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2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eines brechenden Schleusenschotts über die Kaverne mit dem See herein.
    Der rosarote Schimmer mittendrin zeigte die Position der QOLFIM 2.
    Metall knirschte laut und schrill und brach sich vielfach an den Wänden des riesigen, über zweihundert Meter hohen Höhlendomes. „Seht mal", wiederholte Ohlea Rohdeck und machte sie auf das gelbgrüne Leuchten im Bereich der Gravojets von QOLFIM 2 aufmerksam.
    Die phosphoreszierenden Algen, sie waren immer noch da. Im Bereich der Energiefelder der Innenstrom-Gravojets schienen sie sich ausgesprochen wohl zu fühlen.
    In einem Funkenregen befreite sich die QOLFIM 2 aus der Umklammerung der Felsen und der sich wieder schließenden Wand. Mit dem Bug voraus fiel das Boot nach unten, fing sich mit dem Antigrav und den Gravoabsorbern ab und hielt auf das Schwesterboot zu. Der Katsugo SHECAT hing als dunkler Schatten ganz in der Nähe. Sekunden später dockte er wieder an.
    Der See lag 871 Meter unter der Oberfläche. Die Wassertemperatur im Felsendom betrug 314 Grad, war also verhältnismäßig kühl. Die Analyse des Luftgemischs über dem See ergab hohe Anteile von Schwefel in einem Gemisch aus Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Wasserdampf. Der Luftdruck stieg beständig, und der Syntron wies auf eruptive Vorgänge in der Tiefe hin.
    Perry deutete auf das südliche Ende des Felsendomes. Dort hatten die Orter mehrere Abflußkanäle entdeckt. „Wir sollten zusehen, daß wir wegkommen", sagte er. „Jedesmal dieselbe Prozedur", meinte Yilza Mpinder und hielt auf die Öffnungen zu. Diesmal standen lediglich acht Ausgänge zur Verfügung. „Bleiben wir bei der Strömungsvariante, oder ändern wir unsere Taktik?"
    „Keine Änderung."
    Sie entschieden sich für die fünfte Öffnung von links.
    Der Syntron gab Alarm. In den Tiefen des Sees stieg die Temperatur rasend schnell an. Mehr als einen halben Kilometer unter ihnen entstand ein leuchtender Fleck in Gelb und Orange. Er vergrößerte sich rasend schnell und wuchs ihnen entgegen. Mit der in dieser Umgebung maximal möglichen Beschleunigung rasten sie darüber hinweg.
    Fünfhundert Meter unter ihnen ereignete sich ein Magma-Ausbruch erheblichen Ausmaßes.
    Angesichts der Bedrohung entschied Rhodan sich, von seinem bisherigen Konzept abzuweichen. „Schutzschirme einschalten! Minimale Ausdehnung und höchste Energiestufe."
    Die Abschirmung durch den Gesteinsmantel war hier unten ziemlich hoch, die Gefahr einer Entdeckung minimal.
    Ein Risikofaktor blieb trotzdem. Wenn gerade in diesem Augenblick ein Schiff diesen Teil des Mattun-Gor-Vulkanlandes überflog und das Vulkangestein über ihnen Risse und Öffnungen aufwies, mußten empfindliche Orter die Restemissionen erkennen. Dann blieb nur noch die Hoffnung, daß die Arkoniden falsche Schlüsse zogen. Öffnung Nummer fünf besaß etwas mehr als dreißig Meter Durchmesser. Damit es schneller ging, flogen die beiden Qolfims schräg versetzt untereinander. Hinter ihnen drängte die Leuchteruption zur Wasseroberfläche herauf. Sie schob eine Wolke aus Dampf und explosiven Gasen vor sich her. Der Felsendom bebte und wackelte inzwischen, als läge er unmittelbar auf dem Krater eines Vulkans.
    Perry stieß pfeifend die Luft durch die Zähne. Das war es wohl auch. Ein Kratersee in fast neunhundert Metern Tiefe.
    Ein Donnerschlag erfüllte den Felsendom und brach sich hundertfach in der Kuppelwandung.
    Der inzwischen weißgelbe Lichtspeer aus der Tiefe durchstieß die Wasseroberfläche und raste hinauf gegen die Decke. Ein Schlag wie von einer Titanenfaust brachte den Gesteinsmantel zum Schwingen. Die Druckwelle erreichte die Abflußöffnungen des Sees und schob das Wasser vor sich her zu einer Wand zusammen, die die Öffnung Nummer fünf ausfüllte und die Wucht der Druckwelle verringerte.
    Yilza Mpinder stieß plötzlich einen Wutschrei aus. Seine Faust hämmerte auf den Notsensor des Steuerterminals. Übergangslos preßten Prallfelder die Insassen des Tauchboots in ihre Sessel. Ein metallisches Knirschen zeigte an, daß die beiden Qolfims trotz eingeschalteter Schirmsysteme aufeinandergeprallt waren. Die QOLFIM 1 schlingerte und streifte die linke Seite der Röhre. Im Gestein bildeten sich Risse, Felsbrocken fielen von oben herab und schichteten sich zu Hindernissen auf. Das Tauchboot durchbrach einen der Haufen und schleuderte die Brocken von sich.
    Rhodan hoffte, daß der Schirm der QOLFIM 2 hielt und die Brocken das Boot nicht durchlöcherten. Das schrille Wimmern des Alarms ließ ihn fast

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