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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tasteten nach dem Ynkonit-Anstecker an der linken Seite der Weste.
    Das Symbol der Solaren Residenz. Damals, auf Yorname, hatte ihn dieses Symbol manchmal mit Stolz erfüllt, wenn aus dem Inneren des Regierungsgebäudes berichtet wurde. Wenn Dokumentationen über die Unsterblichen gebracht wurden.
    Ich bin Terraner. Er fühlte sich zugehörig, aber ohne Verantwortung. Eine sehr angenehme Sache.
    Doch dann war Morkhero Seelenquell ins Spiel gekommen, und von heute auf morgen war seine Welt auf den Kopf gestellt. Den Anstecker hatte er bekommen, als er an Perry Rhodans Seite gegen den geheimnisvollen Fremden kämpfte. Seither war es ihm nicht mehr gelungen, zu seinem alten Leben zurückzukehren - zumindest insofern, als er sich aus allem heraushielt.
    Die Fingerkuppen ertasteten die feinen Strukturen des Ansteckers; er konnte die Linien blind nachziehen und die riesige Stahlorchidee vor seinen Augen erkennen. In Schwarz und Weiß, natürlich, aber nicht minder beeindruckend.
    Ich bin Terraner. Ich stehe hierfür ein Symbol meiner Heimatgalaxis, ich vertrete unser Streben nach Frieden und Freiheit. Wir unterstützen Völker, die unserer Hilfe bedürfen. Monkey ist nicht hier, dem ich das leicht überlassen könnte. Und auch sonst niemand, nicht einmal Startac, der in den unterirdischen Portalanlagen gerade sein Leben riskiert oder vielleicht schon tot ist.
    Frage: Kann ich es vor mir selbst verantworten, mich zu drücken? Abzuhauen und irgendwo abzuwarten, was mit 700 Millionen Lebewesen geschieht, die keine Wahl haben?
    Was für eine Wahl habe ich denn schon?
    Garantiert überwacht Rembatta jeden meiner Schritte. Wahrscheinlich werde ich schon in der Nähe des Portals von einem Energieschuß zu einem Ascheklumpen zerschmolzen.
    Ich habe also eine Wahl. Eine miese und eine ganz miese. Irgendwo in der Wildnis auf den Tod zu warten oder ihm gleich ins Auge zu schauen. Beide Entscheidungen kosten mich wahrscheinlich das Leben.
    Doch was wiegt schwerer: Angst oder schlechtes Gewissen und Schuldgefühle? Ich weiß es nicht. Ich glaube, das kann ich nicht entscheiden. Ich weiß nur, daß ich leben will.
    Trim kehrte allmählich aus der Tiefe seiner Seele zurück, sein Blick klärte sich. Er achtete wieder auf seine Umwelt und stellte fest, daß die Sambarkin sich untereinander stark stritten. Sie waren ohne Frage verzweifelt. Sie warfen sich Inkompetenz und Feigheit an die Hörner, suchten nach dem einzig wahren Krieger, den Rembatta einfach akzeptieren mußte, und nach allen möglichen Auswegen aus dieser Lage.
    Natürlich drehten sie sich im Kreis und verloren wertvolle Zeit bei diesen Diskussionen. Es mußte gehandelt werden. Und man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, es blieb nur eine einzige Möglichkeit.
    Eine Wahl? Keine Wahl! Der junge Terraner schauderte. „He!" fing Trim Marath schüchtern an und hob eine Hand.
    Niemand beachtete ihn. Er versuchte, sich zwischen die Riesen zu drängen, aber er kam nicht durch. Der junge Mutant rief lauter.
    Nicht einmal der Versuch, Hermigo am Schwanz zu ziehen, war erfolgreich. Zudem brachte er seine Finger gerade noch rechtzeitig in Sicherheit.
    Schließlich steckte er zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Das klappte derart, daß tatsächlich alle verstummten und sich zu ihm umwandten.
    Da stand er, der kleine Terraner, noch nicht mal zwanzig Jahre alt. Mit großen, stets fragend blickenden Augen, blasser Haut, mager und zerbrechlich. Das Kräftigste an ihm war die Handrückenbehaarung.
    Trim hielt tapfer den sezierenden Blicken der Riesen stand, die anscheinend überhaupt nicht verstanden, was der Zwerg von ihnen wollte. „Ich mach's", sagte der Monochrom-Mutant ruhig.
     
    *
     
    Eine Weile herrschte lähmende Stille, die Sambarkin stierten den Terraner an.
    Lappfinger zitterten aufgeregt und formierten sich zu Gesten, die Trim nicht verstand. „Er ist verrückt geworden", sagte Binte schließlich. „Rimbas Stern muß ihm einen Sonnenstich verpaßt haben."
    Pali Hutebau bewegte die Lappfinger in Schlangenlinien. „Hast du dir das gut überlegt, Junge?"
    Keifan streckte die Rüsselnase zu ihm herab. „Junger Trim, das ist eine törichte Bemerkung", grollte die Stimme des Druiden.
    Trim mußte auf einmal lachen. Diese Situation war einfach zu absurd. Während er lachte, liefen jedoch auch Tränen über seine Wangen. Wie gern würde er jetzt aus diesem Alptraum aufwachen. Aber nein, so etwas Groteskes konnte man nicht träumen! „Keifan, es

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