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2058 - Im Land Dommrath

Titel: 2058 - Im Land Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Ausdruck, den Trim als absolut besorgt deutete. „Die Astronautische Revolution ist ein fürchterlicher Fehler", sagte der Verkünder mit Grabesstimme. „Diesen Fehler wird Ruben Caldrogyn eines Tages noch bitter bereuen. Wenn sich Ruben Caldrogyn nicht bald zu einer Umkehr entschließt, dann wird er viele planetare Bevölkerungen, auch die von Mindandar, mit ins Unglück reißen."
    „Wie lange werden die Ritter von Dommrath noch Milde walten lassen?" erkundigte sich Trim. „Noch ist es nicht zu spät für einen Kurswechsel", sagte Yos'Besamu düster. „Noch ist die Legion nicht gegen Mindandar in Marsch gesetzt worden.
    Die Ritter von Dommrath sind überaus geduldig und haben mit Mindandar Nachsicht: Sie zeigen sich milde, weil sie ihre Völker lieben. Ja, sie lieben alle ihre Völker, auch die rebellischen. Aber der Umdenkungsprozess müsste auf Mindandar bald einsetzen. Wenn erst die Legion über diesem Planeten auftaucht, ist es zu spät." Yos'Besamu wirkte nach diesen Worten überaus betrübt und kummervoll, als würde er im Geiste sehen, was den Mindandarern widerfahren könnte, wenn sie nicht rechtzeitig zur Besinnung kamen - und als würde er bereits unter dieser Vision mit ihnen leiden.
    Trim erhob sich langsam von seinem Platz. „Ich bin dir dankbar für dieses aufklärende Gespräch", sagte er. „Ich habe erfahren, was ich wollte, und bin nun viel klüger als zuvor. Hab herzlichen Dank für deine interessanten Ausführungen, Do'Tangulhai Besamu ..."
    Der Verkünder sprang wie von der Tarantel gebissen hoch. Er packte Trim am Kragen und keuchte mit wutverzerrtem Gesicht: „Tu das nie wieder, Trim Marath! Wenn du das nächste Mal einen Berku'Tama beim Namen nennst, vergiss nicht, ihm das Geschlecht voranzustellen!"
    „Jajawohl, Yos'Besamu", stammelte Trim eingeschüchtert. Der Verkünder ließ ihn daraufhin los und beruhigte sich schlagartig wieder. Er tat gerade so, als sei überhaupt nichts vorgefallen, und sagte mit der gewohnten Zuvorkommenheit: „Ich werde dich zum Ausgang geleiten, Trim Marath."
    Trim war froh, dass er so glimpflich davongekommen war. Er hatte die unterschwellige Aggression des Berku'Tama, als den sich der Verkünder bezeichnete, von Anfang an gespürt. Aber er hätte nicht geglaubt, dass sie so leicht zum Ausbruch kommen könnte. Als Yos'Besamu mit ihm die Empfangshalle erreichte, sagte er zum Abschied: „Ich gebe dir meine besten Wünsche mit auf den Weg. Möge unser kurzes Gespräch dazu beitragen, dass du gegen alle Irrungen gefeit bist. Und wer weiß, vielleicht kehrst du eines Corz zurück und willst unserem Orden beitreten. Unsere Tore stehen jungen, kritischen Geistern stets offen." Die Philosophie der Do'Tangulhai klang im Prinzip positiv. Aber es war Trim klargeworden, dass ihr das Herrschaftsprinzip der Ritter von Dommrath zugrunde lag. Und deren Politik war mit Vorsicht zu betrachten, Skepsis war angebracht. Der Mutant fragte sich daher, wie ernst gemeint die Dogmen der Verkünder waren. Handelte es sich nicht bloß um ein Feigenblättchen, mit dem man ein totalitäres Regime der Ritter von Dommrath zu verdecken versuchte? „Ich fürchte, das wird nie der Fall sein", sagte Trim. „Denn als Verkünder müsste ich meine Kritikfähigkeit aufgeben."
    Harim Katinkarut erwartete ihn bereits. „Wie lange mögen wir bereits unterwegs sein, Harim?" erkundigte sich Trim sofort. „An die dreißig Kilo-Hiddyn", antwortete die Mindandarerin. „Wieso?" Trim rechnete die Zeitangabe im Geiste um und stellte überrascht fest, dass bereits sechs Stunden seit seinem Verlassen der Pilgerherberge vergangen waren. Und exakt diese Zeitspanne hatte der Druide Keifan für die Sitzung mit Startac Schroeder veranschlagt. „Dann muss ich sofort zurück" kündigte Trim an. „Warum denn auf einmal so eilig?" wunderte sich Harim. „Ich habe einen Termin", sagte Trim kurz angebunden. Daraufhin fügte sich die Fremdenführerin ohne weiteren Einwand und trat mit ihm den Rückweg an. Es dauerte etwa eine weitere ha'1lbe Stunde, bis sie den Platz vor der Pilgerherberge erreichten.
    Trim rang nach Worten, wie er sich entsprechend bei Harim Katinkarut bedanken und von ihr verabschieden sollte. Deshalb sagte er einfach: „Es wird Zeit für mich, zu meiner Verabredung zu kommen. Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast. Du warst mir wirklich eine ausgezeichnete Fremdenführerin. Eine bessere hätte ich nicht finden können."
    „Ist das wirklich ehrlich gemeint?" fragte

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