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2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht bis an das Schutzfeld heran.
    Der Stoff des Oberteils wurde dünner. Er scheuerte schneller durch als das Unterteil.
    Sein Gewicht drückte schwerer gegen den Boden, weil die letzte Kraft aus Armen und Beinen wich. „Hallo!" rief er, als ein Lichtblitz irgendwo entlangzuckte. „Ist da jemand?"
    Der Blitz kehrte wieder und entpuppte sich als elektrostatische Entladung auf seiner Netzhaut.
    Weiter! Nicht hinsehen!
    Er sank auf die Handballen und stieß einer! Wehlaut aus. Die Haut war durchgescheuert. Dünne Rinnsale liefen die Finger hinab, hinterließen klebrige Spuren auf dem Bodenbelag. Der Blutgeruch stachelte die Bestien weiter an und trieb sie dichter an ihn heran.
    Morkhero bewegte seine Gelenke mechanisch wie ein Automat. Einmal in seinem Leben hatte er die Aggregate der Zugmaschinen aus der Nähe gesehen, die die riesigen Stahlschildquappen auf ihren Prallfeldkufen zogen. Der Stangenantrieb und die wuchtigen Gelenke der Kraftumsetzung hatten ihn an Lebewesen erinnert. Ähnlich empfand er es jetzt bei sich selbst. Aus dem anfänglichen Schleifen am Boden wurde ein Stampfen der Knochen gegen den harten Untergrund. Daß er sich nichts brach, verdankte er vermutlich der trotz seiner Härte vorhandenen Elastizität des Bodenbelags.
    Maschine Morkhero, wohin trägst du dein Volk?
    Er hätte sich diese Frage stellen sollen, bevor er dem Hüter in das Museum der Sternenkammer folgte, das in Wirklichkeit der gefährlichste Technologische Speicher des Universums war.
    Die Ritter vom Dommrath pflegten eine merkwürdige Art von Verständnis, wenn sie technische Laien wie Wrehemo mit der Aufsicht über einen riesigen Speicher betrauten, dessen Inhalt Galaxien erschüttern und offenbar ganze Sonnensysteme vernichten konnte.
    Morkhero kam ein Gedanke, der auf ihn ebenso erheiternd wie unwahrscheinlich wirkte. Was war, wenn die Ritter gar nichts über die Inhalte des Speichers wußten?
    Vielleicht stammte er aus einer Zeit, als die Ritter noch nicht existiert hatten. War es ein Überbleibsel aus jener Zeit, als die Vernichtung über Kohagen-Pasmereix gekommen war?
    Schmerz raste durch sein rechtes Knie. Es knackte, und der junge Seelenquell hielt gezwungenermaßen inne. Er drehte sich zur Seite und streckte das Bein aus. Dabei verlor er das Gleichgewicht und schlug der Länge nach hin.
    Als sei es ein vereinbartes Signal, stürzten sich die Bestien wieder auf ihn. Das grelle Aufleuchten Necrems zeigte gierig zurückgezogene Lefzen und messerscharfe Reißzähne, die Morkhero selbst im Bewußtsein relativer Sicherheit in Panik versetzten. Er warf sich herum, barg das Gesicht unter den Armen und blieb reglos liegen.
    Das Schutzfeld drehte sich mit ihm und riß die für Sekunden darin eingefrorenen Leiber hinterher. Ein paar gerieten zwischen Feld und Bodenbelag. Ihre Körper wurden zerquetscht, als seien sie in eine Presse geraten. Der junge Seelenquell hörte das Knacken und Prasseln der Knochen und dachte nur an eines: Flucht!
    So schnell es ging, kroch er auf dem Bauch davon. Die verletzten Tiere blieben zurück. Ihre Artgenossen stürzten sich auf sie. Entfesselt vom Blutgeruch, zerfleischten sie sie.
    Bloß nicht hinsehen, schärfte Morkhero sich ein. Konzentriere dich auf den Weg!
    Er kroch weiter, ließ mehrere Hautfetzen zurück und erreichte nach einer nicht erkennbaren Zeitspanne eine Stelle, an der er nicht mehr weiterkonnte. Füße und Beine waren aufgescheuert, die Widerhaken stumpf und brüchig geworden. Die Arme fühlten sich fast noch schlimmer an. Der letzte Stoffrest an seinem Körper hing in Fetzen. Er klebte ihm am wunden Gesäß und ließ sich nicht entfernen.
    Morkhero rollte sich auf den Rücken und streckte sich. Die Kälte des Untergrunds - mit einemmal empfand er sie nicht mehr als bedrohlich. Sie linderte seinen Schmerz und kühlte den erhitzten Körper. Der Kristallschirm und die neblige Sternenpracht dahinter spendeten freundliches Licht. Selbst die Lichter des Gebäudes in der Ferne schienen größer geworden zu sein. Wahrscheinlich lag es aber an seiner verminderten Sehfähigkeit. Die verschwommenen Punkte wiesen auf eine plötzlich auftretende Kurzsichtigkeit hin.
    Sein Körper besaß keine Kraft mehr. Dem Blut fehlte der Sauerstoff. Einen Großteil der Körperflüssigkeit hatte er durch die Anstrengungen aufgebraucht und verdampft.
    Mühsam wandte er den Kopf und sah in Richtung des Kristallpalasts. Täuschte er sich, oder nahm seine Helligkeit zu?
    Mehrmals wurde ihm schwarz vor den

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