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2058 - Im Land Dommrath

Titel: 2058 - Im Land Dommrath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichbar waren. Insgesamt klammerten sich Trim und Startac an eine ziemlich vage Hoffnung, was ihre Rückkehr in die Heimat betraf. Aber zuerst einmal mussten sie ohnehin zu dem Clusterportal Zem'okhmo gelangen.
    Als sie das Areal des Sektorenportals Rangkons Pracht erreichten, drängte Keifan auf einmal zu größter Eile. „Das Portal nach Zem'okhmo ist bereits seit fast zwei Kilo-Hiddyn offen!" rief er aufgeregt. „Wenn es geschlossen wird, bevor wir einchecken, müssen wir womöglich noch einmal zwei Corz warten." Das war ein gutes Argument, die beiden Monochrom-Mutanten zur Eile anzutreiben.
    Das Gedränge vor dem Sektorenportal nach Zem' okhmo war mörderisch. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie sich überhaupt beim richtigen Terminal einordnen konnten. Und es dauerte noch einmal so lange, bis sie am Gafwooch waren und sich mittels ihrer Billetstäbe für den Transfer nach Zem'okhmo registrieren lassen konnten.
    Kaum hatten sie den Gafwooch passiert, ertönte ein Signal. „Ab jetzt werden keine Passagen nach Zem'okhmo mehr bewilligt", sagte Keifan. „Das Portal wird bald nach uns auf ein anderes Ziel programmiert. Wir haben es gerade noch geschafft." Nach dem Passieren des Gafwoochs war der Druide wieder die Ruhe selbst. Trim dagegen verspürte ein mulmiges Gefühl, je näher sie der 50 mal 30 Meter großen schwarzen Fläche des Sendetransmitters kamen. „Alles in Ordnung?" fragte Startac an seiner Seite, während er ihn besorgt betrachtete. „Was sollte nicht in Ordnung sein?" schnauzte Trim gereizt zurück. Aber in Wirklichkeit war nichts in Ordnung. Überhaupt nichts. Trim beschlich ein alles beherrschendes Gefühl der Beklemmung, als die Wand aus Schwärze vor ihm immer größer wurde. Wie schon beim Schritt von Stuurmond nach Mindandar schien er auf einmal die Schwärze mit den Augen - mit allen Sinnen - durchdringen zu können. Er sah durch sie hindurch und sah... ... keine Szenen aus dem von 35.000 Monochrom-Mutanten besetzten Magellan-Stadion ... nicht das Sterben in Para-City... Nein, er sah nur Nebel.
    Und er spürte, dass es sich um die Darstellung desselben Nebels handelte, dem er bei seiner Reise ins Ich begegnet war. Das mächtige schwarze Transmitterfeld wurde für ihn zum Spiegel, der ihm einen eindringlichen Blick in seine Innenwelt gestattete. Und wie schon bei seiner Exkursion ins Ich begann sich der Nebel zu verdichten, nahm menschliche Form an und verdichtete sich. Und je näher er dem schwarzen Feld kam, mit jedem seiner Schritte, wurde die Nebelgestalt kleiner und komprimierte sich gleichzeitig zu unglaublicher Dichte.
    Auf einmal stand Trim Marath seinem Schatten-Ich - dem Nebelkrieger - in gleicher Größe gegenüber. Noch ein Schritt - und Trim berührte das Transmitterfeld. Und für ihn war es, als würde der Nebelkrieger mit ihm verschmelzen und ihn dabei völlig vereinnahmen, ihn verschlingen geradezu und über ihn triumphieren ... Es war für Trim wie eine Erlösung, als er die Barriere überwand und aus dem aschgrauen Empfängerfeld trat. Noch immer umgab ihn Nebel, auch wenn sich dieser etwas gelichtet hatte. Und er hatte plötzlich mit Atembeschwerden zu kämpfen. Die ihn umgebende Atmosphäre war dunstig und erdrückend und zum Schneiden dick. Dazu kam eine erhöhte Schwerkraft von mindestens 1,2 Gravos. Trim registrierte, dass auch sein Freund Startac mit Atemnot zu kämpfen hatte.
    Nur dem Druiden Keifan schien die belastende Atmosphäre nichts auszumachen. Dafür traf es sein Anhängsel Hermigo umso schlimmer. Der mausähnliche Winzling hing zusammengekauert auf seiner Schulter und schien zu keiner Bewegung fähig. Immerhin stellte Trim wenigstens keine psychische Veränderung an sich fest, fühlte sich immer noch als er selbst. Er war fast froh über das Gedränge um ihn und das Gefühl, von der Menge geschubst und mitgetragen zu werden.
    Seine Visionen wurden schlimmer. Wie würde es beim nächsten Passieren eines Transmitterfeldes werden? Er wollte gar nicht daran denken. Hatte Keifan dies alles geweckt, oder war einfach nur die veränderte Situation im Land Dommrath schuld daran, dass dieser Nebel immer wieder in ihm erwachte? Die Sicht war durch die dunstige Atmosphäre begrenzt. Im Hintergrund ragten die Anlagen der unzähligen Terminals wie' Schemen in den grauen, niedrigen Himmel. Die Ströme der Passagiere muteten wie Geisterarmeen an, die scheinbar aus dem Nichts kamen und wieder im Nichts verschwanden. Links von ihnen wehte eine riesige Fahne mit dem

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