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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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teleportierte. Er teleportierte, wann immer er das Geräusch hörte, dieses Rasseln und Reiben, dieses Scharren und Schmatzen.
    Er teleportierte... ... und teleportierte und teleportierte. Und geriet irgendwann in den Raum, in dem helles Licht flimmerte.
    Es war eigentlich kein Raum, sondern eine große Halle. Startac hatte sie rein zufällig gefunden. Nach diversen Sprüngen durch das Portal und Dutzenden von Kavernen und tunnelartigen Gängen stellte sie eine heiß ersehnte Abwechslung dar. Bei dieser Halle musste es sich um die Zentrale des Portals handeln; es konnte gar nicht anders sein. Eine Fülle von Kontrollen gruppierte sich an den Flanken einer zerklüfteten, beinahe organisch wirkenden Schaltwand, deren Design offenbar darauf ausgelegt war, einem kriechenden Lebewesen optimale Arbeitsbedingungen zu bieten. Die Tasten und Schalter befanden sich knapp über Bodenhöhe. Sämtliche Konturen zerflossen jedoch, als wäre ein riesiges Lebewesen zerlegt, auseinandergezogen und an die Wände geklebt worden. Die Umgebung wirkte auf Startac höchst unwirklich. Als hätte die allumfassende Dunkelheit eine zweite, nicht minder bedrohliche Inkarnation angenommen. Der Mutant gönnte der Instrumenten-Phalanx jedoch kaum mehr als einen höchst oberflächlichen Blick. Seine Aufmerksamkeit wurde völlig von einem grell flimmernden, fünf Meter durchmessenden Kugelfeld beansprucht, das sich in der Mitte der Halle befand und zum Teil in den Boden hineinreichte. Startac sah die angeschnittene Kugel ihm unbekannter Funktion, deren Erscheinung eindeutig energetischer Natur war, und...
    Und der Monochrom-Mutant verspürte sofort eine seltsame Anziehungskraft, eine Affinität, die er sich nicht erklären konnte. Fast schien es, als habe das Licht nur darauf gewartet, ihn zu empfangen. Als hätten zwei Seelen nur darauf gewartet, sich endlich zu vereinigen. Die Kugel übte eine fast hypnotische Wirkung aus. Startac kam einfach nicht dagegen an. Sein schwarzer, viel zu weiter Pullover und seine formlose graue Hose, die über den Knöcheln Falten warf, schienen plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln. Er glaubte zu spüren, wie der Stoff seiner Bekleidung an seinem Körper vibrierte, wie die Falten der Hose und ihre zahlreichen Taschen sich zusammenzogen und wieder ausdehnten. Das Licht war...
    Er wusste nicht, was es war.
    Als würde er sich auf einmal außerhalb seines Körpers befinden, sah er sich selbst, wie er mit kleinen Schritten auf das Kugelfeld zuging. Er hörte ganz am Rande seines Bewusstseins Caldrogyns protestierende Rufe, doch sie interessierten ihn so sehr, als wäre auf Trims Heimatwelt Yorname ein Sack Zeusnektar umgekippt oder als hätte dort eine Fastmaschine zu schnelle maschinelle Entscheidungen getroffen. Er wusste, dass er sich selbst verlor, und er dachte mit verzweifelter Hoffnung an seine Freundin Eetee. Seine letzte Liebe, die er verloren hatte, noch bevor er sie richtig gewinnen konnte, die immer gekommen war, wenn sie oben saß, und die Moharion Mawrey gnadenlos aus seinem Leben vertrieben hatte. Aber die Augenblicke seines höchsten Glücks verblassten in der Verlockung des schimmernden Lichts, und er betrat es...
    ... und Startac Schroeder tauchte ein in das Licht der gelben Miniatursonne und verschwand abrupt in der Sphäre. Ruben Caldrogyn starrte fassungslos auf das gelbe Leuchten, das nun gleißend in seinen Augen brannte. Es war völlig fremdartig, wie der Wurm und alles andere hier im Portal. So etwas hatte er noch nie gesehen, und er wusste nicht, was er nun unternehmen sollte. Ruben Caldrogyn gestand sich ein, dass er plötzlich eine gewisse Beklemmung verspürte. Er war auf den Mutanten, der offensichtlich tatsächlich aus einer anderen Galaxis stammte, angewiesen. Allein würde er das Portal niemals verlassen können. Und Startac Schroeder war gerade vor seinen Augen verschwunden. In dem gelben Licht aufgegangen, so als hätte er nie existiert. Rubens Unsicherheit wurde stärker. Hier, in dieser völlig fremden Umgebung, war er nicht mehr der Befehlshaber. Er hatte zwar den Eindruck, dass dieser Terraner sich in der Regel seinem ausgeprägten Führungsnaturell unterwarf, doch restlos überzeugt davon war er keineswegs.
    Was sollte er nun tun? Er war allein, völlig allein in einer Umgebung, die er - wenn er zu sich selbst ehrlich war nicht einmal ansatzweise verstand oder gar beherrschte, und das wurmartige Wesen war ihm auf der Spur, würde ihn zu Tode hetzen. Es konnten nur Hiddyn

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