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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wesen etwas zeigen wollte. Ob es wirklich so war oder ob er die „Mimik" des Fremdwesens falsch interpretierte, wußte er nicht; doch er war ein Monochrom-Mutant, der mit dem stärksten gemessenen Potential, und er traute sich einiges an Spürsinn und Feingefühl zu.
    Er folgte dem Favvinta ebenso langsam, wie dieser vorausging und sich dabei immer wieder umdrehte, als wolle er sich vergewissern, daß ihm die Fremden folgten. Atlan und die anderen schlossen sich mit einigen Metern Sicherheitsabstand an.
    Nach wenigen Minuten erreichten sie eine Zone, in der der Sturm deutlich nachließ. Immer mehr legte sich der Wind; dem Para-Defensor war, als bewegten sie sich unter der Führung des Fremden in das Auge eines Sturms.
    Und dann tauchte vor ihnen eine riesenhafte Kontur aus den diesigen Schleiern auf; sie kannten die Daten von Tayrobos Ritterschiff.
    Die Mitte der Konstruktion war von einem 3000 Meter langen, 1750 Meter durchmessenden tiefschwarzen Zylinder geprägt, dessen Enden patronenförmig zuliefen. Bei der 1000- und bei der 2000Meter-Marke zog sich je ein hundert Meter breiter, fünfzig Meter hoher silberner Wulst mit den Triebwerksanlagen um den Zylinderkörper. An beiden Enden waren kugelförmige, sporenartig wirkende Stachelkörper plaziert, identisch geformt und ebenfalls 175 0 Meter durchmessend. Es war ohne Zweifel die ATHA’KIMB!
    Im gleichen Moment war der Favvinta verschwunden: Trim Marath konnte gar nicht so schnell schauen, wie das Fremdwesen im Sturm und den Staubschwaden untertauchte. Der Monochrom-Mutant war davon überzeugt, daß der Favvinta sie absichtlich hierhergeführt hatte, als eine Geste des Dankes. Das Wesen hatte offensichtlich ganz genau gewußt, wonach sie suchten ...
     
    6.
     
    13. März 1304 NGZ, ATHA'KIMB
    Myles Kantor
     
    Wir eilten, neue Kraft schöpfend, auf die riesenhafte Walze zu. Das Ritterschiff von Mohodeh Kascha! Wir hatten es doch noch geschafft, Die Zweifel waren um so mehr gewachsen, je länger wir unterwegs gewesen waren.
    Nun erfaßte mich für Augenblicke eine irreale Euphorie. Wäre ich nicht so er schöpft gewesen, hätte ich laut gejubelt.
    Statt dessen starrte ich nur stumm den berghohen Körper hinauf, versuchte die Einzelheiten der Oberflächengestaltung richtig einzuordnen, aus Linien und Aufbauten auf die Funktion zu schließen.
    Die drei Teile des Raumschiffs, für Planetenlandungen in dieser Weise ganz sicher konstruktionsbedingt nicht vorgesehen, waren tief in den Sand eingesunken, erstaunlicherweise jedoch die Stachelschiffe mit der weit geringeren Auflagefläche nicht weiter als der mittlere Zylinderkörper.
    Die Formenergiehalterungen, die den Zylinder und die beiden Stachelschiffe normalerweise verbanden, waren entweder ausgefallen oder desaktiviert. Irgendwie war ich mir sicher, daß sie jederzeit wieder eingeschaltet werden konnten. Das Schiff war eindeutig unbeschädigt gelandet; immerhin eine ziemliche Leistung, wenn ich bedachte, welche Menge an Funktionsstörungen wir in der SOL schon bei sehr viel größerer Distanz zur Dunklen Null zu beklagen hatten. „Weshalb hat sich Kascha nicht für ein Beiboot entschieden - so wie wir?" grollte Icho. „Oder nur für eine der Stachelkugeln, um den Rest als Rückendeckung im Orbit zur Verfügung zu haben? Fürchtete er etwa, die Teile könnten nie wieder zusammenfinden, wären sie erst einmal getrennt?"
    Niemand antwortete. Wenn wir berücksichtigten, daß das Schiff bereits seit fast dreizehn Erdjahren an diesem Ort lag, stellte sich die Frage, wie es um die Besatzung stand. Sind sie gegen die Desorientierung gefeit? Haben sie einen Weg gefunden, sich gegen die Spontanmutationen zu schützen, die in der Forschungsstation zu beklagen waren? „Ich bin mir alles andere als sicher, daß uns eine Kontaktaufnahme gelingt", hörte ich Atlans Stimme. „Bei einem Ausfall der Technik bemerken sie nicht einmal, daß wir hier sind."
    Ich seufzte in Gedanken. Was, wenn uns niemand einläßt - oder es uns nicht gelingt, hineinzukommen? Sicher denkt der Arkonide nun ernstlich darüber nach, trotz aller Risiken Startac im Notfall um einen Teleportersprung zu bitten. Sind wir erst einmal „drin", finden wir schon eine Möglichkeit, mit Mohodeh Kascha Kontakt aufzunehmen.
    Ich rief mich sogleich zur Ordnung. Weshalb hatte die ATHA’KIMB all die Jahre ihren Standort nicht verlassen, wenn der. Ritter sich wirklich die ganze Zeit über in seinem Schiff befunden hatte? Kascha ist gewiß keiner, der Jahre seiner Zeit

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