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2058 - Im Land Dommrath

Titel: 2058 - Im Land Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesen zuerst auf ihn gemacht hatte, war durch seine Worte, die Milde seiner Augen und den freundlichen Gesichtsausdruck auf einmal wie weggewischt. „Mein Name ist Trim Marath", stellte sich der junge Monochrom-Mutant vor, während er neben dem über 1,80 Meter großen und muskulös wirkenden Verkünder durch den selbstleuchtenden Korridor schritt. „Ich bin in Einsamkeit auf der entlegenen Außenrandwelt Terra aufgewachsen und versuche nun, das Land Dommrath aus eigenem Erleben kennenzulernen."
    „Es ist uns immer eine Freude, wenn wir den Besuch von jungen, weltoffenen Dommrathi bekommen", sagte Yos'Besamu. „Sei gewiss, dass ich mich bemühen werde, deinen Wissensdurst zu stillen."
    Der nackte, schmucklose Korridor bekam Steigung und führte in einer Spirale ins Obergeschoss. Hier verlief er in ursprünglicher Richtung geradeaus und führte weit in das Gebäude hinein. Yos'Besamu machte schon nach wenigen Schritten halt und wandte sich der lückenlos scheinenden Korridorwand zu. Ein Teil der Wand löste sich auf und gab eine Öffnung von zwei Mal eineinhalb Metern frei. Dahinter lag eine quadratische Kammer mit einer Seitenlänge von lediglich, vier Metern. Darin stand ein rechteckiger Tisch ohne jeglichen Zierrat. An jeder Längsseite stand eine Bank von der Länge des Tisches. Yos'Besamu ließ Trim die Wahl, und dieser setzte sich auf die der Tür gegenüberliegende Seite des Tisches. Der Verkünder nahm nach ihm Platz und sah ihm aus seinen offenen blauen Augen entgegen. „Man sagt, die Do'Tangulhai seien die Hüter der Moral im Land Dommrath" sagte Trim Marath und wählte seine Worte sehr sorgfältig. „Aber gibt es denn eine allgemein gültige Moral, angesichts von Tausenden Völkern mit ihren unterschiedlichen Kulturen und verschiedenartigsten Ausprägungen?" Yos'Besamu wiegte anerkennend den Kopf, dabei begannen die Muskeln seines Gesichts stakkato artig zu zucken. Trim konnte dieses Zeichen nicht deuten, aber was auch immer es besagte, Yos'Besamus Stimme war so freundlich wie ehedem, als er antwortete. „Was wir unter ,Moral verstehen, berührt nicht die besonderen Eigenheiten der dommrathischen Kulturen", erläuterte er geduldig. „Wir haben keinen kulturellen Auftrag, sondern einen sozialen. Wir helfen den Notleidenden, den Verfolgten und den Gedemütigten. Wir sind bemüht, jenen, die die Härten des Lebens im Übermaß zu spüren bekommen, Beistand zu leisten. Unsere Hilfeleistungen machen jedoch nicht bei Einzelindividuen halt.
    Auch im Falle von Naturereignissen und anderen Katastrophen stellen wir uns zur Verfügung, um die größte Not der Betroffenen zu lindern. Man kann durchaus sagen, dass wir die Vertreter einer allgemein gültigen Moral sind."
    „Dann könnte man auch sagen, dass die Do'Tangulhai die Freiheit des Individuums als oberstes Gebot erachten?" fragte Trim. „So könnte man es durchaus ausdrücken", antwortete Yos'Besamu langsam. Und als er einen Nachsatz hinzufügte, klang das für Trims Ohren wie eine Einschränkung. „Wir haben eine Philosophie aus drei Dogmen, an die wir uns generell halten."
    „Und wie lauten diese Dogmen? Yos'Besamu holte tief Atem und er klärte dann mit erhobener Stimme: „Unser Erstes Dogma lautet: Der Friede im Land Dommrath ist das höchste Gut."
    Er machte eine kurze Pause, um seinen Worten die ihnen zukommende Bedeutung zu verleihen. „Zweites Dogma: Die Freiheit der Bewohner des Landes Dommrath", fuhr er mit ebenso bedeutungsvoller Stimme fort, „soll sowenig wie möglich eingeschränkt werden, es sei denn, dies kollidiert mit dem Ersten Dogma." Der Verkünder machte wieder eine Pause, bevor er die Stimme zum drittenmal anhob: „Das Dritte Dogma besagt: Die Bewohner des Landes Dommrath bilden eine friedliche Wohlstandsgemeinschaft. Die Stabilität des Wohlstands soll nicht gefährdet werden. Niemand soll aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden, es sei denn, dies kollidiert mit dem Ersten oder dem Zweiten Dogma."
    Nach einer weiteren Pause fügte er mit gemäßigter Stimme hinzu: „Das sind unsere strengen, aber zielführenden Richtlinien, die im Einklang mit den Intentionen der Ritter von Dommrath stehen. Es sind nämlich allein die Ritter von Dommrath, die dem Land die Freiheit und den Frieden brachten und weiterhin garantieren werden."
    „Wie stehen die Do'Tangulhai demnach zur Astronautischen Revolution, die sich gegen die Gesetze der Ritter von Dommrath stellt?" Yos'Besamu wiegte den Kopf, und seine Gesichtsmuskel bildeten'

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