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2060 - Geburt eines Helden

Titel: 2060 - Geburt eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein Lager aufgeschlagen zu haben, wo es ihm gerade gefiel. Der Schwebende Markt hatte insgesamt drei Etagen, und die Verbindungen waren nicht immer ganz ersichtlich - nicht mal in einer Ebene. „Ich werde abstürzen und mir den Hals brechen", protestierte Trim. „Ich warte lieber hier auf euch."
    „Du gehst mit, Junge, das ist eine gute Übung für dein Gleichgewicht und deine Reflexe!" befahl Karr.
    Ohne weiteres betrat der Sambarkin den schmalen Steg, den einzigen Zugang zum Schwebenden Markt. Trim vermutete, daß der Steg schnell gekappt werden konnte, wenn sich Ärger anbahnte - zum Beispiel von der neidischen Konkurrenz. Oder Schutzgeld-Organisationen.
    Leichtfüßig und sicher bahnte der Oberste Lehrer sich seinen Weg. Trim sah zu, daß er hinterherkam und nicht aus Versehen einen Schritt zur Seite machte. Immerhin hatten ihn die Sambarkin in die Mitte genommen, und er hoffte, daß Chakra schnell zugreifen würde, wenn er das Gleichgewicht verlor.
    Aber da er keine Zeit hatte nachzudenken und alles sehr schnell ging, war Trim im Handumdrehen über den Steg drüber. Sein Herz klopfte bis zum Hals, er fühlte sich sehr unsicher, obwohl der ganze Markt offensichtlich von Antigravfeldern gehalten wurde. Die Händler würden garantiert nicht ihre kostbaren Waren riskieren. „Sieh dir die Preise an!" sagte Karr zu Chakra. „Die haben sich in den letzten Kilo-Hiddyn nahezu verdoppelt, obwohl es sicher noch keinen Versorgungsengpaß gibt."
    „Aber das Portal ist offiziell geschlossen, und du kennst ja diese Händlerseelen gut genug", entgegnete Chakra. „Was für ein Glück, daß ich mich in die Provinz zurückgezogen habe."
    „Sieh mal, da ist noch ein alter Bekannter!" Karr deutete mit dem tätowierten Lappfinger auf einen rothäutigen Belankeni mit riesigen Elefantenohren, einem langen, dreigeteilten Rüssel mit geschickten Fingerfortsätzen und einem handtellergroßen violetten Auge. „Yngghygg, womit versuchst du jetzt, die Leute übers Ohr zu hauen?"
    „Das ist doch nicht wahr", schnorchelte der Händler. „Ihr seid wieder vereint! Der schlimmste aller Alpträume kehrt wieder!" Im Gegensatz zu dem Kirrattu hatte er anscheinend keine Angst vor den beiden Sambarkin. „Wir suchen nur Farelg Hall", sagte Karr Barkuil. „Diesen Namen kenne ich nicht mehr", schnaubte Yngghygg. „Ebensowenig wie die Namen von euch beiden. Verschwindet! Ich habe hier einen ehrlichen Handel, und ich muß mich nicht mehr mit euch abgeben."
    „Sag uns einfach nur, wo er ist", forderte Chakra ihn fast sanft auf und schob sich aus dem Hintergrund nach vorn.
    Trim sah, wie der Belankeni nun doch zurückwich. „Warum könnt ihr die Vergangenheit nicht einfach ruhenlassen?"
    „Weil es nie vorbei ist", grollte Chakra. „Wir können davonlaufen, aber das löscht nichts aus."
    Yngghygg spuckte aus einem Rüssel neben sich ins Leere. Mit einem anderen Rüssel deutete er auf die Ebene über ihnen. „Ihr könnt ihn nicht verfehlen", antwortete er. „Aber das wird euch nichts nützen.
    Farelg Hall ist tot, tot wie ..."
    „Danke", unterbrach Karr. „Gute Geschäfte, alter Freund."
    Der Belankeni spuckte ein zweites Mal aus. „Scheiß drauf, Karr!"
     
    *
     
    Der Zugang zur nächsten Ebene war nur mittels einer Leiter möglich. Hier oben wirkten die Händler finster und mißtrauisch, und keiner von ihnen hatte das übliche Marktschreiergehabe. Die meisten hatten ihre Waren in Hütten verborgen, vor denen sie still kauerten, die Gesichter halb unter Kapuzen verborgen, rauchend und irgendwelche Nüsse kauend.
    Außerhalb des Marktes, noch etwas erhöht, hing mitten im Nichts, nur durch eine schmale, wacklige Netzbrücke erreichbar, eine schäbige Hütte. Ein Sambarkin kauerte in bequemer Haltung davor. Er arbeitete mit feinen Werkzeugen an kleinen Dingen, die Trim von seiner Position aus nicht erkennen konnte.
    Karr betrat das Netz, ohne auch nur einmal innezuhalten, aber Trim ging kein Risiko mehr ein. Der Terraner war sicher, daß das Prallfeld nur auf dem Platz um die Hütte aktiv war, der Rest, vor allem der Weg dorthin, war eine akrobatische Zitterpartie.
    Der Jungmutant ließ sich auf alle viere nieder und krabbelte wie ein Käfer hinüber; zum Glück war er schwindelfrei. Trotzdem bemühte er sich, nicht zu sehr auf das Wackeln und Schaukeln zu achten.
    Der Schweiß lief ihm über die Stirn, als er endlich drüben war. Karr half ihm auf die Beine.
    Der Sambarkin beachtete seine Besucher nicht. Trim sah erstaunt, daß seine

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