Tonnen Öleinheiten pro 1 Million KKP-Dollar)
    Dieser Trend wird sich, meinen Erwartungen nach, auch in Zukunft mit ähnlicher Geschwindigkeit fortsetzen und die Energieintensität wird in den nächsten 40 Jahren durch wirtschaftliche Anreize für Energieeinsparungen um ein weiteres Drittel sinken. Außerdem wird sich der Trend weg von materieller Produktion hin zu weniger energieintensiven Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich und in der Pflege fortsetzen und der Energiebedarf der Wirtschaft wird insgesamt sinken. Eine weitere Senkung des Energieverbrauchs ist technisch möglich und für den Klimaschutz wünschenswert. Statistisch gesehen wird die Energieintensität in einzelnen Regionen überraschend stark zurückgehen, wenn die materielle Produktion aus den Ländern der OECD nach China und in andere Schwellenländer verlagert wird. An den globalen Werten insgesamt wird das jedoch nichts ändern.
    Energieintensität bezeichnet die Anzahl der Tonnen Öleinheiten, die benötigt werden, um ein BIP im Wert von einer Million KKP-Dollar zu erwirtschaften. Diese Zahl lag im Jahr 2010 bei 180 Tonnen Öleinheiten pro einer Million KKP-Dollar. Diese Angabe wird sehr viel anschaulicher und eindrücklicher, wenn man sie in die Menge an Kilogramm Öl umrechnet, die benötigt werden, um Güter und Dienstleistungen im Wert von einem Dollar zu erwirtschaften. Die Antwort lautet: 0,18. Derzeit verbrauchen wir also ein großes Trinkglas voll Öl, um etwas zu produzieren, das für einen Dollar verkauft wird!
    Energie ist so teuer, dass sich Einsparungen in vielen Situationen bereits jetzt lohnen. Wenn die Energiepreise effektiv steigen, wird der Anreiz für eine Verringerung des Verbrauchs noch größer werden. Auch durch politische Maßnahmen könnten die Kosten weiter steigen und der Verbrauch weiter sinken, aber zu solchen Maßnahmen wird es wahrscheinlich nicht kommen. Der breite Widerstand gegen Steuererhöhungen auf Energie wird weiter bestehen. Dadurch wird es schwer werden, die Energiepreise weit genug zu erhöhen, um eine Wirkung zu erzielen. Dies ist ein Grund dafür, dass es wahrscheinlich nur im selben Tempo wie bisher zu Fortschritten bei der Energieeffizienz kommen wird. Ein anderer ist: Wenn es tatsächlich zu einer signifikanten Erhöhung der Energieeffizienz käme, würden die Nachfrage nach Energie insgesamt und damit auch die Energiepreise sinken. Die niedrigeren Preise würden wiederum zu einem Anstieg der Nachfrage führen, wodurch sich an der Lage insgesamt nichts ändern würde.
    Die 30-prozentige Reduktion der Energieintensität, die ich bis 2052 vorhersehe, ist also keine große Überraschung, sondern nur die Fortsetzung einer Entwicklung, die mit der Erhöhung des Ölpreises durch die OPEC in den 1970er-Jahren begann. Eine Steigerung der Effizienz um 30 Prozent ist nicht viel. Das erreicht man innerhalb weniger Jahrzehnte bereits, indem man die Energieeffizienz der Autos erhöht, die Isolierung von Hauswänden und Fenstern, den Standort und den Aufbau von Produktionsanlagen sowie den Treibstoffverbrauch pro Passagier in den Flugzeugen verbessert, selbst wenn man die jeweiligen Verbesserungen erst nach dem Ende der regulären Lebensdauer der Güter und Anlagen umsetzt.
    Im Idealfall und mithilfe stärkerer Anreize könnte man sehr viel schneller Fortschritte erzielen. Bemerkenswerterweise beschloss die Europäische Union in ihren berühmten 20/20/20-Beschlüssen im Jahr 2009 formell eine Steigerung der Energieeffizienz in der Europäischen Union um 20 Prozent bis zum Jahr 2020; und China sagte, im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009, zu, die Energieintensität seiner Wirtschaft bis 2020 um 40 Prozent zu senken. Ich hoffe, dass ähnlich ehrgeizige Beschlüsse die Politik in den nächsten 40 Jahren prägen, aber ich bezweifle es. Die beteiligten Demokratien werden sich wohl kaum auf die notwendigen zusätzlichen Anreize (sprich: CO 2 -Steuer oder Quotenregelungen) einigen. Als Folge davon werden die Entwicklungen in demselben Tempo voranschreiten wie bisher. Alles wird wie gewohnt weitergehen.
    In den Ländern, die wirtschaftlich aufholen, wird sich die Effizienz schneller verbessern als in den Ländern, die bereits an der Spitze stehen. Dies und die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen werden zu

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