2071 - Der siebte Ritter
hat."
Zur kurzen Bestätigung sah er in die Runde und erhielt ein Kopfnicken oder eine entsprechende zustimmende Geste. „Nun, das Problem ist aber folgendes", fuhr Tayrobo fort. „Diese beiden sind leider vor kurzem geflohen. Sie verfügen über paranormale Gaben und sind durch das Portal, unseren Transmittertor, verschwunden. Die Empfangsstation befindet sich auf Crozeiro, sie müssen also auf dem Planeten sein - aber wir haben ihre Spur leider verloren. Wir wollen den beiden Terranern kein Leid antun, das hatten wir nie vor. Doch wir können es nicht gestatten, dass sie sich frei auf unserem Planeten bewegen. Sicherlich möchten sie selbst gern wieder fort von hier, und das können sie nur mit eurer Hilfe. Ist es möglich, dass jemand von euch sich mit einem Kommando von uns auf die Suche nach ihnen macht? Wir würden ausnahmsweise einer Person die Landung auf Crozeiro gestatten. Sicher werden sie aus ihrem Versteck kommen, wenn sie wissen, dass jemand aus der Heimat nach ihnen sucht. Es könnte sein, dass sie Hilfe benötigen, denn wir haben sie medikamentös ruhiggestellt - zu ihrem eigenen Besten."
„Einen kleinen Moment bitte, wir müssen uns zuerst beraten", bat Tekener. „Ich warte gern."
Kantor war sich so oft mit den Fingern durchs Haar gefahren, dass er seine Frisur heillos durcheinandergebracht hatte. Ein deutlicher Ausdruck seiner inneren Verwirrung. „Zwei so junge Menschen? Und dann auch noch Mutanten?" rief er. „Was ist denn nur geschehen, während wir fort waren?"
„Leider haben wir nicht Atlans Bestätigung", grübelte Tek. „Er hat sich zwar einmal gemeldet, aber das ist schon eine Weile her."
„Ich zweifle nicht an der Aufrichtigkeit von Tayrobos Worten", grollte Icho Tolot. „Bisher haben die Ritter sich uns gegenüber äußerst friedfertig verhalten. Und es kostete Tayrobo sichtlich Überwindung, uns um Hilfe zu bitten. Da sie nur einem von uns die Landung gestatten, kann nichts anderes dahinter stecken."
„Das sehe ich auch so", stimmte Myles zu. „Wenn sie uns eine Art Trojanisches Pferd schicken wollen, dann sicher nicht auf diese plumpe Weise."
„Wir müssen diese bei den jungen Männer unbedingt finden, nur so bekommen wir Antworten auf unsere Fragen", meinte Tek. „Und ich kann es gar nicht erwarten! Aber wen sollen wir schicken?" Die Pause dauerte höchstens drei Sekunden, dann schnurrte eine weiche Stimme: „Na, mich." Dao-Lin-H'ay hatte sich bisher still im Hintergrund gehalten. Doch jetzt lenkte sie die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich habe lange genug Crom Harkanvolter und seine 95.000 Mom'Serimer betreut, sie finden sich jetzt auch ohne mich zurecht", sagte die Kartanin. „Ich habe momentan keine Aufgabe und stehe daher zur Verfügung. Außerdem bin ich sowohl mit Terranern als auch mit Mutanten sehr vertraut."
„Und du verfügst über eine ausgezeichnete Spürnase und bist eine perfekte Diplomatin", fügte Tek lächelnd hinzu. „Ich könnte mir niemand Geeigneteren vorstellen."
Die Kartanin strich sich über den silbernen Fellstreifen den Nacken hinunter. „Ich bin in weniger als einer halben Stunde startbereit. Wir wollen Tayrobo nicht warten lassen, wenn sonst keiner Einwände erhebt." Das war nur der Höflichkeit halber gesagt, Dao-Lin erwartete keinen Widerstand.
Sie nahm selbst die Verbindung zu Tayrobo wieder auf: „Ich werde gehen."
Die Fühler des Wurmwesens schienen noch hektischer zu werden. „Du? Aber du siehst nicht aus wie ein Terraner!"
„Ich lebe schon sehr lange mit ihnen zusammen", versetzte die Kartanin. „Ich kenne sie sehr gut. Außerdem weiß ich, was es bedeutet, heimatlos gestrandet zu sein. Ich verstehe mich darauf, Fährten zu lesen und Spuren oder Verstecke zu finden. Und ich verstehe es, mit der Psyche von Mutanten umzugehen."
„Bist du selbst ein Mutant?" wollte Tayrobo wissen. „Dann muss ich dir die Landung leider aus Sicherheitsgründen verweigern."
„Ich habe hochentwickelte Sinne und kann Paragaben wahrnehmen, aber ich selbst besitze keine aktiven Kräfte. Selbstverständlich steht es euch frei, mich zuerst zu scannen und notfalls abzulehnen", antwortete Dao-Lin. „Aber das verzögert die Suche natürlich."
„Diese Prozedur kann ich dir nicht ersparen", kündigte das Wurmgeschöpf an. „Doch das ist ziemlich schnell geschehen. Ich lasse dich von meiner eigenen Fähre abholen und auf Crozeiro absetzen, wenn die Messergebnisse in Ordnung sind." Zuletzt stellte Tayrobo noch eine ungewöhnliche Frage: „Aber
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