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2058 - Im Land Dommrath

Titel: 2058 - Im Land Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlief immer noch. „Wir brauchten eigentlich nicht bei Keifan Wache zu halten", meinte Trim. „Hermigo kann sehr gut auf ihn aufpassen."
    „Ja, wir könnten ruhigen Gewissens einen Ausflug in die nähere Umgebung machen", schlug Startac vor. „Nein, nur das nicht!" rief Trim entsetzt aus.
    Beide lachten auf, als sie sich an die Touristenfängerin erinnerten. „Ob uns Harim Katinkarut wieder auflauern wird?" fragte Trim schaudernd. „Ich denke, dass wir in Begleitung eines Druiden vor ihr sicher sind." Trim erzählte nun zum erstenmal von seinem Besuch in der Verkünderklause und seiner Vermutung, dass die Do'Tangulhai der verlängerte Arm der Ritter von Dommrath sein, könnten. Startac wollte wissen, ob die Verkünder Trim etwas über das Fanal des Krieges erzählt hatten. Als Trim dies verneinte, erzählte ihm Startac, was er von Harim Katinkarut über die ausgebrannte Nachbargalaxis Kohagen-Pasmereix erfahren hatte.
    Startac meinte, dass die Galaxis bereits gut zu sehen sein müsste, und ging ans Fenster. Aber von dort hatte er keine gute Aussicht. Darum beschlossen sie, sich nach einer Aussichtsterrasse zu erkundigen. Es gab eine solche auf dem Dach der Pilgerherberge, und von dort hatten sie einen prächtigen Ausblick auf den Himmel von Rangkonrabat, der nur durch das Streulicht der Stadt getrübt wurde. Als Trim die über lunagroße Linse der Zur Plasmawolke verglühten Galaxis Kohagen-Pasmereix sah, hatte er eine ähnliche Assoziation wie Startac, nämlich, dass es schwer vorstellbar war, dass dieses wunderbare kosmische Objekt das Ergebnis eines Vernichtungswerks sein sollte. „Nein!" rief Trim plötzlich entsetzt aus. „Nur das nicht!" Er deutete in die Tiefe. Als Startac seiner Aufforderung nachkam und auf den Platz vor der Pilgerherberge hinunterblickte, erblickte er inmitten der Menge eine einzelne Mindandarerin in einem wallenden Gewand, die Drohgebärden in ihre Richtung sandte. Startac war beim Anblick der Fremdenführerin ebenfalls blass geworden, aber er redete sich ein: „Keifan ist der Garant für unsere Sicherheit." Sie kehrten in ihr Hotelzimmer zurück, wo der Druide immer noch den Schlaf des Erschöpften schlief. Aber nun verlieh er seiner Erschöpfung zusätzlich durch pfeifende Schnarchlaute Ausdruck.
    Trim und Startac legten sich ebenfalls nieder und sprachen weiter über ihre bisherigen Erlebnisse im Land Dommrath. So redeten sie sich in den Schlaf. Aus diesem wurde Trim Marath brutal gerissen. Er hatte von Harim Katinkarut geträumt, wie sie ihn all seiner Habseligkeiten beraubte, bis er völlig nackt vor ihr stand. Und nun fürchtete er, dass sie noch mehr von ihm wollte. Aber es war nur Keifan, der ihn weckte. „Es wird Zeit für uns", flüsterte der Druide. Draußen dämmerte bereits der neue Morgen.
    Keifan Sogho Nirwai'Mangolem konnte absolut nicht verstehen, warum seine beiden terranischen Gefährten beim Verlassen der Pilgerherberge den Hinterausgang nehmen wollten. Da sie den wahren Grund nicht nennen wollten und keine nachvollziehbare Notlüge parat hatten, verließen sie das Jeensboog durch das Hauptportal. Zu dieser frühen Stunde waren verhältnismäßig wenig Passanten auf dem großen Platz unterwegs. Und sie hatten bereits an die dreißig Meter zurückgelegt, ohne dass etwas von Harim Katinkarut zu sehen war. Trim und Startac tauschten erleichterte Blicke aus.
    Doch genau in dem Moment, an dem sie eine gafwoochähnliche Kreditsäule passierten, ertönte hinter ihnen eine tiefe Stimme, die Trim Marath irgendwie vertraut klang.
    Sie sagte: „Auf ein Wort in Sachen Gerechtigkeit, Ehrwürdiger." Trim wirbelte herum und sah als erstes einen Berku'Tama in der weißen Kutte eines Verkünders. Es war kein anderer als Yos'Besamu, den er in der Verkünderklause konsultiert hatte. Und an seiner Seite stand Harim Katinkarut in scheinbar demütiger Haltung, den Kopf gesenkt. „Ja, ehrenwerter Do'Tangulhai", sagte Keifan irritiert. „Was kann ich für dich tun?"
    „Es ist nur eine Kleinigkeit, und ich schäme mich fast, dich damit zu behelligen", sagte der Verkünder. „Aber eben, weil es sich nur um eine Bagatelle handelt, bin ich sicher, dass du die Angelegenheit rasch aus der Welt schaffen kannst, ohne deine Heilkräfte bemühen zu müssen."
    „Trag bitte dein Anliegen vor, ehrenwerter Do'Tangulhai!" sagte Keifan ungehalten, der natürlich keine Ahnung hatte, worauf das hinauslaufen sollte. Trim dagegen brach der kalte Schweiß aus, und Startac erging es ähnlich.

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