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2058 - Im Land Dommrath

Titel: 2058 - Im Land Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Diese Mindandarerin an meiner Seite, Harim Katinkarut mit Namen, ist eine arme Frau, die sich ihren bescheiden Lebensunterhalt damit verdient dass sie ihre Dienste Fremden anbietet, um sie wohlbehalten an ihre gewünschten Ziele zu geleiten", begann der Verkünder. „Das hat sie auch für deine beiden Freunde von Terra getan. Nun klagt diese Frau darüber, dass ihr von deinen Freunden übel mitgespielt worden sei. Nämlich, dass sie ihre hilfreichen Dienste wohl in Anspruch genommen haben, sie aber um die Früchte ihrer Leistung geprellt haben. Dies hat Harim Katinkarut zutiefst getroffen. Es hat ihr Selbstwertgefühl zerstört. Sie denkt nun, dass sie auf dieser Welt nichts mehr wert sei, und hat sogar mit dem Gedanken gespielt, aus dem Leben zu scheiden. Aber ich meine, dieses Leben zählt soviel wie jedes andere. Darum frage ich dich, ehrwürdiger Druide, könntest du diese arme Frau von ihrer Seelenpein heilen?"
    „Mal sehen", sagte Keifan und hob den gesenkten Kopf der Mindandarerin am Kinn an, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Sie bot einen wirklich erbarmungswürdigen Anblick, das pelzige Gesicht war Ausdruck von Schmerz und Kümmernis. Keifan sagte zu ihr: „Wenn es sich so verhält, wie du sagst, dann kann ich dir helfen, ohne meine Heilkunst bemühen zu müssen". Er wandte sich an Trim und Startac und fragte streng: „Habt ihr die Dienste dieser Mindandarerin in Anspruch genommen?"
    „Ja, aber es war alles ganz anders, als sie es darstellt", sagte Startac. „Sie hat uns ihre Dienste unentgeltlich angeboten", sagte Trim. „Erst hinterher hat sie ..."
    „Aber ihr habt euch von ihr dienen lassen." Auf diesen schlichten Nenner gebracht, mussten Trim und Startac zustimmen. Und mehr wollte Keifan gar nicht hören. Er bat Harim Katinkarut zu der Kreditsäule und transferierte den geforderten Betrag von seinem Fingerchip auf ihren Kreditstab. Die Mindandarerin verabschiedete sich daraufhin von den beiden Terranern mit triumphierendem Grinsen und einer Handbewegung, die nur das Äquivalent zu einem „Stinkefinger" sein konnte.
    Keifan strebte auf einen der Regenbogen-Gleiter zu, ohne auf die Erklärungsversuche der beiden MonochromMutanten zu hören. Auch als sie im Taxi zum Portalhügel hinaufflogen, wollte er ihre Unschuldsbeteuerungen nicht gelten lassen. „Ich sehe nur, dass ihr euch sogar mit den Verkündern angelegt habt", beendete er das leidige Thema. „Das hätte uns teuer zu stehen kommen können. Wenn ihr so weitermacht, gelangen wir nie zu Ruben Caldrogyn."
     
    6.
     
    Ihre bisherige Reise hatte die Gefährten vom Lokalportal Stuurmond zum Sektorenportal Mindandar geführt. Das nächste Ziel war das Clusterportal Zem'okhmo. Von dort sollten sie den bisher größten Schritt über 4731 Lichtjahre zum Clusterportal von Richgy VII tun. Die nächste und letzte Station war das Sektorenportal von Arnaff.
    Ihr Endziel, der Planet Yezzikan Rimba, wo sie Ruben Caldrogyn anzutreffen hofften, war von Arnaff zwar nur noch 644 Lichtjahre entfernt, aber nach Keifans Aussage im Moment „auf direktem Weg" nicht erreichbar. Der Druide meinte, dass sie eine Möglichkeit finden mussten, „auf andere Weise" nach Yezzikan Rimba, dem Sitz des Rebellenführers, zu gelangen.
    Aber welche anderen Möglichkeiten als das Transmitternetz gab es im Land Dommrath noch, um von Planet zu Planet zu reisen? Keifan gab darauf keine Antwort. Er ließ es völlig offen, wie sie von Arnaff nach Yezzikan Rimba gelangen sollten. Selbst wenn sie das Hauptquartier des Rebellenführers Ruben Caldrogyn „auf andere Weise" erreichten, war es fraglich, ob der Kopf der Astronautischen Revolution sie überhaupt empfangen würde. Der Druide war sicher, dass die extragalaktische Herkunft von Trim Marath und Startac Schroeder für Ruben Caldrogyn von Interesse sein musste. Denn sie waren die einzigen Besucher, die jemals von einer anderen Galaxis ins Land Dommrath gekommen waren.
    Es blieb jedoch immer noch die Frage, ob Ruben Caldrogyn den bei dem Terranern helfen wollte - oder überhaupt konnte. Denn die beiden wollten von ihm nicht weniger als die Möglichkeit für eine Rückkehr in die Milchstraße. Im Klartext hieß das, da13 sie sich die Bereitstellung eines Fernraumschiffes erwarteten. Keifan glaubte, dass der Anführer der Astronautischen Revolution der einzige im Land Dommrath sei, der möglicherweise über ein Fernraumschiff verfügte. Die Ritter von Dommrath mal ausgeklammert, die in ihrem abgeschirmten Cluster ohnehin nicht

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