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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schädel des Kolonisten. „Seine Augen", sagte sie plötzlich. „Erinnert ihr euch, daß er die Brille aufsetzte? Er muß sehr lichtempfindlich sein!"
    „Das stimmt." Pali schnippte mit den rechten Lappfingern. „Also müssen wir dafür sorgen, daß die Brille ihm nichts nützt. Wenn er geblendet ist, verfehlt er Trim vielleicht."
    „Das können wir machen." Landro Gerisha ging hektisch auf und ab, seine Lappfinger wedelten aufgeregt. „Rembatta ist ein Angeber und Prahler, der sich in Bewunderung und Furcht sonnt. Er benötigt viel Publikum für seine Auftritte, deswegen will er die Arena. Wir könnten doch den oberen Rand der Arena mit einer stark reflektierenden Spiegelschicht versehen! Das sieht gut aus, und niemand würde auf den wahren Zweck kommen, da Rembatta durch das gebündelte Licht wie ein Held angestrahlt wird."
    „Und ich bin dafür, den Arenaboden mit einem speziell präparierten, feinen Staubsand aufzuschütten, der aufgrund statischer Eigenschaften an fettfreien und trockenen Oberflächen sofort haftenbleibt!" rief ein Sambarkin aus dem Hintergrund. „Unsinn!" schnaubte Pali. „Das behindert doch eher!"
    „Nein, nicht, wenn wir es richtig anstellen", stimmte Gelem Pekem dem Vorschlag zu. „Wir können den Sand leicht beschaffen, einer meiner Vettern arbeitet nämlich damit", ließ sich die Stimme aus dem Hintergrund erneut vernehmen.
    Gelem Pekem deutete mit einem Lappfinger auf Rembattas holographisch stark vergrößerte Hyänenaugen. „Schon bei den ersten Schritten wirbelt der Staub hoch und setzt sich an, Rembattas Brille fest", argumentierte der Wissenschaftler. „Sie wird lichtundurchlässig, und er muß sie absetzen. Trims Augen werden wir durch beschichtete Kontaktlinsen vor dem Sand und zugleich vor dem grellen Licht schützen."
    „Und wenn wir ein Vibrator-Schwert fertigen?" kam der nächste Sambarkin mit einer Idee. „Dann könnte Trim in der Hiddyn angreifen, in der Rembatta noch geblendet ist!"
    „Diese Waffe ist als elektronisch einzustufen, das geht nicht", lehnte Pali ab. „Aber es gibt sicher andere mechanische Waffen, die wir Trim geben können - und die er vielleicht aus der Ferne benutzen kann."
    „Wurfpfeile! Speere! Sternklingen!" flogen Vorschläge durch den Raum. Die Sambarkin stachelten sich gegenseitig an, ihre Gehirne liefen nun auf Hochtouren. „Gift", kam es schließlich von Pali Hutebau selbst, und die Diskussion verstummte. „Das ist keine faire Taktik", äußerte sich Binte schließlich. „Rembatta hat damit angefangen", versetzte Pali kühl. „Wenn der Junge überhaupt eine Chance haben soll, vergiften wir alle Wurfwaffen. Rembatta hat weder das eine noch das andere ausdrücklich verboten."
    „Das ist Hornspalterei!" rief die Sambarkin. „Es geht hier nicht um einen philosophischen Disput, verehrte Binte, sondern um siebenhundert Millionen Lebewesen."
    Gelem Pekems Lappfinger zeigten die Geste der Uneingeschränkten Zustimmung. „Aber wie wollen wir herausbekommen, welches Gift für Rembatta gefährlich ist? Wir kennen nur den Namen seines Volkes, Yiintari, und das war's!"
    Pali Hutebau deutete auf einen weiteren Holowürfel, in dem ununterbrochen die Aufzeichnung von Rembattas erstem Auftritt gezeigt wurde. Einige Sambarkin wollten anhand dessen ein Psychogramm erstellen und bestimmte Taktiken und Bewegungsweisen herausfinden, die man womöglich gegen ihn einsetzen konnte. „Erinnert euch an die Frucht!" forderte er die anderen auf. „Er hat mir den Kern praktisch vor die Füße gespuckt, und dort liegt er immer noch. Das müßte doch eigentlich eine schöne Speichelprobe ergeben."
    Viele Lappfinger wedelten aufgeregt, einige der Sambarkin wirkten beinahe zuversichtlich. „Und wie holen wir den Kern?" fragte Binte. „Wir dürfen es nicht zu auffällig machen, um Rembatta nicht mißtrauisch zu machen."
    „Da fällt uns schon was ein", meinte Pali Hutebau gelassen.
    In diesem Augenblick hatte Trim Marath das Gefühl, eine Andeutung von Lächeln im sonst so düster wirkenden Gesicht des Sambarkin feststellen zu können. Und für den Bruchteil einer Sekunde keimte so etwas wie Hoffnung in dem jungen Terraner auf.
     
    7.
     
    Man gibt nicht auf
     
    Karr Barkuil führte den Terraner und den Druiden durch einen wahren Irrgarten an Wandelwegen, Ruhezonen und Trainingsvierecken. Überall konnte Trim Waffenschüler sehen, die miteinander kämpften oder allein trainierten, mit und ohne Waffen, nach den Traditionen des Kerr-Winnuck oder anderen

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