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2075 - Die Shifting-Flotte

Titel: 2075 - Die Shifting-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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öffnen und schließen, wie ihr wollt. Ihr müsst nur wieder die Hand auf das Feld legen. Versucht es!" Bré Tsinga folgte der Aufforderung und drückte erneut die Handfläche leicht gegen die mattschwarze Fläche. Diesmal spürte sie nichts, aber dafür öffnete sich die Tür vor ihr.
    Dahinter lag, in schummriger Beleuchtung, der künftige Aufenthaltsort der beiden Terraner. Oder sollte man sagen, ihr Gefängnis? „Ihr habt in der Kabine alles, was ihr braucht. Wenn doch etwas fehlen sollte, ruft einfach laut euren Wunsch", sagte Mala. „Das Schiff wird euch hören."
    „Können wir von hier aus mit Druu Katsyria reden?" wollte Kallo Mox wissen. „Natürlich", antwortete die Galornin. „Und jetzt entschuldigt mich bitte." Sie wischte mit der Hand durch die Luft, direkt vor ihrem Mund, drehte sich um und ging. Wahrscheinlich, so dachte Bré, handelte es sich um eine grüßende Geste. „Na, dann hinein in die gute Stube", meinte Mox mit unechtem Grinsen und machte eine einladende Handbewegung. Mit ernstem Gesicht trat Bré an ihm vorbei. Ihr konnte er nichts vormachen. Er hatte Angst. Und sie hatte das Gefühl, durch eine Mauer zu treten.
    Die Kabine war riesig. Im düsteren Licht sah Bré, dass eine Ecke als Sitzlandschaft eingerichtet war, eine andere als Schlafgelegenheit; der hintere Teil des nach ihrer ersten Schätzung zwanzig Mal zwanzig Meter großen Raums war .wohl der Sanitär- und Hygienebereich. Überall standen Säulen, die wahrscheinlich zu Kommunikationszwecken oder als Essens- oder andere Materialausgabe dienten. Auch gab es andere technische Einrichtungen, deren Zweck noch im dunkeln lag.
    Was Bré aber sofort in ihren Bann geschlagen hatte, war die ungeheuer starke mentale Ausstrahlung der Kabine. Es war wirklich gewesen, als hätte sie eine andere Welt betreten. Diese mentale Ausstrahlung schien zusätzlich zu der allgegenwärtigen aggressiven Aura zu kommen. „Spürst du das auch?" fragte sie ihren Begleiter, als dieser hinter ihr die Kabine betreten hatte. „Es wirft einen um", sagte Mox leise. Sie hörte ihn atmen. „Es ist, als schwebten unsichtbar die Geister von Toten überall umher." Die Geister von Toten ... „Es sind die Bewusstseine der ehemaligen Bewohner", sagte Bré langsam nickend. „Sie haben sich im Schiff manifestiert, so, wie Perry Rhodan es sagte. Als er das tat, konnte ich mir noch nicht viel darunter vorstellen."
    „Und jetzt?" Bré drehte sich um, ging zur Tür und legte die Hand gegen die auch hier drinnen vorhandene schwarze Fläche. Die Tür fuhr mit leisem Zischen zu. Gleichzeitig wurde das Licht in der Kabine etwas heller. „Das hat Perry gemeint", wiederholte sie fast andächtig. Gleichzeitig schauderte es sie. „Die Galornen geben einen Teil ihres Selbst an ihre Umgebung ab. Sie formen sie nach ihrem Charakter. Sieh dort!" Sie zeigte auf die Sitzecke. Hinter einem Sessel kroch ein graues Gewächs an den Wänden in die Höhe, wahrscheinlich war es längst tot. Es wucherte in die Höhe und Breite und ließ an eine Laube denken.
    „Der Galorne, der dort einst gelebt hat, muss naturverbunden gewesen sein", meinte Bré. „Und rechts daneben. Der Sessel ist von einem technischen Mobile umgeben. Wer auch immer auf ihm saß, muss seinen Spaß daran gehabt haben."
    „Die Decke", sagte Mox gedehnt. „Das dreidimensionale Abbild einer Galaxis. Sie dreht sich ... Milliarden funkelnder Sterne ..."
    „Und viele von ihnen flammen auf und werden zur Nova", ergänzte Bré. „Es ist eine Galaxis des Krieges." Kallo Mox rieb sich plötzlich die Arme. „Es ist kalt", sagte er. „Vielleicht sollten wir einen Wunsch äußern, wie Mala Danoo gesagt hat, und um etwas Heizung bitten."
    „Ich werde mit diesem Schiff nicht sprechen, jedenfalls nicht, bevor es nicht unbedingt notwendig geworden ist", antwortete Bré. „Außerdem ist es nicht wirklich kalt. Diese Kälte kommt von innen heraus. Es sind das Fremdartige und das Böse, was uns frieren lässt."
    „Dann spürst du es auch?"
    „Ja, aber ich kämpfe dagegen an. Die Kälte entsteht in unseren Köpfen." So leicht war es nicht, und das wusste sie. Dieses Schiff strahlte das Böse aus, die Aggressivität, den Untergang, die Dunkelheit. Sie durften nicht zulassen, dass es von ihnen Besitz ergriff, oder sie waren verloren.
    Bré ging zu der Sitzgruppe und ließ sich in einen der Sessel fallen, der von nichts umrankt war. Sofort nahm der Druck auf ihr Bewusstsein etwas ab.
    Hier schien lange kein Galorne mehr gesessen zu

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