Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatten ihr Fahrzeug in Druckanzügen verlassen und einen Weg hinauf an die Oberfläche ihres Planeten gesucht. Ihre Atemluft hatte für achtzig Stunden gereicht. Das war wenig, gemessen an den Strecken und den Hindernissen, die sie zu überwinden hatten.
    Die Aufzeichnungen stammten aus dem Jahr 824 NGZ. „Ich hab's!" Ishery schwenkte triumphierend den zweiten Band. „Mont Kerlan und Shivas Reegal. Ihre Aufzeichnungen sind in diesem Buch festgehalten. Die Havarie erfolgte am 17.
    Logins Ortszeit, das entspricht dem 23. August. Drei Tage später tauchten sie aus einem Geysir auf, der ungefähr sechzig Kilometer vom Rand des Buckligen Reiters entfernt liegt.
    Sie waren erschöpft, aber gesund."
    Rhodan ließ sich vom Syntron die offizielle Statistik geben. In den letzten tausend Jahren waren achtunddreißig solcher Fälle dokumentiert. Die Zahl derer, in denen Unterwelt-Forscher in die Tiefe kletterten oder tauchten und nie wieder zurückkehrten, belief sich auf mehr als zweihundert.
    Einen Hinweis fand er bei der Durchforstung der Orte, an denen die Vermißten wieder aufgetaucht waren. Sie lagen fast ohne Ausnahme in der nördlichen Hälfte des Bruchgrabens, während die meisten Vermißten in der südlichen Hälfte unterwegs gewesen waren.
    Perry gab die Anweisung zur Weiterfahrt. Die Höhle besaß einen einzigen Abfluß von annähernd fünfzig Metern Durchmesser. Das Wasser trug sie hinaus in eine Dünenlandschaft.
    Auffaltungen im Untergrund hatten hier ursprünglich eine Zackenlandschaft geschaffen. Im Lauf der Zeit hatte das Wasser sie abgeschliffen, so daß sie Sanddünen ähnelten.
    Nach zwei Stunden extrem gemächlicher Fahrt hinauf und hinunter verengte sich der Hohlraum. Das Wasser bildete Wirbel und unterschiedliche Strömungen. Es drückte die Boote in eine wannenförmige Fahrrinne, die ein wenig an eine überdimensionale Bobbahn erinnerte. Die Neigung änderte sich ständig.
    Rhodans Blick folgte den Scheinwerfern des Tauchbootes. Das Wasser war von einer bisher nicht gekannten Reinheit und Klarheit. Die Temperatur lag bei zweihundertsiebzig Grad.
    Trotz der absoluten Finsternis reichte die Sicht kilometerweit.
    Die Fortsetzung der Sandsteinhöhle hatte sich zu einem einzigen großen Hohlraum erweitert.
    Der Orter bezifferte die Ausdehnung auf fünfzig mal vierzig Kilometer, bei einer Höhe von ungefähr zweihundert Metern.
    Der Gedanke, daß bei einem plötzlichen Fehlen des Wassers der unterirdische Hohlraum in sich zusammenstürzte und sich im Bruchgraben ein riesiges Loch bildete, erschien dem Terraner als durchaus naheliegend.
    Sein Blick wanderte. Er fing die Anzeige des verschnörkelten tschirmaynischen Kilometerzählers ein. Sie zeigte vierhundertdreiundneunzig seit dem Abtauchen in den Schacht von Dazgun Mira an. Welcher Entfernung in Luftlinie gerechnet es entsprach, vermochte der Syntron nicht zu sagen. Seine Schätzungen reichten von zweihundert bis dreihundertfünfzig Kilometer. Die Informationen über die beiden Ertruser aus der Tauchglocke enthielten ebenfalls keine konkreten Entfernungsangaben.
    Inch Ishery projizierte eine Karte des unterirdischen Strömungsverlaufs an die Sichtkanzel. „Sobald wir die Perforation erreichen, ist es nicht damit getan, irgendeinen Weg zu nehmen.
    Teilweise führen die Kanäle unmittelbar am südlichen Rand des Buckligen Reiters nach Osten bis hinein in die Gelbe Wüste. Andere schwenken nach Westen ab.
    Sie ziehen sich zwischen den Bergen des Mattun Gor und dem Barkennt entlang und sorgen für die Erhaltung etlicher Gör-Oasen. Ein Großteil dieser Wasseradern tritt im Bereich der Schluchten zutage, durch die sich der Mittlere Barkennt windet. Die imposantesten Kaskaden und Wasserfälle sind darauf zurückzuführen. Sie stellen sozusagen die natürliche Entleerung des gesamten Netzes dar und verhindern, daß es zu Rückstaus kommt. Die Perforation selbst wirkt als natürliche Bremse. Ohne diesen Wall wäre der Druck auf das Barkennto-Becken viel zu groß. Der Großraum Baretus würde sich in einen einzigen See verwandeln. Drückt uns die Daumen! Sobald wir die Perforation hinter uns haben, fängt das Abenteuer erst an."
     
    *
     
    In der Ferne tauchte eine glitzernde, stark reflektierende Fläche auf und vergrößerte sich bei ihrer Annäherung zu einem Hindernis, das den riesigen Hohlraum vollständig abschnitt. Es sah aus, als habe jemand hier unten eine Mauer errichtet. „Das ist Perlmutt!" entfuhr es Ohlea Rohdeck. Die Maschinistin hatte die letzten

Weitere Kostenlose Bücher