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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal ganz ungezwungen einen Besuch bei den Artgenossen abstatten zu können und über die Prachtstraßen der Heimatwelt zu schlendern. „Wir sind alle versammelt", sagte Tayrobo schließlich. „Mohodeh Kascha ist weiterhin abwesend, deshalb werden wir übrigen darüber befinden, was mit dem Raumschiff SOL und der Besatzung geschehen soll. Als ihr Vertreter ist Atlan, der Arkonide, anwesend, dessen latente Ritteraura ihr alle spüren könnt." Von dem Tablett schwebte ein Memowürfel in die Mitte der Versammlung. „Ihr werdet sofort die ganze Geschichte erfahren und weshalb ich euch zusammenrief", sagte Tayrobo langsam. „Denn etwas Unglaubliches ist geschehen ..." Der Würfel projizierte ein etwa zwei Meter langes Modell der SOL. „... dieses Schiff ist am Riesen-Pilzdom von Mattane herausgekommen."
    Atlan fand es allmählich an der Zeit, sich vorzustellen, auch wenn die anderen bereits in Kurzform über seinen Namen und seine Herkunft informiert waren. Doch bevor er zum Reden kam, wurden die Vorgänge auf Tayrobos Tablett hektischer als sonst. Seltsam kratzende Geräusche waren zu hören, die Tayrobo ebenso beantwortete. Atlans Translator schwieg. Nach wenigen Sekunden aktivierte das Wurmgeschöpf seinen Schlitten. „Es gibt Komplikationen", sagte der Männliche. „Ich muss für eine kurze Weile weg. Inzwischen wird der Memowürfel euch alle Erklärungen geben, und ihr könnt unserem Gast auch Fragen stellen. Bitte entschuldigt mich." Jede Wette, dass es was mit der SOL zu tun hat, meldete sich der Logiksektor.
    Trotz der Geschwindigkeit hatten Atlans Augen die mehrmalige Abbildung des Schiffes auf dem Tablett wahrgenommen.
    Der Arkonide wurde unruhig, aber es war sicher unklug, wenn er Tayrobo jetzt einfach folgte und um eine Erklärung bat. Er war als Gast bezeichnet worden; insofern musste er also darauf vertrauen, dass die Ritter ohne sein Wissen nichts gegen das Schiff unternehmen würden. Notgedrungen konzentrierte er sich auf das Hologramm, ohne dabei gleichzeitig die anderen Ritter aus den Augen zu lassen.
     
    4.
     
    Berechnungen und eine Mission
     
    SENECA war ununterbrochen damit beschäftigt, unglaubliche Datenmengen durchzurechnen. Die Stunde der Astronomen hatte geschlagen, während Myles Kantor und Tangens der Falke fast ein wenig im Hintergrund blieben. Atlan war zusammen mit dem dreigliedrigen Raumschiff INT-CROZEIRO verschwunden; man hatte an Bord der SOL seit einem kurzen Funkspruch nichts mehr von ihm vernommen. Doch vermutlich ging es dem Arkoniden gut. Abgesehen von dem Befehl, längsseits zur Sternenkammer zu gehen und abzuwarten, ließen die Unbekannten die SOL unbehelligt. Es gab keine Funkanrufe, und die riesige Flotte der Legion ruhte in Parkposition. Damit blieb immerhin Zeit, exakte Forschungen darüber anzustellen, wann und wo man sich befand. Aufgabe der Astronomen war, markante Punkte aus dieser Galaxis aus der Datenfülle herauszufiltern und mit den vorhandenen Karten zu vergleichen.
    Jede der Milliarden Galaxien im Universum wies so individuelle Merkmale auf wie ein Daumenabdruck - mit ihrer Sternenanordnung, ihrer eigenen relativen Geschwindigkeit und der speziellen Drift. Damit konnte die Konstellation der Galaxien zueinander relativ einfach einer Position auf einer Zeitleiste zugeordnet werden. Natürlich nur, wenn sich die Galaxis in relativer Nähe zur Milchstraße befand ... Eine Galaxis in mehreren Milliarden Lichtjahren Entfernung konnte durch den Effekt von Gravitationslinsen auch den besten Forschungseinrichtungen der Galaxis verborgen bleiben.
    Vereinfacht wurde diese „Fährtensuche" nunmehr durch den Flug ins Crozeiro-System, das zwar politisch das Zentrum des Landes Dommrath darstellte, aber außerhalb des galaktischen Zentrums lag.
    Den ersten Jubel gab es, als tatsächlich die terranische Bezeichnung für diese Galaxis gefunden wurde: Es handelte sich um M95 oder NGC 3351, eine Spiralgalaxis vom Typ SB6. Eine „beringte" Balkenspirale - und 38,6 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Das gab zumindest einen kleinen Dämpfer. Der Pilzdom hatte die SOL also weiter fortgeschleudert - andererseits war Tangens der Falke sicher, dass das Hypertakt-Triebwerk eine solche Distanz durchaus bewältigen konnte. Es hätte zudem weitaus schlimmer kommen können. Pessimisten hatten von Hunderten von Millionen Lichtjahren gemunkelt. Doch jetzt kam die bange Frage nach der Zeit. Was nützte ein leistungsfähiges Triebwerk, wenn sie Millionen Jahre in der

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