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2075 - Die Shifting-Flotte

Titel: 2075 - Die Shifting-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben. Mox folgte ihr und nahm vorsichtig in einem Sessel ihr gegenüber Platz. Sofort erschien ein Servoroboter und fragte nach ihren Wünschen. Die beiden Terraner sahen sich an, dann lehnten sie gleichzeitig ab. Sie hatten keinen Appetit und keinen Durst. Ihnen stand ganz bestimmt der Sinn nicht danach, sich von der KESTAT beköstigen zu lassen. Über ihnen, an der Decke, gab es so etwas wie ein Wetterleuchten, als Dutzende von Sternen gleichzeitig explodierten. Bré wartete insgeheim nur noch darauf, dass zwischen den Sonnen die Raumflotten sichtbar wurden, die sich gegenseitig bekriegten. „Das", sagte sie langsam, „ist die glorreiche kriegerische Vergangenheit der Galornen. Keiner der friedlichen Galornen, die sich vor drei Monaten an Bord der KESTAT begeben haben und mit ihr zur Milchstraße flogen, hat es bisher geschafft, es zu löschen. Alles hier an Bord atmet noch den Krieg aus, in dem die KESTAT vor Tausenden von Jahren gekämpft hat. Bisher hat sie dann geruht, bis die heutigen Galornen kamen und sie erneut bemannten."
    Ein Schauder überlief sie, eiskalt das Rückgrat hinunter. Bré Tsinga biss fest die Zähne zusammen. Ihre Finger krallten sich in die Lehnen des Sessels. Es war, als wäre gerade ein düsterer Wind durch die Kabine geweht. Und von überall her kam das Böse, drang weiter auf sie ein, versuchte Gewalt über die beiden Menschen zu bekommen... „Wir müssen dagegen ankämpfen, Kallo", sagte Bré. „Sag mir sofort, wenn du das Gefühl hast, dass du nicht widerstehen kannst."
    „Und umgekehrt", antwortete Mox. Es war kaum mehr als ein Flüstern. „Hoffentlich meldet sich Druu Katsyria bald bei uns und lässt uns in die Zentrale kommen oder wo immer sie sich aufhält."
    „Ja", sagte Bré nur. „Hoffentlich."Die Kosmopsychologin zitterte leicht. Sie sah sich um und wünschte sich, zurück in der Residenz zu sein. Sie glaubte, ein höhnisches Lachen zu hören, aber das mussten Streiche sein, die ihre überreizte Phantasie ihr spielte.
    Druu Katsyria war nur kurz in der Zentrale gewesen. Nun wartete sie in ihrer Kabine auf Mala Danoo. Die Kabine war nur wenig kleiner als jene, die sie den bei den Terranern zugewiesen hatte. Druu lag auf einer Art Diwan in einer Ecke und versuchte, sich zu entspannen. Hier hatte sie sich eine Insel geschaffen, ein kleines Eiland des Lichts und des Friedens inmitten des Bösen, das das Schiff ausatmete; mit dem es die galornische Besatzung zu vergiften drohte. Die Zweite Botin von Thoregon war mental stark genug, um in der zur Verfügung stehenden Zeit diese Insel der Ruhe erschaffen zu haben. Mitten in die Düsternis hinein hatte sie ihre geistige Präsenz gesetzt und jene Sphäre wachsen lassen, in der sie sich entspannen konnte.
    Hierher kam sie, um zu meditieren oder wenn sie über ein Problem nachzudenken hatte. Hier fand sie auch neue Kraft, wenn sie sich dem Zusammenbruch an Bord der KESTAT nahe fühlte.
    Und neue Kraft brauchte sie jetzt ebenso sehr wie die Meditation über das Verhalten Perry Rhodans und den Sinn ihrer Expedition - jetzt, nachdem der Terraner ihr das Shifting quasi untersagt hatte. Weshalb tat er das?
    Die Galornin versuchte, den Terraner zu verstehen, aber das fiel ihr nicht leicht. Sicher, er hatte seine Auffassung deutlich gemacht. Druu Katsyria war auch nicht wohl bei dem Gedanken, viele Tausende unschuldiger Wesen Opfer des Shiftings werden zu lassen - aber hatte sie eine andere Wahl, wenn sie ihre Schuld abtragen und den Völkern dieser Milchstraße helfen wollte? Nur dazu waren sie und ihre Flotte den langen Weg gekommen.
    Und nun dies!
    Die Galornin wälzte sich in die Höhe und stand auf. Sie begann, in ihrer Kabine auf und ab zu gehen. Sofort geriet sie wieder in die Felder, die von den Vorbesitzern dieses Raumschiffs durch ihre Anwesenheit und mentale Ausstrahlung geschaffen worden waren. Sie durchwanderte verschiedene Zonen, die ihr alle bekannt waren. Und in all diesen Zonen wisperten Stimmen und grinste sie die Grimasse der Kriege an, welche die KESTAT gekämpft und durchgestanden hatte.
    Wie immer musste sie an den Tag denken, als sie das Schiff ausgesucht und für sich in Besitz genommen hatte, in der Pentrischen Wolke. Sie hatte es betreten und sich wie ein Raumfahrer gefühlt, der ohne Schutzanzug einen Giftgasplaneten betrat. Die Düsternis und das Böse waren über ihr zusammengeschlagen. Sie war zwar vorbereitet gewesen, aber nicht gut genug. Roboter hatten sie aus dem Schiff geholt, nachdem sie

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