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2061 - Wächter des Portals

Titel: 2061 - Wächter des Portals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blick zu, als wolle er von Anfang an klarstellen, dass er nicht bereit war, seine Autorität untergraben zu lassen.
    Doch dann machte er mit den Lappfingern eine Geste, die nur als zurückhaltende Beschwichtigung interpretiert werden konnte. Als er sprach, klangen seine' Worte so gestelzt, dass Startac unwillkürlich vermutete, er bemühe sich, die Beherrschung nicht zu verlieren. Die Geräusche wurden lauter. „Ich werde mich mit meinem wissenschaftlichen Verständnis den fremdartigen Anlagen widmen, während deine Aufgabe sein wird, Leikene niemals nah genug an uns herankommen zu lassen." Ruben Caldrogyn verstummte und schaute plötzlich nachdenklich drein. „Glaub mir, junger Terraner, mein Ziel besteht letzten Endes darin, einen Ansatzpunkt für den Kampf gegen die Ritter von Dommrath zu finden. Irgend etwas, das mir hilft, die Astronautische Revolution doch noch zu einem guten Ende zu führen."
    Startac verspürte eine unglaubliche Erleichterung. Er hätte sich alles andere als wohl gefühlt, zum Erfüllungsgehilfen einer Sabotageaktion zu werden. „Dann hast du nicht vor, dem Netz Schaden zuzufügen?" Die Lappfinger bewegten sich heftig. „Mit einer Vernichtung des Portals von Yezzikan Rimba wäre es keineswegs getan." Der Sambarkin atmete schwer aus. „Das ist nicht mein Ziel. Aber ..." Er zögerte erneut, schüttelte dann in einer fast anrührend menschlichen Geste den Kopf, dass die zweigeteilten Ohrläppchen nur so flogen. „Ich kann dir allerdings wirklich nicht sagen, was genau ich hier zu finden erwarte." Die Geräusche in der Dunkelheit steigerten sich in Startacs Vorstellung zu einem Crescendo. Er griff nach Rubens Hand und teleportierte...
    ... und teleportierte und teleportierte. Leikene ließ nicht nach in ihren Bemühungen. Das Wesen war schweigsam, aber beharrlich, lauschte ununterbrochen in der stillen Dunkelheit, ließ einfach nicht von ihnen ab und verriet seine Anwesenheit immer nur in den letzten Sekunden. Irgendwann würde es die beiden Eindringlinge zermürben. Irgendwann würde es Erfolg haben.
    Startac schlief gelegentlich oder fiel in einen Erschöpfungszustand, der dem Schlaf entfernt nahe kam. Aber immer wieder schreckte er hoch, gepeinigt von dem Gedanken, dass er das fremdartige Wesen im Schlaf nicht orten konnte. Seine Kräfte schwanden. Ruben Caldrogyn versuchte verzweifelt, Kästen in Modulbauweise zu enträtseln, ihnen irgendeinen Sinn und Zweck zu entnehmen. Er hatte nicht die geringsten Kenntnisse über Rittertechnik, noch weniger als über Raumschiffsantriebe. Die von ihm mitgeführten Instrumente erwiesen sich größtenteils als untauglich.
    Die Technik des Portals war einfach zu fremdartig. Sie schien auf Prinzipien zu beruhen, die dem Sambarkin völlig unbekannt waren. Startac bezweifelte, dass Rubens Instrumente die Unterschiede zwischen einem Transitions- und einem Dimesextatriebwerk bestimmen konnten. Er glaubte nicht daran, dass der Revolutionsführer überhaupt das Problem kannte, Normalenergien in die erforderlichen Hyperenergien eines bestimmten hyperenergetischen Spektralbereichs zu transformieren. Er bezweifelte, dass er je von einem Ultraenergieumwandler oder einem vorgeschalteten Pralitzschen Wandeltaster gehört hatte. Er nahm nicht an, dass der Sambarkin wusste, wie man dimensional normale Energieeinheiten aufnehmen und im Wandeltastverfahren in dimensional übergeordnete Energieimpulse der Sextadim - Halbspur transferieren und an das eigentliche Triebwerk weiterleiten konnte, das das Dakkarfeld erzeugte, im Prinzip ein hochgespannter Paratronschirm von pedogepolter Kapazität.
    Er ging nicht davon aus, dass Ruben überhaupt wusste, dass dieses Dakkarfeld alle vier-, fünf- und sechsdimensionalen hyperenergetischen Einflüsse reflektieren und das Raumschiff mit vielmilliardenfacher Lichtgeschwindigkeit antreiben konnte. Oder auch nur, dass diese Technik offensichtlich nicht mehr funktionsfähig war, jedenfalls nicht im Bereich des Kosmonukleotids DORIFER, zu dem die Milchstraße gehörte. Und wenn der Revolutionsführer von diesen Problematiken nicht einmal etwas ahnte, waren seine Instrumente, die seinen Kenntnisstand nicht übertrafen, auch nicht imstande, sie zu enträtseln. Startac befürchtete, dass der Sambarkin sich durch dieses Portal tastete wie ein Blinder durch eine prähistorische Bibliothek. Aber er stand zu seinem Wort. Er war unendlich müde. Er schlief kaum noch. Er wusste nicht mehr, ob Stunden oder Tage vergangen waren. Aber er

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