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2052 - Verkünder des Imperators

Titel: 2052 - Verkünder des Imperators Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Tiff ist noch immer eine ›Hand‹ SEELENQUELLS. Wir müssen ihn befreien."
    „Wo steckt er?"
    „Niemand weiß es. Ich glaube, SEELENQUELL hat etwas Besonderes mit ihm vor.
    Schließlich ist er ein Aktivatorträger."
    Die Kosmopsychologin seufzte. „Solange wir seinen Aufenthaltsort nicht kennen, können wir nichts für ihn tun. Seit wann steht Tiff unter diesem unheilvollen Bann?"
    „Er war eine ›Hand‹ Morkheros seit dem Zeitpunkt, als er auf Santanz an der Konferenz der Blues teilnahm. Jetzt gehört er SEELENQUELL."
    „Also seit fast vier Monaten schon." Sie seufzte erneut. „Ja", antwortete er leise. „Tiff würde einen Austausch des Netzes nicht überleben."
    Im Gesicht der Kosmopsychologin arbeitete es. Er sah ihr an, daß sie Mühe hatte, das Ungeheuerliche zu akzeptieren. „Santanz, die Blues, alle Regierungen der Eastside, das ist eine Katastrophe für uns.
    Und jetzt Arkon - ich fürchte, wir haben diesen Morkhero die ganze Zeit über unterschätzt. Cistolo, wie hoch sind denn die Chancen, daß die verantwortlichen Arkoniden noch nichts von deiner Befreiung wissen?"
    Er zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Das wird damit zusammenhängen, wie wichtig mich SEELENQUELL einschätzt oder wie sehr die Entität mich im Auge hatte.
    Vielleicht verläßt sich die Superintelligenz einfach darauf, daß ich nicht mehr am Leben bin. Welchen Grund sollte sie dann haben, ihre ›Hände‹ darüber zu informieren?"
    „Dann los. Servo, ich brauche eine Verbindung mit der KIRKEN!"
    Als die abgeschirmte Funkbrücke endlich stand, informierte Bre die Crew des Schiffes über das, was sie mit Hilfe Cistolos herausgefunden hatte. Bewundernd hörte Khan zu, wie sie messerscharfe Schlüsse zog und kein überflüssiges Wort verlor. „Versucht, die Informationen nach Terra zu bringen! Ich bleibe hier." Sie beendete das Gespräch und schaltete die Verbindung ab.
    Dann warf sie ihm einen auffordernden Blick zu.
    Khan setzte sich mit dem Kontrollzentrum des Raumhafens in Verbindung und erhielt problemlos die Starterlaubnis für das Schiff.
    Bre Tsinga blieb skeptisch. Solange die KIRKEN den Kristallschirm nicht durchquert und das Arkon-System verlassen hatte, glaubte sie nicht an ein Wunder.
     
    *
     
    „Guten Morgen, Mirkandol", verkündete eine freundliche Stimme. „Ihr hört den Weckruf aus dem Verwaltungszentrum. Hier spricht Mirkandol-Info. Wir hoffen, ihr habt alle gut geschlafen."
    Mit Ausnahme derer, die ihr heute nacht habt verschwinden lassen, dachte Cistolo und drehte sich auf die andere Seite.
    Probeweise öffnete er ein Auge. Er forderte den Servo auf, ein Spiegelfeld zu projizieren. Mit seiner Hilfe vergewisserte er sich, daß er wirklich das PsIso-Netz trug und nicht alles nur ein böser Traum gewesen war.
    Minutenlang genoß er den Anblick und das Gefühl der Freiheit. Das Bewußtsein, wieder vollständig über einen freien Willen zu verfügen, ließ ihn das Aufstehen erst richtig genießen. „Neuigkeiten?" wollte er kurzerhand wissen. „Einige", antwortete der Servo. „Die KIRKEN ist durch und fliegt Richtung Solsystem. Springer und Akonen haben für neun Uhr eine Sondersitzung des Galaktikums beantragt. Dem Antrag wurde stattgegeben. Es geht um die Anschuldigungen Rhodans und die Antwort des Imperators Bostich."
    Neun Uhr Ortszeit war ziemlich früh. Cistolo konnte sich nicht erinnern, daß es jemals eine solche Sitzung für Frühaufsteher gegeben hatte. „Weck bitte Bre Tsinga!" sagte er. „Sie muß es sofort erfahren."
    „Sie ist bereits wach. Daghiera Valladolid sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Vorbereitungen."
    Khan erhob sich und trat zum Fenster. Ein strahlend blauer Himmel versprach einen herrlichen Tag. Vom Kristallschirm war tagsüber nichts zu sehen. Dafür projizierte die Verwaltung Bilder von blühenden Landschaften in den Sand um die Stadt und verwandelte Mirkandol zu einem fort mitten im Paradies. Mirkandol wuchs in konzentrischen Ringen um die ursprüngliche Siedlung herum. Zu den Verwaltungsund Botschaftsgebäuden gesellten sich Dienstleistungszentren und Parkanlagen. In den letzten neun Jahren war auf diese Weise eine Diplomatenstadt entstanden, die unabhängig vom übrigen Planeten existierte. Dreißig Kilometer jenseits des Stadtrands und von einem bewachsenen Ringwall gegen Mirkandol und die Wüste abgeschirmt, erstreckte sich der neue Raumhafen. Hier standen Schiffe bis zu tausend Metern Durchmesser, aber auch kleine Boote und Raumjachten. Nur ganz wenige

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