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2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Botschafter verzichteten darauf, ihr eigenes Schiff in der Nähe zu haben.
    Auch die AMMENHAK stand dort, Julian Tifflors Schiff, mit dem er in die Eastside zur Konferenz der Blues geflogen war. Anfangs hatte Cistolo geglaubt, Tiff ziehe sich aus Sicherheitsgründen in das Schiff zurück. Er war bloß nie dort angekommen. In dieser Nacht verhielt es sich anders. „Gegen Mitternacht hat ein Springer die AMMENHAK aufgesucht und ist drei Stunden an Bord geblieben", informierte der Posyntron Khan. „Was er mit der Besatzung zu besprechen hatte, wird wohl immer deren Geheimnis bleiben. Sie verweigert die Auskunft." Der Springer war nicht der einzige Besucher an Bord gewesen. Einen Tag zuvor hatten zwei Akonen ihre Aufwartung gemacht. Mit der Besatzung unter Siramy Ratachs Kommando hatten sie kaum etwas zu besprechen. Einen Sinn ergab es erst, wenn Tiff sich an Bord aufhielt. Er weilte nicht auf diplomatischer Mission irgendwo im All, sondern zog von Bord der AMMENHAK aus die Fäden.
    Für Cistolo stand fest, daß die komplette Besatzung einschließlich der Kommandantin ebenfalls zu den „Händen" SEELENQUELLS gehörte. In der Zeit, die er selbst Sklave der negativen Superintelligenz gewesen war, hatten die Superintelligenz oder Tiff ihm gegenüber nie eine Andeutung in dieser Richtung gemacht. Khan nahm es als Hinweis auf die hohe Geheimhaltungsstufe, die für die AMMENHAK galt.
    Er setzte sich mit Bre Tsinga in Verbindung. Die Kosmopsychologin kannte die Informationen schon. „Es ist kein Wunder, daß ausgerechnet Springer und Akonen diese Sitzung beantragt haben", sagte sie nervös. „Die Fäden laufen in der AMMENHAK zusammen. Tifflor scheint für SEELENQUELL als eine Art Koordinator zu fungieren. Übrigens, Cistolo ..."
    Sie zögerte. Er sah ihr an, daß sie auf etwas Bestimmtes hinauswollte. „Raus mit der Sprache, Bre! Ich bin schließlich kein Gedankenleser."
    „Nach deinem vermeintlichen Tod denke ich, daß Tiff nicht mehr in die Botschaft zurückkehren wird. Er muß befürchten, daß es ihm ebenso ergeht wie dir. Ich vermute, er wird etwas gegen die LFT unternehmen. SEELENQUELL kann es sich nicht leisten, nach und nach seine ›Hände‹ zu verlieren. Wenn das Schule macht ..."
    Sie wandte den Kopf und sah zur Wand hinüber. „Wenn wir vor der Sitzung noch etwas frühstücken wollen, ist es höchste Zeit!"
     
    9.
     
    Das Ende des Weges
     
    Am Ende allen Seins versuchte Morkhero Seelenquell sich ein letztes Mal aufzurichten. Es klappte nicht. Sein Rücken schmerzte, und dieser Schmerz zog seinen Körper zusammen und verhinderte, daß er das Rückgrat strecken konnte.
    Die wunden Finger betasteten den Körper und die Fetzen, die daran hingen.
    Durchgescheuert bis an die feinen Nähte, hielt der Stoff nur noch am Oberkörper zusammen. Zum Rutschen taugte er nicht mehr.
    Entgegen seinem Willen hielt der junge Seelenquell an und schlüpfte mit den Armen aus dem Oberteil. Er zog das jackenartige Teil hinunter bis zur Hüfte, streifte es dann mit einem Ruck über das Becken und die Beine.
    Weiter! Du darfst jetzt nicht ausruhen! hämmerten die Gedanken in seinem Kopf.
    Der mittlere und der rechte Hals schmerzten von der verkrümmten Haltung. Immer wenn er die Körperseite wechselte und das Becken weiterschob, jagte ein Stich durch seinen Brustkorb und peinigte die Atemwege. Einmal blieb ihm die Luft weg, bis ihm schwarz vor Augen wurde. Er fiel vornüber. Der Schlag des Körpers gegen den Boden brachte die Atmung wieder in Gang.
    Morkhero war nicht mehr in der Lage, tief durchzuatmen. Der Sauerstoffgehalt in seinem Blut verringerte sich gefährlich. Ohne den eisernen Willen aller Seelenquell wäre er liegengeblieben und gestorben. Lieber das Necrem-Schutzfeld abschalten und sich von den beharrlich auf seiner Spur folgenden Bestien zerfleischen lassen, als diese Tortur weiter zu ertragen.
    Wie viele Nächte lagen schon hinter ihm? Wo endete diese unendliche Ebene im Weltall?
    Wären der Kristallschirm und die Lichter voraus nicht gewesen, hätte er geglaubt, das Ende allen Seins erreicht zu haben. Die Ewigkeit...
    War sein Tod nicht ein Triumph über Wrehemo, den Meister, der weiter unter den Lebenden weilte?
    Zwanzig Körperlängen auf den Knien, dreißig auf der linken Seite des Beckens - die Lichter voraus blieben winzig. Ein Teil von ihnen erlosch. Die Bestien hinter ihm rückten dichter auf. Sie spürten seine Erschöpfung, ahnten, daß er bald zusammenbrechen und sterben würde. Aber sie wagten sich

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