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2068 - Die Falle der Sambarkin

Titel: 2068 - Die Falle der Sambarkin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der grüne Haufen schien zu erstarren. Laut und deutlich klangen die Stimmen vom Gang herein - um sich dann plötzlich von ihr zu entfernen. Die Terranerin wartete ab, bis sie nichts mehr hören konnte, dann blickte sie vorsichtig auf den Gang hinaus. Als sie sich danach umdrehte, um dem Ertruser mitzuteilen, dass sie versuchen würde, ihm zu helfen, fiel ihr etwas auf. Ihr gegenüber lag auf einem Tisch ein 'etwa fingerlanger Stab. Er war klein und unscheinbar. Aufgrund seiner grauen Farbe hob er sich kaum von seinem Untergrund ab. Sie hätte ihn sicherlich übersehen, wenn da nicht ein kleiner, orangefarbener Punkt gewesen wäre, der in sanftem Licht glühte. Sie trat einen Schritt zur Seite, bis sie sich nahezu vollständig hinter dem grünen Haufen befand. „Das ist es", flüsterte sie.
    Mondra vermutete, dass von dem Stab lenkende Impulse ausgingen und die Aktivitäten des grünen Haufens steuerten. Woraus die elastische Masse auch immer bestehen mochte, im Verbund mit dem Stab stellte sie eine Waffe dar. Mondra hob ihren Kombistrahler, schaltete ihn auf Desintegratorwirkung um, zielte sorgfältig und feuerte. Ein grüner Energiestrahl zuckte zu dem Stab hinüber und ließ ihn zu grauem Staub zerfallen.
    Im nächsten Moment löste sich der grüne Haufen auf, und eine dünnflüssige Gallertmasse stürzte zu Boden. Aus ihr wuchs Tonko Kerzner empor. „Hallo", sagte Mondra und lächelte. „Wie fühlt man sich wenn man als Appetithappen auserwählt worden ist?" Der Ertruser schwebte leicht in die Höhe und glitt zu ihr herüber. „Du meinst, das Ding wollte mich fressen?"
    „Warum nicht? Du siehst doch ganz appetitlich aus!" Er blickte sie verwundert an. „Was ist mit dir los, Mondra?" fragte er. „Du bist verändert. Ich erkenne dich kaum wieder."
    „Da bist du nicht der einzige", gab sie kühl zurück.
    Der Ertruser schob die Terranerin auf den Gang hinaus und schloss die Tür hinter sich. Die Waffen im Raum interessierten ihn nicht mehr. Als er auf sein Chronometer blickte, wusste Mondra, dass er sich Vorwürfe machte, weil er viel Zeit verloren hatte. „Warst du nicht für einen Posten eingeteilt?" erinnerte er sie an ihre Aufgabe. Mondra verzog das Gesicht. „Ich hätte dich in dem grünen Haufen lassen sollen", entgegnete sie. „Schade, die Chance habe ich verpasst." Sie ließ ihn einfach stehen und eilte davon. Dass sie nicht daran dachte, zum Empfangstransmitter zurückzukehren, erwähnte sie mit keinem Wort. Vorsichtig und langsam schob sich Mondra wenig später an einigen der gehörnten Fremden vorbei, die auf einem der Gänge standen und aufgeregt miteinander diskutierten. Ihr Translator war nach wie vor eingeschaltet, so dass sie früher oder später verstehen würde, was in der Station gesprochen wurde. Es war lange her, dass sie sich im Schutze eines Deflektors bewegt hatte. So musste sich Mondra immer wieder bewusst machen, dass sie für die anderen unsichtbar war. Dennoch blieb sie einige Male unwillkürlich stehen, als sie das Gefühl hatte, von einigen der Unbekannten direkt angesehen zu werden. Und jedes Mal glitt ihre Hand zum Paralysator.
    Der Translator übermittelte ihr, dass die gehörnten Wesen sich selbst Sambarkin nannten, und aus ersten Übersetzungen konnte sie entnehmen, dass sie auf irgendetwas warteten. Das Gerät wählte den Ausdruck Ritter, aber Mondra war sich dessen nicht sicher, ob sie das so hinnehmen oder lieber auf eine spätere Korrektur warten sollte. Sie justierte ihr Armbandkombigerät auf den Weg, den sie zurücklegte, damit sie sich nicht verirren konnte.
    Der Rechner würde ihr den Rückweg selbst dann anzeigen, falls sie gezwungen war, Umwege zu gehen. Sie hatte ihn auf anderthalb Stunden eingestellt. Spätestens nach Ablauf dieser Frist wollte sie wieder am Transmitter sein.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Don Kerk'radian schon früher dort sein würde. So schnell konnte auch ein Mann wie er die Aufgaben nicht lösen, die sich dem Einsatzkommando stellten. Kalkuliert waren für den Einsatz sieben Stunden. Als Mondra einen Verteiler erreichte, von dem sechs Gänge abzweigten, entdeckte sie einen großen Monitor mit einem Plan der Elfzackstation. Er war für die Augen der Sambarkin konstruiert, die ein offenbar anderes Wahrnehmungsvermögen hatten als sie. Und er war gestört, was offenbar daran lag, dass es dem Einsatzkommando gelungen war, das Kommunikationsnetz zu beeinträchtigen.
    Daher hatte Mondra zuerst einige Schwierigkeiten, sich

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