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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ja nicht einmal die Raumfahrt erfunden, da waren die Außenland-Kolonisten schneller gewesen und sie besaßen bereits eine ganze Flotte. Seine Neugier hatte ihn immer weiter vorangetrieben.
    Ruben Caldrogyn, du bist überhaupt nicht würdig, vor die Ritter zu treten! schalt er sich in Gedanken. Weil du nie damit gerechnet hast, bist du auch nicht vorbereitet. Womit willst du sie beeindrucken? Was willst du ihnen eigentlich klarmachen? Wie ein störrisches Kind, ein Trotzkopf kommst du hierher, der sich gegen Vorschriften auflehnt, ohne die Hintergründe zu kennen. Und so sehen sie es wohl auch, wenn sie dich hier so hilflos als Gefangenen vorführen lassen. Sie werden dich zu Staubmehl verarbeiten und als Warnung für alle im All ausstreuen. Sieh es ein, du Angeber: Hier und jetzt endet die glorreiche Astronautische Revolution.
    Ruben Caldrogyn wurde in eine riesige, höhlenartige, diffus beleuchtete Halle gebracht, wo ihn sofort der Anblick einer im Zentrum schwebenden großen, rotleuchtenden Kugel wie magisch in seinen Bann schlug. Er hatte das sichere Gefühl, dass der schläfrig machende mentale Einfluss von diesem Gebilde ausging. In einigem Abstand um die Kugel herum standen düstere, abweisend wirkende Obelisken, und im inneren Kreis waren steinerne Sitzpositionen verteilt. Sechs von ihnen waren besetzt, und Ruben merkte unbehaglich, dass er die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zog.
    Er erkannte die sechs Wesen: ein Caranese, ein Kybernet von Khoh, eine Saphorin, ein Nyrfolk ... und eine Tayrobo, die Ruben von seinem Abenteuer mit Startac Schroeder in den Portalanlagen von Yezzikan Rimba her kannte. Zuletzt sah er, was ihn am allermeisten erstaunte, einen Terraner. Er sah genauso aus wie Startac und Trim, mit Ausnahme der weißen Haut und Haare und der roten Augen. Das schien dem Sambarkin das größte aller Geheimnisse zu sein ... Denn offensichtlich hatten seine bei den Gefährten davon nichts gewusst.
    Ruben Caldrogyn zweifelte nicht daran, dass er sich im Rittersaal befand. Zu stark war die Aura des Geheimnisvollen und Ehrfurchtgebietenden; zu groß wäre der Zufall gewesen, hier auf einzelne Vertreter verschiedener Völkergruppen zu treffen, in der Nähe dieser mächtig strahlenden Kugel. Der Sambarkin war fast atemlos vor Erregung und verwirrt, denn er wusste nicht, was er tun, wie er sich verhalten sollte. Er war bewegungsunfähig und hilflos und ein Gefangener, aber er wollte keinen Fehler machen. Schneller, als er je gedacht hätte, stand er nun den legendären Rittern gegenüber und wusste, dass sie tatsächlich existent waren, in Fleisch und Blut. Noch vor gar nicht so langer Zeit, auf dem Legionsschiff, war er sich dessen nicht sicher gewesen. Dies schien nun lange vergangen zu sein ... Ein unschuldiges, dummes Kind schien er da gewesen zu sein...
    Die Tayrobo schwebte auf einem Antigravschlitten heran, der Fühlerkranz des Wesens war in ständiger Bewegung. Ruben Caldrogyn wurde von der starken Aura halb erschlagen, als das Wesen unmittelbar bei seiner Liege verhielt.
    In diesem Augenblick erlosch das Fesselfeld. Er war frei! Vorsichtig setzte er sich auf. Die medikamentöse Paralyse seines Körpers war vorbei, die mentale Strahlung wirkte sich nur auf seinen Verstand aus, doch er konnte es aushalten. Nervös rieb sich Ruben Caldrogyn die Hände. Was wurde nun von ihm erwartet? Offensichtlich war er kein Gefangener mehr. Die Doppelstabroboter hatten sich zurückgezogen. Er war allein mit den Rittern von Dommrath. „Willkommen", vernahm er plötzlich die Stimme des Wurmwesens. „Ich bin Tayrobo, der Männliche meines Volkes." Der Sambarkin versuchte die aufgeregten Lappfinger mit den Händen zu bändigen, um nicht zuviel von seinen Gedanken zu verraten. „Dann bist du einer der Ritter von Dommrath?" stellte er eine Frage, deren Antwort er eigentlich schon kannte. „Das bin ich. Und du bist Ruben Caldrogyn, der Anführer der Astronautischen Revolution. Bitte verzeih die Unannehmlichkeiten, die wir dir zugemutet haben. Ich hatte diese Begegnung anders geplant, doch der Zufall brachte dich schneller hierher als gedacht."
    „Schneller?" flüsterte Ruben atemlos. „0 ja. Ich habe dich lange beobachtet", antwortete der Ritter von Dommrath. „Wir haben dich alle mit großer Spannung erwartet."
    Der Sambarkin richtete ein Hochoval auf die im Hintergrund wartenden Ritter. „Ihr habt mich erwartet?" fragte er. „Mit großer Erwartung", wiederholte Tayrobo. „Du hast sicher eine Menge Fragen, die

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