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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachschub und besondere Gelegenheiten halten; das war eine offene Hintertür. Aber jetzt sind wir endgültig abgeschnitten."
    „Und bald Sklaven der Außenland-Kolonisten", fügte Karr Barkuil mit einem Lappfingerzeig auf Trim hinzu.
    Der Jungmutant war nicht beleidigt. Karr meinte seine Analyse nicht abfällig, sie war bedauerlicherweise sachlich richtig. Aber das steigerte Trims Selbstbewußtsein kein bißchen, und das kurze Hoffnungsfünkchen, das in ihm aufglimmen wollte, zerstob sofort.
    Die Sambarkin kannten die terranische Mentalität natürlich nicht, sie wußten nicht, daß eine gezielte psychische Stärkung jetzt sehr wichtig sein konnte, selbst wenn sie die Lage unrichtig darstellte. Trim brauchte jemanden, der ihm Mut machte, der an ihn glaubte, ihm die Illusion vermittelte, daß er es schaffen konnte, weil die menschliche Historie voll mit solchen Wundern war.
    Mehr als einen Kampf-, benötigte der junge Terraner jetzt einen Motivationstrainer, aber dazu waren wohl weder die Sambarkin noch selbst Keifan geeignet.
    Und Trim schwieg über seine Gefühle. Er hatte seine Entscheidung getroffen und war fest entschlossen, die Sache bis zum Ende zu bringen. Dazu durfte er nicht mehr darüber nachdenken, sondern mußte handeln. Weder beklagte er sich, noch zeigte er seine Angst, noch bat er um seelischen Beistand.
     
    *
     
    „Zunächst einmal müssen wir herausfinden, wie Trim seinen Körper überhaupt einsetzen kann", stellte Karr Barkuil fest. „Wir sind gerade dabei, Rembattas Biomechanik zu analysieren", meldete ein Wissenschaftler aus einem Nebenraum.
    Techniker hatten ein großformatiges, freischwebendes Holo in der Raummitte projiziert, das den Obersten Waffenträger in voller Lebensgröße zeigte; der riesige Körper drehte sich langsam. Analysen spulten sich an den Seitenrändern ab, außerdem waren Kopf und Hände in separaten Hologrammen vergrößert abgebildet. „Aufgrund der Aufzeichnungen können wir ziemlich präzise die Beweglichkeit ableiten", erläuterte der Wissenschaftler, der sich Trim als Geiern Pekem vorstellte. „Jeder Körper besitzt eine festgelegte Biomechanik, die sich aus der Länge der Gliedmaßen, dem Gewicht und dem proportionalen Gesamtverhältnis ergibt."
    „Rembatta ist ein gewaltiges Muskelpaket", bemerkte Karr. „Ist er vielleicht so übertrainiert, daß er sich vor lauter Kraft selbst behindert?"
    Geiern Pekem stellte die Lappfinger auf Verneinung; eine Geste, die Trim inzwischen schon sehr gut kannte. „Ganz im Gegenteil. Er ist ein Musterbeispiel an Wendigkeit trotz großen Gewichtes."
    „Aber er würde keine Herausforderung im, sagen wir mal, Zusammensetzen einer filigranen Schnitzmusterarbeit annehmen?"
    „Das wohl kaum. Seine Hände sind wie Schaufeln, nicht für feine Arbeiten geschaffen. Er schätzt wohl auch mehr das Grobe, wenn ich das so bemerken darf.
    Und er verfügt über eine enorme Reichweite."
    „Hmmmm." Karr klopfte sich nachdenklich an den Knochenschild. „Lassen wir es darauf ankommen."
    Ein holographischer Trim Marath wurde eingeblendet. Durch den Blickwinkel als Zuschauer sah der Jungmutant nun überdeutlich, wie galaxisweit der Unterschied zwischen ihm und dem Obersten Waffenträger war.
    Die verschrobenen, in der Wissenschaft versunkenen Sambarkin konnten sich allerdings nicht vorstellen, wie dies auf den Jungen wirken mußte. Sensibilität und Einfühlungsvermögen gehörten nicht direkt zu ihren Stärken; selbst Binte Urydil kam nicht auf den Gedanken, daß Trim aufgebaut, nicht demoralisiert werden sollte.
    Als ob eine Ratte einem Raubsaurier ans Bein pinkeln wollte, so sah es aus.
    Trims Daten spulten sich nun neben denen Rembattas ab; dann wurden die beiden Kontrahenten virtuell in Bewegung gesetzt - ganz langsam.
    Karr studierte schweigend, während die anderen jedes Muskelzucken kommentierten.
    Dann sagte der Oberste Lehrer: „Ich habe genug gesehen."
    Ein hochovales Auge drehte sich zu Trim. „Ich habe jetzt den Übungsplan für dich und weiß, worauf es ankommt. Komm mit, das Training muß sofort beginnen."
     
    *
     
    „Wir untersuchen weiter, was wir uns zunutze machen können", sagte Pali Hutebau zu den anderen, nachdem Karr, Trim und Keifan gegangen waren. „Rembatta ist ein organisches Lebewesen und damit fehlbar. Er hat Schwächen, die wir so schnell wie möglich herausfinden müssen."
    Die für Sambarkin-Verhältnisse vergleichsweise kleinwüchsige Binte betrachtete bereits seit einer Weile prüfend den großformatigen

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