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2075 - Die Shifting-Flotte

Titel: 2075 - Die Shifting-Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mala Danoo sich von ihnen verabschiedete. Alles andere, so sagte sie, würde nun von selbst geschehen. Sie brauchten nur an Bord ihres Bootes zu gehen. Mala wünschte ihnen alles Gute, und Bré bedankte sich höflichkeitshalber.
    Dann drehte die Galornin sich um, und das Schott schloss sich hinter ihr. „Es ist zwecklos", sagte Kallo Mox und nahm Bré beim Arm. Sanft zog er sie auf die Space-Jet zu. „Druu Katsyria ist in ihrem Schuld-Denken gefangen. Wir können sie nicht aufhalten." Bré gab keine Antwort. Sie begaben sich an Bord der überlichttauglichen Kleinst-Jet und verschlossen die Schleuse. Unter der Kuppel warteten sie darauf, dass sich die Schleusenschotten öffneten und sie den klaren Weltraum sahen.
    Als die KESTAT aus dem Hyperraum fiel, geschah dies genau eine Lichtstunde vor der Grenze des Arkon-Systems. Die Schotten fuhren in die Wand, und die Jet wurde von energetischen Feldern angehoben und hinaus ins All katapultiert. Die Andruckabsorber waren eingeschaltet, jeder verfügbare Ortungsschutz hochgefahren. Die Jet war für den Notfall bereit zur sofortigen Flucht. Das letzte, was die bei den Terraner von dem schwarzen Raumschiff spürten, war eine jetzt nicht mehr erwartete Welle der Aggressivität. Doch diese schien nicht mehr ihnen zu gelten. Eine jähe Hoffnung durchfuhr Bré Tsinga. Würde die KESTAT die Galornen an ihrem Wahnsinnsplanhindern? Vielleicht aus purem, unglaublichem Selbsterhaltungstrieb ...?
     
    6.
     
    Der Kristallschirm
     
    Der Aufenthalt im Normaluniversum hatte nur weniger als zwei Minuten gedauert. Dann war die KESTAT zu einer letzten kurzen Überlichtetappe erneut ins übergeordnete Kontinuum gewechselt. Die plötzlich wieder das Schiff erfüllende Aggressivität erreichte auch die Zentrale. Druu Katsyria wurde vollkommen überrascht. „Was soll das bedeuten?" fragte sie Tonz Gesnum, den Kommandanten. „Wieso macht die KESTAT das?"
    „Sie wittert den Kampf", sagte Gesnum. Das klang logisch. Würde das Schiff nun den Galornen weiterhin gehorchen oder versuchen, ihr Vorhaben zu sabotieren und selbst das Kommando zu übernehmen? Druu Katsyria wusste es nicht. Sie hoffte nur, dass die KESTAT ihnen jetzt, so kurz vor dem Ziel, keinen Strich durch die Rechnung machen würde. Der mentale Druck, von dem die Zentrale bisher weitgehend frei gewesen war, hinderte am klaren Denken. Besatzungsmitglieder stöhnten auf, einige sanken gequält in ihrem Sessel zusammen. Druu Katsyria ballte die Hände, bis sie begriff, wie sie einzig mit der neuen Situation fertig wurde.
    Wenn sie gegen die Wellen der Aggressionsimpulse ankämpfte, hatte sie nicht die Konzentration, die sie für das Unternehmen benötigte. Aber wenn sie den Widerstand aufgab und sich mitreißen ließ jetzt, da es in die Schlacht ging? Sie versuchte es, und sofort wurde ihr wohler. Sie schloss einen Pakt mit dem Schiff, sie verstand es. Die KESTAT witterte den Kampf, so hatte Gesnum es gesagt. Und er hatte recht gehabt. „Gebt den Widerstand auf, alle!" rief die Zweite Botin von Thoregon in die Zentrale. „Ortungszentrale! Funkt es den anderen Schiffen hinüber! Von jetzt an herrscht Krieg!"
    Unter anderen Umständen wäre sie über diese ihre Worte erschrocken. Doch die Beeinflussung durch die KESTAT war viel zu unterschwellig. Was Druu Katsyria veränderte, kam vom Schiff, war behutsam in sie gesät worden. Ihre „eigene"Entscheidung für die KESTAT war die des Schiffes gewesen. Dann kam der entscheidende Augenblick. Dicht vor dem Kristallschirm kamen die 106 Schiffe der Galornen zum zweitenmal aus dem Hyperraum. Sie materialisierten als geschlossener Verband synchron innerhalb einer Nanosekunde. „Ortung!" meldete Takar Dong, der Chef der Ortungs- und Funkzentrale, augenblicklich. „Wir sind von Hunderten Arkonidenschiffen umgeben! Sie sind rings um den Kristallschirm gestaffelt!"
    Der Kristallschirm! Unübersehbar und kristallen gleißend erstreckte er sich vor den Galornen, so als trennte er den Weltraum in zwei Hälften. Eine Computerdarstellung zeigte ihn als das, was er war, eine gigantische Kugel, umgeben von unzähligen Raumschiffspulks. „Die Arkoniden eröffnen ohne Vorwarnung das Feuer!" rief Dong. „Sie haben uns nicht einmal zur Identifizierung aufgefordert!"
    „Schutzschirme stehen!" gab Tonz Gesnum Bescheid. „Der Verband verzögert seine Fahrt! Wir erwidern das Feuer, ohne vom Kurs abzuweichen! Die Arkoniden werden uns nicht daran hindern, den Kristallschirm zu durchbrechen! Sie sind unsere

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