2068 - Die Falle der Sambarkin
zurechtzufinden. Doch mit Hilfe ihres Armbandgerätes gelang ihr ein erstes Verständnis der Darstellung. Danach dauerte es nicht mehr lange, bis sie jene Station aufgespürt hatte, von der aus die Fesselfeldprojektoren gesteuert wurden. Don Kerk'radian hatte seinen Vorstoß in die falsche Richtung unternommen. Sie dagegen hatte mehr Glück gehabt. Sie war kaum noch hundert Meter von der Schaltstation entfernt. Zögernd ging sie weiter. Sie überlegte, ob sie den Oberstleutnant verständigen und zu Hilfe rufen sollte, kam jedoch zu keinem Ergebnis. Nach wenigen Metern kehrte Mondra um und eilte zu dem Monitor zurück. Sie nahm einige Schaltungen vor, bis sie Einblick in jenen Bereich erhielt, in dem sich das Einsatzkommando aufhielt.
Don Kerk'radian kämpfte mit seiner Gruppe gegen eine nicht erkennbare Zahl von Robotern, die aus verschiedenen Richtungen auf ihn zurückten.
Von ihm und den Männern und Frauen seines Kommandos war allerdings nichts zu sehen, da sie sich nach wie vor im Schutze ihrer Deflektoren bewegten. Ihre Energieschüsse schienen aus dem Nichts zu kommen. Die Terraner hatten Barrikaden aus gestaffelten Energiefeldern errichtet, mit deren Hilfe sie sich gegen die Roboter verteidigten. Durch Strukturlücken zuckten die Energiestrahlen heraus und vernichteten zahlreiche der Kampfmaschinen. Obwohl sich die Mitglieder des Einsatzkommandos dabei langsam voran arbeiteten, erzielten sie damit keine entscheidenden Erfolge, da ständig neue Roboter nachrückten. Die Maschinen wiesen eine seltsame Form auf. Sie sahen aus wie zwei aneinandergekoppelte Zylinder.
Mondra fand, dass Doppelstabroboter ein treffender Name für sie war.
Die Terranerin wandte sich von dem Monitor ab und eilte nun entschlossen auf die Schaltstation zu. Sie konnte Don Kerk'radian und den anderen nicht dadurch helfen, dass sie sich in ihre Reihen stellte und ebenfalls schoss. Immer wieder begegnete sie Sambarkin. Es gelang ihr, unbemerkt an ihnen vorbeizukommen. Die gehörnten Wesen waren erregt. Sie alle wussten von den Kämpfen, die innerhalb der Station stattfanden, und sie reagierten entsprechend darauf. Mondra begann daran zu zweifeln, dass dem Einsatzkommando unter diesen Umständen der Rückzug an Bord der SOL gelingen würde. Doch sie verdrängte diesen Gedanken, um sich ganz auf die vor ihr liegende Aufgabe zu konzentrieren. Mondra nahm ihren Kombistrahler in die Hand, justierte ihn auf Paralysewirkung und bog in den Gang ein, der direkt in die angestrebte Zentrale führte. Das Eingangsschott zur Schaltzentrale stand offen.
Vier Sambarkin versahen ihren Dienst an den Schaltpulten. Sie hatten nicht viel mehr zu tun, als hin und wieder einen Blick auf die Kontrollinstrumente zu werfen, auf denen in leuchtenden Kurven und Symbolen die leicht schwankende Leistungsstärke der projizierten Fesselfelder angezeigt wurde. Mondra handelte schnell und entschlossen. Sie richtete den Paralysestrahler auf die Sambarkin und löste ihn viermal aus. Die Wirkung trat so schnell ein, dass keiner der Getroffenen noch einen Laut von sich gab. Alle vier stürzten zu Boden und blieben bewegungslos liegen.
Mondra ging zu ihnen und besprühte sie an den Armen und den Beinen mit einem Klebstoff. Auf diese Weise verschweißte sie die silbrig schimmernden Uniformteile unlösbar miteinander, so dass die Sambarkin in ihnen wie in einem Kokon eingeschlossen waren und sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien konnten. Die Terranerin wandte sich nun den Instrumenten zu, fand nach kurzer Zeit eine zentrale Steuereinheit und baute mit einiger Mühe eine Kommunikationsbrücke zwischen ihrem Armbandgerät und ihr auf. Immer wieder blickte sie sichernd zum Eingangsschott, an dem sie nichts verändert hatte. Dabei verharrte sie im Schutz ihres Deflektorfeldes, damit zufällig hereinkommende Sambarkin sie nicht so leicht entdecken konnten.
Das Armbandgerät benötigte etwa zehn Minuten, bis es die erhofften Daten und Hinweise lieferte. „Komm schon!" drängte sie ungeduldig. „Beeile dich!" Endlich erschienen auf einem der Monitoren detaillierte Angaben darüber, wie sie vorgehen musste, um die Fesselfelder auszuschalten.
Danach folgte eine Warnung. Sie zeigte ihr an, auf welchem Wege sie die Projektoren auf keinen Fall herunterfahren durfte, weil sonst schwere Schäden zu erwarten waren. Mondra Diamond lächelte zufrieden. Sie hatte nicht erwartet, dass der Sambarkin-Computer ihr Schritt für Schritt schilderte, was sie tun musste, um den Projektor und
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