Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Methoden. Die Gruppen umfaßten jeweils etwa ein Dutzend Schüler - nicht alle waren Sambarkin - und zwei Instruktoren; allerdings gab es auch Parzellen, in denen die Lehrer sich selbst an neuen Techniken versuchten und über die Auswirkungen auf Körper und Geist diskutierten. „Jeder junge Sambarkin wird in den Grundregeln des Kerr-Winnuck unterwiesen, auch wenn er später nichts mehr damit zu tun hat", erläuterte der Oberste Lehrer unterwegs. „In einigen Provinzen ist der Weg des Kriegers hochgeschätzt, und wir tauschen gegenseitig unsere Erfahrungen aus. Es kommen sogar Schüler der Berku'Tama und anderer Fremdvölker zu uns, um unsere Methoden zu erlernen."
    Seine Lappfinger bildeten Gesten aus, die der Monochrom-Mutant nicht verstand.
    Kurz hatte er das Gefühl, das Symbol für Ironie zu erkennen. „Du wirst natürlich in diesen zwei Tagen bis zum Duell ein gnadenloses Training durchlaufen müssen, Trim Marath", sagte er dann, „ohne Rücksicht auf philosophische Hintergründe oder moralische Beweggründe und so weiter."
    „Mehr brauche ich auch nicht", versetzte Trim.
    Er fuhr zusammen, als ihnen der größte aller Sambarkin entgegenkam, ein Muskelberg, nicht weit von Rembattas Volumen entfernt. Er trug nur eine dünne, hautenge Trainingskombination. Seine Hörner waren mit polierten Aufsätzen um mehr als das Doppelte künstlich verlängert, seine Zähne wie die Karrs gefärbt; und, das Auffälligste, seine Lappfinger waren von oben bis unten ebenfalls mit mystischen Symbolen tätowiert. „Dies ist Chakra Haken, der beste Krieger Yezzikan Rimbas, Meister aller Klassen", stellte Karr den furchteinflößenden Sambarkin vor. „Er ist besser als ich, was ich unumwunden zugeben kann, denn er hat mich einst unterrichtet. Ich habe ihn für dich rufen lassen, und er hat sich bereit erklärt, mich zu unterstützen."
    „Ja", grollte Chakra mit einer voluminösen, tiefen Stimme, die fast an Keifans Baß heranreichte. „Zur Ehre Yezzikan Rimbas habe ich mein Kloster verlassen, denn seit langem habe ich mich von allem Weltlichen abgewandt und nehme nur sehr wenige, auserwählte Schüler auf, wie einst Karr."
    Wenn Karr Chakras Schüler war, mußte Chakra um ein gutes Stück älter sein, als er aussah. Nun gut, Sambarkin wurden annähernd 500 Standardjahre alt, aber Karr sah tatsächlich älter aus als sein Lehrer. „Das ist eine große Ehre für mich", sagte Trim Marath. Irritiert fragte er sich, wie er gegen Rembatta antreten sollte, wenn dieser sambarkische Koloß ihn schon derart einschüchterte. „Sei froh, wenn du das Training überlebst", entgegnete der Krieger, „das ist Ehre genug für dich."
    Er hob die Arme und ließ die Muskeln auf seinem mächtigen Körper spielen. Dazu stieß er ein urwelthaftes Brüllen aus, das noch lange in Trims Ohren nachhallte.
    Hoffentlich soll das ein fröhliches Lachen sein, dachte der Monochrom-Mutant. „Das nennt man also Training unter Realbedingungen", kommentierte Trim trocken und rieb sich die Ohren.
    Ein Kerr-Winnuck-Schüler brachte ihm Trainingssachen. Die Hose und das enge Hemd waren wohl im Handumdrehen für ihn angefertigt worden, denn sie paßten erstaunlich gut. „Wir arbeiten bereits an einer Rüstung, die wenigstens einigermaßen Schutz bieten soll", erläuterte der Oberste Lehrer. „Sie darf natürlich nicht zu schwer sein, damit du nicht schon vor Betreten der Arena zusammenbrichst." Wieder gab er Geräusche von sich, die einem Lachen gleichkommen konnten, die Trim aber nicht genau einordnen konnte. „Ihr seid alle so gut zu mir", murmelte Trim, aber mehr für sich.
    Die Sambarkin meinten es sicher gut. Aber konnten sie ihm das nicht auf eine andere Weise zeigen? Etwas freundlicher? Etwas aufmunternder vielleicht? „Wir fangen in den ersten zwei Kilo-Hiddyn mit etwas Einfachem an, zum Aufwärmen und Kennenlernen", ordnete Chakra an. „Karr, du gibst die Anweisungen."
    Trim stellte sich in das abgegrenzte Sparring-Viereck. Der Boden war mit einer dünnen, federnden Matte ausgelegt, damit man sich bei einem Sturz nicht gleich alle Knochen brach. „Eine Frage noch, Chakra", sagte er mit schiefem Lächeln. „Es hätte wohl keinen Sinn vorzuschlagen, daß du gegen Rembatta antrittst?"
    „Nein", antwortete der Krieger. „Denn ich würde es nicht tun."
    Dann stürmte der riesenhafte Sambarkin mit ausgebreiteten Armen auf den kleinen Terraner zu.
     
    *
     
    Trim hatte genau aufgepaßt, er war konzentriert gewesen und bereit für den

Weitere Kostenlose Bücher